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Wladimir I. Lenin 19170610 Der schändliche Block der Menschewiki und Narodniki mit dem „Jedinstwo"

Wladimir I. Lenin: Der schändliche Block der Menschewiki und Narodniki mit dem „Jedinstwo"

[„Prawda" Nr. 68, 10. Juni (28. Mai) 1917. Nach Sämtliche Werke, Band 20.2, Wien-Berlin 1928, S. 62-64]

Heute ist der zweite und Hauptwahltag.

Außer den Kadetten empfehlen sich den Wählern mit größter Aufdringlichkeit die vereinigten Menschewiki und Narodniki.

Was konnten sie uns auf unsere Feststellung über die schreiende Tatsache ihres Blocks (Bündnisses) mit dem „Jedinstwo" antworten? Wagen sie es, einen solchen Block grundsätzlich zu verteidigen?

Das wagen sie eben nicht.

Die „Rabotschaja Gazeta" bringt als Antwort auf unsere Feststellung, dass ein Block mit dem „Jedinstwo" unanständig sei, den Hinweis – auf wen meint ihr wohl? – auf den Lockspitzel Malinowski, der von der Ochrana in die Duma hinein lanciert wurde!!

Die Unehrlichkeit einer solchen Auchpolemik nageln wir in einer besonderen Notiz fest. Jetzt aber ist nicht von der Ehrlichkeit der „Rabotschaja Gazeta" die Rede, sondern von ihrer Logik. Was heißt denn das, Herrschaften? Unsern Hinweis auf „euer" „Jedinstwo" glaubt ihr mit dem Hinweis auf „unseren" Lockspitzel Malinowski parieren zu können!! Was ergibt sich daraus? Daraus ergibt sich, dass ihr das „Jedinstwo" auf eine Stufe mit einem Lockspitzel stellt!!

So haben die findigen Leute aus der „Rabotschaja Gazeta" den Block mit dem „Jedinstwo" „verteidigt", man muss schon sagen, es sind gescheite Leute! Wenn man ihnen sagt: ihr habt im freien Russland einen so schändlichen Kollegen, wie das Plechanowsche „Jedinstwo", so antworten sie: die Bolschewiki hatten aber im zaristischen Russland den Spitzel Malinowski in ihren Reihen!! Eine Perle der Verteidigung des „Jedinstwo" durch die „Rabotschaja Gazeta"!

Auch das „Djelo Naroda" hat sich, um einen Ausdruck von Schtschedrin zu gebrauchen, mit dem „Jedinstwo" „verschwägert". Am ersten Wahltag, am 27. Mai, war auf der ersten Seite der Zeitung der Kerenski, Tschernow und Konsorten die Aufforderung zu lesen, für die Listen zu stimmen, die das „Jedinstwo" durchschmuggeln

Und auf der zweiten Seite derselben Nummer des gleichen „Djelo Naroda" lesen wir nicht nur eine längere Auslassung, in der der „Sozialpatriot" Plechanow und sein „Jedinstwo" heruntergerissen werden, sondern auch folgenden „giftigen Satz":

Mit Vergnügen bringen wir unseren Lesern zur Kenntnis, was andere Liberal- und Sozialimperialisten, wie ,Rjetsch', ,Russkaja Wolja' und ,Jedinstwo' über die italienische Annexion (Albanien) denken."

Eine Perle, nicht wahr?

Die „Sozialrevolutionäre" rufen das Volk auf, für Listen zu stimmen, auf denen die Kandidaten des „Jedinstwo" stehen, desselben „Jedinstwo", das die Sozialrevolutionäre selber, und noch dazu am Wahltag, als „sozialimperialistisch" bezeichnen, d. h. sozialistisch in Worten und „imperialistisch in der Praxis", desselben „Jedinstwo", das sie selber auf eine Stufe mit der „Rjetsch" und der „Russkaja Wolja" stellen.

Schön haben heute die gescheite „Rabotschaja Gazeta" im Block mit dem klugen „Djelo Naroda" das „Jedinstwo" verteidigt!

Plechanow aber empfängt Almosen von Leuten, die ihn „versehentlich" auf eine Stufe mit einem Malinowski stellen oder ihn am Wahltag rund heraus als „Sozialimperialisten" bezeichnen.

Merkwürdige Sitten herrschen in diesem schändlichen Block von Menschewiki plus Narodniki plus „Jedinstwo".

Arbeiter und Soldaten! Werktätige! Keine einzige Stimme den Narodniki und Menschewiki, die „Sozialimperialisten" durchschmuggeln wollen!

Stimmt für die Bolschewiki!

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