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Wladimir I. Lenin 19030214 Aus Anlass der Erklärung des „Bund"

Wladimir I. Lenin: Aus Anlass der Erklärung des „Bund"

[1. Februar 1903 „Iskra" Nr. 33. Nach Sämtliche Werke, Band 5, 1930, S. 332-339]

Soeben erhielten wir Nr. 106 der Poslednije Iswestija" des „Bund" (vom 3./21. Januar), die die Nachricht von einem außerordentlich wichtigen, entscheidenden und im höchsten Maße beklagenswerten Schritt des „Bund" enthält. In Russland ist, wie sich herausstellt, eine Erklärung des Zentralkomitees des „Bund" zu der Mitteilung des Organisationskomitees erschienen. Richtiger wäre übrigens, zu sagen: eine Erklärung zu der Fußnote in der Mitteilung des Organisationskomitees, denn hauptsächlich auf diese Fußnote beziehen sich die Ausführungen des „Bund" in seiner Erklärung.

Es handelt sich um folgendes. Wie unsere Leser wissen, sagte das Organisationskomitee in dieser entsetzlichen „Fußnote", um derentwillen (angeblich!) der Streit entbrannt ist, buchstäblich folgendes:

An den Bund war ebenfalls die Aufforderung ergangen, seinen Vertreter in das Organisationskomitee zu entsenden, aber aus uns unbekannten Gründen hat der ,Bund' auf diese Einladung nicht geantwortet. Wir hoffen, dass diese Gründe rein zufällige sind und dass der ,Bund' nicht zögern wird, seinen Vertreter zu schicken."

Es fragt sich nun: was kann natürlicher und harmloser sein als diese Fußnote? Wie konnte das Organisationskomitee anders handeln? Über den „Bund" mit Schweigen hinwegzugehen, wäre eine Unwahrheit gewesen, denn das Organisationskomitee hat ihn nicht unbeachtet gelassen und konnte ihn nicht unbeachtet lassen, solange er auf Grund des Parteitagsbeschlusses von 1898 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands angehört. Wenn man aber nicht mit Schweigen über ihn hinweggehen will, so muss man sagen, dass wir ihn eingeladen haben. Das ist doch wohl klar? Und noch klarer ist, dass das Organisationskomitee, wenn es die Ursachen des Schweigens des „Bund" nicht kannte, eben gerade so sagen musste: „aus uns unbekannten Gründen". Durch das Hinzufügen der Worte: „wir hoffen, dass diese Gründe rein zufällige sind und dass der „Bund" nicht zögern wird, einen Vertreter zu schicken", – hat das Organisationskomitee offen und gerade zum Ausdruck gebracht, dass es an der Organisierung des Parteitages und am Wiederaufbau der Partei mit dem „Bund" zusammen zu arbeiten wünscht.

Wenn der „Bund" diesen Wunsch geteilt hätte, so ist es klar, dass er nur seinen Vertreter zu entsenden brauchte, der sowohl auf konspirativem Wege als auch durch eine gedruckt erschienene Ankündigung eingeladen war. Anstatt dessen eröffnet der „Bund" eine Polemik gegen die Fußnote (!!) und legt in einer Erklärung in der Presse getrennt seine Meinungen und Ansichten über die Aufgaben des Organisationskomitees und über die Bedingungen der Einberufung des Parteitages dar. Bevor wir auf die „Polemik" des „Bund" eingehen, bevor wir seine Ansichten analysieren, müssen wir gegen das Auftreten des „Bund" mit einer besonderen, in der Presse veröffentlichten Erklärung auf das Allerentschiedenste protestieren, denn dieses Auftreten verletzt die einfachsten Regeln der gemeinsamen revolutionären Arbeit und insbesondere der Organisationsarbeit. Eines von beiden, ihr Herren: entweder, ihr wollt nicht in einem gemeinsamen Organisationskomitee arbeiten, – dann wird sich natürlich niemand über euer getrenntes Auftreten beklagen. Oder aber ihr wollt mitarbeiten, und dann seid ihr verpflichtet, eure Ansichten nicht getrennt vor der Öffentlichkeit, sondern vor den Genossen im Organisationskomitee darzulegen, denn nur das Organisationskomitee als Ganzes kann öffentlich auftreten.

Der „Bund" weiß natürlich sehr genau, dass sein Auftreten sämtlichen Regeln einer kameradschaftlichen Behandlung der gemeinsamen Sache ins Gesicht schlägt, und er versucht, zu folgender ganz schwachen Rechtfertigung seine Zuflucht zu nehmen:

Da wir keine Möglichkeit hatten, unsere Ansichten über die Aufgaben des bevorstehenden Parteitages, sei es durch persönliche Teilnahme, sei es durch Beteiligung an der Abfassung der ,Mitteilung' zum Ausdruck zu bringen, so sind wir gezwungen, diese Lücke durch vorliegende Erklärung wenigstens bis zu einem gewissen Grade auszufüllen."

Es fragt sich, ob der „Bund" ernsthaft glaubt, versichern zu können, er habe „keine Möglichkeit" gehabt, einen Brief an das Organisationskomitee oder an das St. Petersburger Komitee zu schicken, an die Organisation der „Iskra" oder an den „Juschny Rabotschi"? Und einen Delegierten zu einer dieser Organisationen zu schicken, war ebenfalls unmöglich? Hat der „Bund" versucht, auch nur einen von diesen „unmöglich"-schwierigen Schritten zu unternehmen, – schwierig wohl insbesondere für eine so schwächliche, unerfahrene und aller Verbindungen beraubte Organisation, wie es der „Bund" ist?

Kein Versteckenspielen, ihr Herren! Das ist unklug und unwürdig. Ihr seid allein aufgetreten, weil ihr allein auftreten wolltet. Und ihr wolltet allein auftreten, um euren Entschluss, eine neue Grundlage für das Verhältnis zu den russischen Genossen zu schaffen, sofort zu zeigen und durchzuführen, und zwar: der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands nicht beizutreten gemäß dem Statut vom Jahre 1898, sondern in einem föderativen Bündnis mit ihr zu stehen. Anstatt diese Frage ausführlich und allseitig vor dem ganzen Parteitag zu erörtern, wie wir es tun wollten, die wir uns schon zu lange von der Fortsetzung der von uns begonnenen Auseinandersetzung über die Föderations- und Nationalitätenfrage zurückgehalten hatten1, wie zweifellos alle oder doch die überwiegende Mehrheit der russischen Genossen es tun wollten, – anstatt dessen habt ihr die gemeinsame Erörterung unmöglich gemacht. Ihr seid nicht aufgetreten als die Genossen der Genossen aus Petersburg, dem Süden, von der „Iskra", nicht mit dem Wunsch, mit ihnen zusammen (sowohl vor dem Parteitag wie auf ihm) über die beste Form der Beziehungen zu beratschlagen, – ihr seid getrennt von allen Mitgliedern der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands aufgetreten, als Außenstehende, die dieser ganzen Partei ihre Bedingungen stellen.

Mit Gewalt erzwingt man keine Liebe, sagt ein russisches Sprichwort. Wenn der Bund nicht in jener sehr engen Verbindung mit der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands bleiben will, die der Parteitag von 1898 richtig festgelegt hat, dann wird er natürlich nicht die alten Beziehungen aufrechterhalten wollen. Wir sprechen ihm nicht das „Recht" ab, seine Meinung und seinen Wunsch zur Geltung zu bringen (ohne äußerste Not lassen wir uns überhaupt nicht auf Erörterungen über die „Rechte" in der revolutionären Sache ein). Aber wir bedauern sehr, dass der „Bund" jedes Taktgefühl verloren hat, dass er seine Auffassung durch ein gesondertes öffentliches Auftreten zum Ausdruck bringt, während man ihn doch in eine gemeinsame Organisation (das Organisationskomitee) eingeladen hat, die keine entschiedene Meinung über diese Frage im voraus ausgesprochen hat, sondern gerade zur Erörterung aller verschiedenen Anschauungen einen Parteitag einberuft.

Der „Bund" wollte alle, die in dieser Frage anderer Ansicht sind, herausfordern, ihre Meinung sofort zu äußern. Nun gut! Das werden wir selbstverständlich nicht ablehnen. Wir werden dem russischen Proletariat sagen und dem jüdischen besonders wiederholen, dass die jetzigen Führer des „Bund" einen schwerwiegenden politischen Fehler begehen, den die Zeit, die Erfahrung und das Wachstum der Bewegung zweifellos gutmachen werden. Einst hat der „Bund" den Ökonomismus unterstützt, die Spaltung im Auslande gefördert, eine Entschließung angenommen, dass der ökonomische Kampf das beste politische Agitationsmittel sei. Wir haben uns dagegen gewandt und diese Auffassung bekämpft. Und der Kampf hat geholfen, die alten Fehler gutzumachen, von denen jetzt wahrscheinlich keine Spur mehr übriggeblieben ist. Wir haben die Begeisterung für den Terror bekämpft, die offenbar noch viel rascher verschwunden ist. Wir sind überzeugt, dass auch die nationalistische Begeisterung vorübergehen wird. Das jüdische Proletariat wird letzten Endes begreifen, dass seine dringendsten Interessen die engste Vereinigung mit dem russischen Proletariat in einer Partei fordern, dass es die Höhe der Unvernunft ist, vorher entscheiden zu wollen, ob sich die Entwicklung des Judentums im freien Russland von seiner Entwicklung im freien Europa unterscheiden wird, ob der „Bund" nicht (innerhalb der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands) über die Forderung der vollständigen Autonomie in allen, das jüdische Proletariat betreffenden Angelegenheiten hinausgehen soll, – der Autonomie, die der Parteitag von 1898 vollauf anerkannt hat und die nie von irgend jemand bestritten worden ist.

Aber kehren wir zu der Erklärung des „Bund" zurück. Die Fußnote in der „Mitteilung" des Organisationskomitees wird darin als „zweideutig" bezeichnet. Das ist eine Unwahrheit, die hart an der Grenze einer Verdächtigung steht. Das Zentralkomitee des „Bund" gibt ein paar Zeilen weiter selber zu, dass „die Gründe für das Fehlen unseres Vertreters auf der Konferenz rein zufällige waren". Und was hat das Organisationskomitee gesagt? Es hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass der Vertreter des „Bund" nur aus zufälligen Gründen nicht erschienen ist. Ihr selbst bestätigt diese Annahme und erbost euch dann darüber. Weshalb denn? Hören wir weiter. Von einem Zufall im Voraus zu wissen, ist niemand gegeben. Das heißt also, dass die Worte des Auslandskomitees des „Bund", das Organisationskomitee habe die Gründe, die das Erscheinen des Vertreters verhindert haben, gekannt, vollkommen unbegründet sind. Das Auslandskomitee des „Bund" spielt überhaupt die unanständigste Rolle in dieser Geschichte: das Auslandskomitee des „Bund" ergänzt die Erklärung des Zentralkomitees des „Bund" durch seine eigenen Erfindungen, die im offenen Widerspruch selbst zu den Worten des Zentralkomitees stehen! Wie konnte das Auslandskomitee des „Bund" erfahren haben, dass das Organisationskomitee die Gründe für die Abwesenheit des „Bund" gekannt habe, wo doch das Zentralkomitee (und nicht das Auslandskomitee) des „Bund" eingeladen war? Wo doch das Zentralkomitee des „Bund" selbst die Gründe für seine Abwesenheit rein zufällige nennt??

Wir sind überzeugt“ – sagt das Zentralkomitee des „Bund" –, „dass diese zufälligen Gründe uns nicht hätten verhindern können zu antworten, wenn die Veranstalter der Konferenz sich etwas mehr angestrengt hätten…" Wir möchten jeden unvoreingenommenen Menschen fragen: wenn zwei Genossen, die im Begriffe stehen, im Organisationskomitee zusammenzukommen, einmütig anerkennen, dass die Gründe, die das Zusammentreffen verhindert haben, „rein zufällige" gewesen sind, ist es dann anständig, eine öffentliche Polemik darüber zu eröffnen, wer an dem Nichterscheinen die größere Schuld trägt? Von uns aus wollen wir bemerken, dass wir schon längst (natürlich nicht in der Presse, sondern in einem Brief) unser Bedauern über das Fehlen des „Bund" zum Ausdruck gebracht haben, und dass uns mitgeteilt wurde, der „Bund" sei zweimal eingeladen worden: erstens durch einen Brief und zweitens durch eine persönliche, über das er Komitee des „Bund" gegangene Mitteilung.

Der Delegierte sei fast einen Monat nach der Konferenz gekommen, beklagt sich der „Bund". Ja, das ist ein schreckliches und natürlich der Veröffentlichung würdiges Verbrechen, weil es besonders deutlich die Akkuratesse des „Bund" hervortreten lässt, der sich selbst zwei Monate nach der Konferenz nicht dazu aufgerafft hat, einen Delegierten zu entsenden!

Der Delegierte habe „sein Versprechen", die „Mitteilung" des Organisationskomitees entweder geschrieben oder schon gedruckt, aber unbedingt noch vor der Verbreitung zu schicken, nicht erfüllt…. Wir raten unseren russischen Genossen, mit gewissen Leuten nicht ohne Protokolle zu verhandeln. Auch uns hatte die „Iskra"-Organisation versprochen, sowohl das Manuskript als auch einen Abdruck der „Mitteilung" zu senden, und trotzdem haben wir das Manuskript überhaupt nicht und den Abdruck sehr viel später zu sehen bekommen als die Mitglieder von Organisationen, die keine Verbindungen mit der „Iskra"-Organisation haben. Mögen die Bundisten darüber entscheiden, ob es von uns anständig wäre, wenn wir in der Presse der „Iskra"-Organisation den Vorwurf machen wollten, sie habe ihr Versprechen gebrochen? Der Delegierte des Organisationskomitees hat dem Zentralkomitee des „Bund" versprochen, sofort an den Genossen, der den Druck der „Mitteilung" besorgte, zu schreiben, dass er den Druck aufhalten solle: das war in Wirklichkeit das Versprechen (soweit wir nach den uns zugegangenen Nachrichten urteilen können). Es wurde gehalten. Doch war es nicht mehr möglich, den Druck aufzuhalten, denn die Zeit war zu kurz, um sich mit dem technischen Apparat verständigen zu können.

Wir fassen zusammen: Die Einberufer des Organisationskomitees haben Briefe geschrieben, haben persönlich durch das …er Komitee eine Mitteilung geschickt, haben einen Delegierten an das Zentralkomitee des „Bund" gesandt, der „Bund" aber hat im Verlaufe von Monaten keinen einzigen Brief geschickt, ganz zu schweigen von der Entsendung eines Delegierten! Und doch tritt der „Bund" in der Presse mit Anklagen auf! Und das Auslandskomitee des „Bund" versichert merkwürdigerweise, die Veranstalter der Konferenz hätten sich „merkwürdig" benommen, ihre Handlungen stünden in schroffem Widerspruch zu ihrem Ziel, sie hätten „Eilfertigkeit" an den Tag gelegt (das Zentralkomitee des „Bund" macht ihnen umgekehrt den Vorwurf der Langsamkeit), sie wollten den „Eindruck hervorrufen", als habe sich der „Bund" „gleichgültig verhalten"!

Es bleibt uns noch übrig, einige Worte über die gegen das Organisationskomitee erhobene Anklage zu sagen, es habe die „einzig richtige Folgerung" nicht gezogen, die in Folgendem besteht: „Da die Partei in Wirklichkeit nicht besteht, so muss der bevorstehende Parteitag ein konstituierender sein, und darum müssen sämtliche in Russland bestehenden sozialdemokratischen Organisationen sowohl russischer als auch jeder anderen Nationalität das Recht haben, an ihm teilzunehmen". Der „Bund" versucht, die für ihn unangenehme Tatsache zu umgehen, dass die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands, die kein einheitliches Zentrum hat, in einer Reihe von Komitees und Organen besteht, dass sie ein „Manifest" und die Beschlüsse des ersten Parteitags besitzt, auf dem unter anderem auch im Namen des jüdischen Proletariats Leute auftraten, die noch nicht bis zu ihren ökonomistischen, terroristischen und nationalistischen Schwankungen vorgeschritten waren. Der „Bund", der formell das „Recht" „aller" Nationalitäten auf die Gründung der längst gegründeten Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands verkündet, bestätigt damit in anschaulicher Weise, dass er diese ganze Geschichte nur wegen der berüchtigten Frage der „Föderation" aufgezogen hat. Aber nicht der „Bund" sollte über die Frage zu reden beginnen, und nicht von „Rechten" kann hier unter ernsthaften Revolutionären die Rede sein. Dass auf der Tagesordnung der Zusammenschluss und die Vereinigung des Grundkerns der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands steht, das wissen alle. Selbstverständlich ist die Vertretung „aller" Nationalitäten auf dem Parteitag wünschenswert, dabei aber darf nicht vergessen werden, dass an eine Erweiterung des Kerns oder an sein Bündnis mit anderen Organisationen erst gedacht werden kann, wenn die Bildung dieses Kerns abgeschlossen ist (oder zumindest wenn er zweifellos gefestigt ist). Solange wir selbst organisatorisch noch nicht geeinigt sind und den richtigen Weg noch nicht entschieden betreten haben, kann eine Vereinigung mit uns „allen übrigen" Nationalitäten nichts geben! Und die Entscheidung über die Frage der Möglichkeit (und nicht des „Rechts", ihr Herren!) einer Vertretung „aller übrigen" Nationalitäten auf unserm Parteitag hängt ab von einer ganzen Reihe taktischer und organisatorischer Schritte des Organisationskomitees und der russischen Komitees, mit einem Wort von dem Erfolg der Tätigkeit des Organisationskomitees. Dass aber der „Bund" von Anfang an bemüht war, dem Organisationskomitee Knüppel zwischen die Beine zu werfen, das ist eine geschichtliche Tatsache.

1 Die Polemik zwischen der „Iskra" und dem „Bund" über die Frage der organisatorischen Beziehungen des „Bund" zur Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands wurde hervorgerufen durch den Beschluss des 4. Kongresses des „Bund" (April 1901), in den innerparteilichen Beziehungen das föderative Prinzip zu vertreten. Die „Iskra" beantwortete diesen Beschluss des „Bund", der eine Revision des Beschlusses des 1. Parteitages der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands (1898) darstellte, mit einer Notiz Martows in Nr. 7 der „Iskra" (August 1901). Das ZK des „Bund" antwortete auf diese Notiz mit einem Brief, der – zusammen mit einer Antwort der Redaktion – in Nr. 8 der „Iskra" (10. September 1901) veröffentlicht wurde. Damit fand die Polemik zwischen der „Iskra" und dem „Bund" über die Frage des organisatorischen Separatismus des „Bund" und seine nationalistischen Tendenzen vorübergehend ihren Abschluss. Eine weitere Fortsetzung erfuhr die Polemik Anfang 1903 im Zusammenhang mit der Stellung, die der „Bund" dem Organisationskomitee zur Organisierung des 2. Parteitages gegenüber einnahm.

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