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Wladimir I. Lenin 19180816 Rede in der Sitzung des Moskauer Parteikomitees

Wladimir I. Lenin: Rede in der Sitzung des Moskauer Parteikomitees

16. August 1918

[Zum ersten Mal veröffentlicht am 22. Januar 1928 in der „Prawda" Nr. 19. Nach Sämtliche Werke, Band 23, Moskau 1940, S. 222 f.]

Es wird ein großer Kräftemangel fühlbar, aber in den Massen gibt es Kräfte, Kräfte, die man verwenden kann. Man muss der Arbeitermasse größeres Vertrauen entgegenbringen und verstehen, aus ihr Kräfte zu schöpfen. Die Maßnahmen dafür sind: Sympathisierende aus den Reihen der Jugend und der Gewerkschaften für die Partei gewinnen. Mag auch eine Verzögerung in der Beitragszahlung der Mitglieder eintreten – darin liegt keinerlei Gefahr. Wenn wir sechstausend für die Front stellen und an ihrer Stelle zwölftausend neue aufnehmen, so wird das keine große Gefahr sein. Der moralische Einfluss muss für die Vergrößerung unserer Partei ausgenutzt werden.

Auf unseren Volksversammlungen treten sehr wenig neue Kräfte auf, solche Kräfte wären aber wünschenswert; in ihren Reden würden lebendige Töne erklingen. Man muss auf irgendeine geschickte Weise die Jugend aus den Arbeiterkreisen organisieren. Es ist notwendig, dass eine Kontrolle der Arbeitermasse vorhanden sei. Das Leben selbst fordert, dass viele Parteimitglieder an die Front gehen, bevor noch die Japaner und Amerikaner in Sibirien festen Fuß gefasst haben. An die Stelle der alten muss man neue Kräfte geben – die Jugend.

Die Parteimitglieder müssen eine intensive Agitation unter den Arbeitern entfalten. Man darf die Genossen, die auch nur irgend etwas zu tun verstehen, nicht bei Kanzleiarbeiten lassen.

Die Sphäre unseres Einflusses auf die Arbeitermasse muss verbreitert werden. Es macht sich nur eine ganz geringe Initiative der Zellen bemerkbar. Es wäre sehr nützlich, wenn sie an ihrer Arbeitsstelle mehr hervorträten und die Parteilosen beeinflussten.

Man muss den Klubs Aufmerksamkeit zuwenden, muss aus der Masse Parteiarbeiter herausziehen; wenn der Beitrag die Sache erschwert, muss man ihn abschaffen.

Man darf keine Genossen nehmen, denen es um die Stellung zu tun ist, solche muss man aus der Partei jagen.

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