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Wladimir I. Lenin 19180515 Referat auf der Gebietskonferenz der KPR(B)

Wladimir I. Lenin: Referat auf der Gebietskonferenz der KPR(B)

15. Mai 1918. Kurzer Zeitungsbericht

[„Prawda" Nr. 95. 17. Mai 1918. Nach Sämtliche Werke, Band 23, Moskau 1940, S. 24]

Lenin geht zunächst auf die Ansichten der „Linken" in der Außenpolitik ein und verweist auf die ungeheure agitatorische Bedeutung der Brester Verhandlungen, weil so das Proletariat im Westen die Möglichkeit hat, vieles zu erfahren und zu begreifen, wer denn die Bolschewiki sind, wie die Lage bei uns nach der Revolution ist usw. Augenblicklich liegt die ganze Rettung nicht in einem offenen Bruch des Brester Vertrags, sondern in der Fähigkeit des Lavierens inmitten der verwickelten internationalen Situationen, die sich infolge der Interessengegensätze der einzelnen imperialistischen Länder herausgebildet haben. Es müssen die Beziehungen zwischen Japan und Amerika, zwischen Deutschland und England, die Meinungsverschiedenheiten in der deutschen kapitalistischen Partei und in der deutschen Kriegspartei u. a. m. in Betracht gezogen werden. In der Innenpolitik ist proletarische Disziplin, Kampf gegen die Dorfkulaken, Sorge um das Getreide, völlige Diktatur auf dem Gebiet der Verpflegung und Diktatur der Arbeiterklasse im Lande erforderlich. Lenin widerlegt die „Linken" in der Frage des Staatskapitalismus und erläutert, dass dieser für uns nicht schrecklich sei, da bei dem qualvollen Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus, den wir durchmachen, unsere Hauptsorge darin bestehe, die Industrie zu retten. Nur auf dem Wege ihrer Organisierung als Großindustrie, einer Organisierung, die gegenwärtig nur unter dem Staatskapitalismus möglich ist, kann die Produktion in Gang gebracht und eine genaue Statistik der Produktion und der Konsumtion durchgeführt werden. Unumgängliche Bedingung dafür ist die Arbeiterkontrolle. Als auf ein Beispiel verweist Lenin auf die Lederarbeiter, auf ihre straffe Organisiertheit, auf ihre Arbeiterkontrolle in den Privatbetrieben.

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