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Skoblin, N. W.

Skoblin, Nikolai Wladimirowitsch (1893–1937 oder 1938?) - war ein russischer Weißgardist und GPU-Agent. Er entstammte eine adligen Familie und machte in der zaristischen Armee und nach der Revolution in der weißgardistischen Armee unter Kornilow Karriere und stieg zum Generalmajor auf. 1920 emigrierte er nach Bulgarien und später nach Frankreich. Dort wurde er in der weißgardistischen Russischen Militärallianz ROVS aktiv. 1930 oder 1931 wurde er vom sowjetischen Geheimdienst rekrutiert. Er schob den Nazis gefälschte Dokumente über eine angebliche Verschwörung Marschall Tuchatschewskis unter, die bei Stalins Prozess gegen die Führung der Roten Armee eine wichtige Rolle spielen. 1937 half er der GPU bei der Entführung des ROVS-Chefs Miller, um dessen Nachfolger zu werden. Da seine Rolle aufflog, tauchte er unter und wurde wohl von der GPU liquidiert (über die genauen Umstände kursieren widersprüchliche Versionen). Seine Frau wurde in Frankreich wegen der Beteiligung an der Entführung zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt und starb bald im Gefängnis.

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