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Thalheimer, August

Thalheimer, August (1884-1948): 1910 SPD-Mitglied, Redakteur an Parteizeitungen, auf dem linken Parteiflügel, im Ersten Weltkrieg im Spartakusbund, 1919-24 in der Zentrale der KPD, galt nach der Ermordung Rosa Luxemburgs als führender Theoretiker, war 1924-28 in Sowjetunion, kehrte dann gegen den Willender Komintern-Führung nach Deutschland zurück und wurde Mitbegründer der KPO (s. dort). Seine bedeutendste theoretische Leistung ist eine an Marx’ Bonapartismusanalyse anknüpfende Faschismustheorie, die über weite Strecken mit Trotzkis Faschismustheorie übereinstimmt. Er emigrierte 1933 nach Frankreich und 1941 nach Kuba.

Thalheimer, August – deutscher linker Sozialdemokrat, später Kommunist. Gehörte schon vor dem Kriege zusammen mit Radek zum linken Flügel der deutschen Sozialdemokratie. Zu Kriegsbeginn war T. Redakteur des Braunschweiger „Volksfreund", in dem er den Standpunkt der Internationalisten vertrat. Aus diesem Grunde wurde er aus der Redaktion entfernt. Er gehörte zu den Mitarbeitern der Zeitschrift „Internationale" und des Spartakusbundes, von dessen Begründung bis 1923 er einer der Theoretiker der deutschen kommunistischen Bewegung blieb. Gleichzeitig war er Mitglied des Zentralkomitees und Chefredakteur der Berliner „Roten Fahne". 1924 wurde seine Mitverantwortung für die opportunistischen Fehler der deutschen Kommunistischen Partei während der revolutionären Krise im Oktober 1923 festgestellt und er zusammen mit Brandler und Radek durch den V. Weltkongress der Kommunistischen Internationale von der Arbeit in der deutschen Partei entfernt. 1923-1928 lebte er in Moskau, wo er sich wissenschaftlicher Arbeit und der Lehrtätigkeit widmete. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland trat er an die Spitze der rechten Opposition in der Kommunistischen Partei Deutschlands, aus der er 1928 ausgeschlossen wurde.

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