Wladimir I. Lenin: Brief an K. Radek [Geschrieben am 3. Februar 1917. Geschickt von Zürich nach Davos. Nach der deutschsprachigen Handschrift. Nach Briefe, Band 4, Berlin 1967, S. 380] Lieber R.! Spectators Broschüre1 ist so abgeschmackt, dass ich zuerst zweifelte, ob es der Mühe wert ist zu antworten. Aber da dieser kleine Intrigant unsere Differenzen in der niederträchtigsten und dümmsten Weise auszuspielen versucht, so glaube ich, ist es – besonders, da er mich und nur mich persönlich nennt – mein Recht und meine Pflicht, ihm zu antworten. Ich werde alles tun, damit das nicht nur russisch geschehe. Was unseren Entwurf der Resolution gegen die Vaterlandsverteidigung (für die Schweiz)2 anbetrifft, so habe ich vergessen, Ihnen folgendes zu sagen: Mein Entwurf (in meinen Thesen – erste §§) hat Sie befriedigt, d. h. uns zu einigen ist mir damals gelungen. Warum das nicht als Grundlage des gemeinsamen Entwurfs nehmen? Beste Grüße! Uljanow PS. Ich habe aus Amerika Nr. 1 der neuen wöchentlichen Zeitung bekommen: „Der Internationalist". Im Manifest solidarisieren sie sich mit „den Linken in Europa". Drucken Pannekoek aus „Vorbote". Soll ich Ihnen englisches Original oder russische Übersetzung schicken? 1 Gemeint ist die Broschüre Spectators (M. I. Nachimsons) „Vaterlandsverteidigung und auswärtige Politik det Sozialdemokratie", Bern 1917. 2 Gemeint sind W. I. Lenins „Thesen über das Verhältnis der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz zum Krieg". Die Red. |