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Karl Liebknecht 19121117 „Nieder mit den Kriegshetzern!"

Karl Liebknecht: Nieder mit den Kriegshetzern!

Rede auf der Budapester Friedensdemonstration aus Anlass des ersten Balkankrieges

[Volksstimme (deutschsprachige Ausgabe der Nepszava), Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Ungarns, Nr. 133 vom 19. November 1912. Nach Karl Liebknecht, Gesammelte Reden und Schriften, Band 5, S. 424-432]

Genossinnen und Genossen!

Es hat immer Kriege gegeben, und es wird immer Kriege geben, so sagen die herrschenden Klassen. Und sie sagen es, weil sie nicht Frieden halten können und nicht Frieden halten wollen, weil sie die Welt zu einem Ausbeutungsfelde für sich machen wollen, weil sie, in die verschiedenen kapitalistischen Cliquen der verschiedenen Länder gespalten, einander die Beute nicht gönnen wollen, die ihnen der Kapitalismus bietet, und weil sie sich nun rüsten wollen und rüsten müssen, um sich gegenseitig den größten Teil der Beute abzujagen. Und dieselben herrschenden Klassen, die sprechen dem Volke von Patriotismus, von hohen und edlen Zielen, und sagen, die Ehre des Vaterlandes erheische es, dass Kriege geführt würden. Sie sagen, nichtswürdig ist jede Nation, die nicht alles setzt an ihre Ehre, und sie meinen damit, dass jedes Volk verpflichtet sei, für die Interessen des Kapitalismus, für den Geldbeutel der Mächtigen, für die Machtgelüste der Militärs, Diplomaten und Herrschenden sein Blut zu vergießen. (Zustimmung.)

Sie preisen das herrliche Kriegsheer, und sie bezeichnen es als eine geheiligte Waffe des Volkes, sie schützen das Kriegsheer, indem sie Strafen schwerster Art gegen jeden verhängen, der gegen die geheiligte Disziplin verstößt. Sie sprechen vom heiligen Kriegsheer. Was es mit dieser Heiligkeit auf sich hat, zeigt uns die ganze Weltgeschichte, das zeigt uns die Zeit des Kapitalismus am deutlichsten.

Wir hören allenthalben: Wozu geben wir soviel Geld für unsere Armee aus, wenn wir nicht einmal Geld an diesem Instrument verdienen können? Eine Geldverdienmaschine also für die herrschenden Klassen, eine Maschine, um sich dadurch Macht zu verschaffen, Macht für die Herrschenden, für die Mächtigen, das ist die Armee, deren Heiligkeit uns vorgetäuscht wird, die Heiligkeit des Kapitalismus, die nur die Heiligkeit des Geldbeutels und die Heiligkeit ihrer Macht ist. Sie spiegeln die Heiligkeit vor, damit das Volk sich willig in den Krieg hineintreiben lasse, damit es sich willig als Instrument der herrschenden Klasse hingebe, zum Kanonenfutter, zur Fütterung des Kapitalismus.

Es gibt viele Sklaven auf dieser Welt, aber ich glaube, dass in Europa nirgends eine größere politische Sklaverei besteht, von Russland abgesehen, als in denselben Balkanstaaten, Ungarn mit eingeschlossen (Stürmische Zustimmung.), die an diesem gegenwärtigen internationalen Konflikt am intensivsten beteiligt sind.

Ein Kreuzzug ist eingeleitet worden, gepredigt von König Ferdinand von Bulgarien (Abzugrufe.), ein Kreuzzug gegen den Halbmond im Namen des Christentums. Und im Namen des Christentums sind Tausende und Zehntausende blühender Menschenleiber zerfleischt und vernichtet und zerstampft, Zehntausende von Müttern ihrer Kinder beraubt, Hunderttausende von Kindern ihrer Väter beraubt, Zehntausende von Frauen zu Witwen gemacht worden.

Die Sklaven des Kapitalismus in jenen Balkanstaaten, die Sklaven jener halb barbarischen oder ganz barbarischen Zustände in jenen Staaten, die werden ausgesandt als Fackelträger der Freiheit, damit sie die Freiheit bringen sollen den unter türkischem Joch seufzenden Völkern.

Und wenn sie die Arbeit verrichtet haben werden, was wird dann geschehen? Dann werden sie zurückkehren und in die alte Sklaverei eingespannt werden (Starker Beifall.), und den goldenen Gewinn aus dem Blute des Volkes, den werden die herrschenden Klassen einsammeln. Die Witwen und Waisen werden ihre Tränen vergeblich vergießen, und die Krüppel, sie werden vergeblich um Brot und Arbeit rufen, sie werden einen Leierkasten bekommen, auf dass sie versuchen, sich durch die Mildtätigkeit des Volkes einen Brocken Brot zu verschaffen. Das ist der Lohn, den das Volk noch seit je erhalten hat für seine Aufopferung im Kriege. Nie hat es eine Besserung seiner Verhältnisse erzielt, stets waren es nur die Mächtigen, die Herrschenden, die Reichen, die allen Vorteil eingeheimst haben.

Jetzt kommt der Soldat. Er kommt in die glitzernde Uniform, und er gilt plötzlich, wenn er ein Glied des mächtigen Kriegsheeres ist, als etwas Besseres als das übrige Volk; er gilt als ein Instrument des Himmels für die herrschenden Klassen, und wenn er im Kriege seine Schuldigkeit getan hat, dann verschwindet all dieser Feenschmuck von einer besonderen Ehre, die auf dem Schlachtfelde erworben werden kann. Diejenigen, die die Ehre des Vaterlandes und der herrschenden Klassen verteidigt und vertreten haben, sie werden wieder in den Schmutz hinabgestoßen und in allem Elend weiter ausgebeutet und politisch unterdrückt. (Starke Zustimmung.) Das ist allenthalben so, wo der Kapitalismus seine Standarte aufgepflanzt hat, das ist in Deutschland, in Frankreich, England und Italien so, das ist in Österreich-Ungarn nicht anders. Wir haben, in Preußen unsere Junker, Sie haben ihre Magnaten. Wir haben in Preußen die Volksaushungerungspolitik in der schlimmsten Form, und Sie werden gleichfalls durch die Habgier der ungarischen Magnaten ausgebeutet, und Ihre Nahrungsmittel werden verteuert wie bei uns. Wir haben eine Polizei, die sich allmächtig dünkt und in ihrer Rücksichtslosigkeit dem Volk seine natürlichsten Menschenrechte versagen will mit Waffengewalt, Blutvergießen anrichtet, wenn es daran kommt, und Sie haben das gleiche. Wir haben in Preußen ein Klassenparlament in den Händen des Junkertums, und Sie haben in Ungarn einen Reichstag in den Händen der schlimmsten Feinde des Volkes. (Lärm. Zahlreiche Zurufe.) Wir haben in Preußen einen Präsidenten des Dreiklassenhauses mit Namen Kröcher, und Sie haben einen Präsidenten mit dem Namen Tisza. (Lang anhaltende, stürmische Abzugrufe.) Wir haben in Preußen einen Kampf um das freie Wahlrecht, und Sie haben einen Kampf um dasselbe. Wir haben in Preußen ein kämpfendes Proletariat, das den Willen, sich politische Freiheit zu erkämpfen, auf seine Fahne geschrieben hat, und Sie haben hier im Ungarnlande ein nicht minder klassenbewusstes Proletariat, das auf seine Fahne geschrieben hat den Kampf um ein freies Wahlrecht und politische Rechte! Wir haben in Deutschland eine herrschende Klasse, die, da mit Osterreich eng versippt, vom Kriege spricht und dem Kriege geneigt ist.

Um was handelt es sich? Um die Gefahr, dass ganz Europa in einen blutigen Brand gestürzt wird, aus dem nur ein Trümmerhaufen, ein rauchender Trümmerhaufen übrigbleiben kann, einen Weltkrieg, der vielleicht das Ende der kapitalistischen Welt bedeuten kann – vielleicht; einen Weltkrieg, den die herrschenden Klassen entfesseln.

Warum muss das Volk in ganz Europa allenthalben jene gewaltigen Rüstungen tragen, die alle Jahre Milliarden kosten, warum soll man diese großen Heere des arbeitenden Volkes herausreißen und hinaus schicken auf die Schlachtfelder, warum, fragt das arbeitende Volk, warum?

Die Antwort ist gar leicht zu geben: Damit Serbien nicht frei sein soll, damit Serbien ein Vasallenstaat Österreichs werde, damit andere Völker nicht frei seien zum Zwecke der Unterdrückung anderer Völker! Dazu soll der Krieg dienen, und dabei heuchelt man allen Nationen, es gelte die Freiheit der Völker zu sichern. Ein Land, das Nationalitäten in Hülle und Fülle brutal unterdrückt hat, ein solches Land wird Völkern Freiheiten bringen! Warum? Um wieder andere Völker besser unterdrücken zu können! Diese Ziele, die angeblich der Kapitalismus, die angeblich dynastische Interessen, allgemeine große Interessen irgendeines Vaterlandes, dem Volke, dem ganzen Volke setzen wollen, die sind in Wahrheit eben nur Ziele, die dynastisch gesetzt werden von den herrschenden Klassen und die um nichts in der Welt vom Proletariat, von den unterdrückten und ausgebeuteten Schichten der Bevölkerung zu ihren Zielen gesetzt werden können.

Parteigenossen! Sie sind unmittelbar am Schusse, Sie würden die ersten sein, die hinaus geschickt werden sollen, denen man mit Kartätschen die Leiber zerfleischen will!

Man schaut hinüber auf Deutschland und Italien und denkt, von dort Hilfe zu bekommen, wenn Frankreich und Russland gemeinsame Sache machen sollten, wenn England einschreiten sollte.

Ich kann Ihnen die Botschaft aus Deutschland bringen, dass die große Masse der Bevölkerung in Deutschland nicht daran denkt, nur einen Tropfen Blutes zu vergießen. (Lebhafte Hochrufe.) Wenn die herrschenden Instanzen in Österreich meinen sollten, ihre Taktik, ihr Spiel fortsetzen zu wollen mit um so größerer Zuversicht, weil sie in dem militärisch starken Deutschland einen sicheren Rückhalt haben, so darf gesagt werden: Dieser Rückhalt ist in der Tat nicht vorhanden! Das deutsche Volk ist so wenig geneigt zu einem Kriege, im Interesse irgendeines anderen Landes die Kastanien aus dem Feuer zu holen, es ist so wenig geneigt, sich um des Balkans willen zu schlagen, dass jeder, der sich auf diese Hilfe verlassen würde, verlassen sein würde und allein.

Es ist dies allerdings nur die Botschaft der arbeitenden Klassen Deutschlands, die ich überbringen kann, es ist nur die Botschaft der Internationale, die ich Ihnen überbringe. Aber kein anderer als der frühere deutsche Reichskanzler hat vor einigen Jahren erklärt, die Zeiten der Kabinettskriege sind vorbei: Es kann kein Krieg mehr geführt werden, der nicht begeisterten Widerhall in der Masse der Bevölkerung findet. Und wie will man einen Krieg führen heutzutage, wenn die Masse des Volkes nicht nur keine Begeisterung für den Krieg empfindet, wenn sie mit Abscheu, Hass und Empörung den Kriegshetzereien gegenübersteht, wenn sie entschlossenen Willen besitzt, den Weltfrieden aufrechtzuerhalten, koste es, was es wolle. (Zustimmung.)

Unter solchen Umständen sind die herrschenden Klassen nicht imstande, die Kräfte der Nation im Dienste des Moloch Militarismus zu entfalten; sie müssen erkennen, dass ihre Allmacht und ihre Gottesähnlichkeit schließlich doch eine Grenze besitzt, sie müssen erkennen, dass die Völker mündig geworden sind, dass sie gewillt sind, ihre Geschicke allein, nach freier Entschließung zu entscheiden, dass sie nicht bereit sind, auf irgendeine Order, die in geheimer Kammer, in der Dunkelkammer der Kabinette ausgearbeitet wird, sofort in Begeisterung zu verfallen und zu marschieren. Mit Armeen aus Ländern, wie sie der Kapitalismus geschaffen hat, in denen das Proletariat das Klassenbewusstsein erreicht hat, in Ländern, in denen die politische Rechtlosigkeit Orgien feiert, mit einem Volke aus solchen Ländern lässt sich unmöglich all das je erreichen, was notwendig wäre, um Kriege durchzuführen. So steht die Sache, so glänzt da der Schein, so glitzern und glänzen die Waffen in Europa. Mögen diese Waffen in Deutschland, Österreich und anderwärts vor den Feind geführt werden! Innerlich morsch und zermürbt sind diese Waffen im selben Augenblick, wenn man versuchen sollte, sie gegen den Willen des Volkes zu schwingen. Zerbrechen würden sie in der Hand desjenigen, der diesen Versuch unternehmen sollte.

Das sollen sich die herrschenden Klassen gesagt sein lassen. In solchen Zeiten brechen all die Wunden auf, die der Kapitalismus durch Unterdrückung und Ausbeutung den Massen des Volkes geschlagen hat, da rächen sich alle Sünden, die der Kapitalismus und die herrschenden Klassen auf sich geladen haben.

Sehen wir hinüber nach Russland, wie die Waffe dieses mächtigen Reiches zerbrochen ist in der Hand der herrschenden Klassen, weil die russischen Zustände ein einziges Elend, eine einzige politische Not über das ganze Volk gebracht haben.

Sehen Sie nach der Türkei. Wie kommt es, dass trotz preußischen Drills die Armee drüben versagt hat, dass es hilflos ist, das ganze große türkische Reich. Wie kommt es? Nur daher, dass all die innerpolitischen und sozialen Schäden sich rächen, niemals so sehr zum Schaden der herrschenden Klasse als eben in Kriegszeiten. Und ist es bei uns in Deutschland so sehr viel besser? Und ist es bei Ihnen hier in Ungarn sehr viel besser als in der Türkei ? Wir machen ein großes Fragezeichen dazu.

Und die Bedürfnisse der Völker in Ungarn und in Deutschland, sie sind größer geworden. Die Völker sind entwickelt, reich, und da liegt die Gefahr der herrschenden Klassen. Der Friedensbringer, Friedenserhalter Sozialismus hat seine Schwingen entfaltet, und trotz allen Donners der Kanonen schwebt er über Europa, der Friedensengel Sozialismus. Und die herrschenden Klassen sehen mit Zittern und Angst auf die große Demonstration des Volkes, sie sehen, dass eine Weltwende eingetreten ist, da sie nicht mehr können, wie sie wollen, und dass der Kapitalismus am Ende seiner absoluten Macht angelangt ist, dass er genötigt ist, die Stimme des Volkes, den Willen der Massen des Volkes noch mehr zu hören, als er sich noch vor kurzem hat träumen lassen. Nicht hier allein, über ganz Europa hinaus finden heute Friedensdemonstrationen statt. (Hochrufe.)

In Berlin werden heute Hunderttausende Arbeiter versammelt sein, wie sie schon versammelt waren, um ihren Willen zum Frieden zu demonstrieren. In Paris und London, Rom und in anderen Orten desgleichen. Allenthalben wird den Herrschenden ein Menetekel zugerufen: Die Hände weg vom Frieden! Der Friede wird vom Volke als ein heiliges Gut verwahrt. Die herrschenden Klassen, wenn sie nicht mehr imstande sind, die friedlichen Zustände ohne Blutvergießen aufrechtzuerhalten, so mögen sie abdanken.

Wir rufen den herrschenden Klassen eine Warnung zu und eine Drohung, und wir rufen dem Proletariat ganz Europas, Österreich-Ungarns, Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Englands und dem Proletariat der Balkanvölker, wir rufen ihnen zu: Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern und trotzen jeglicher Gefahr! Über alle Grenzen hinaus werden wir uns die Hände reichen zum gemeinsamen Kampf gegen unsere gemeinsamen Feinde. Jede herrschende Klasse und jede Regierung, die es wagen sollte, Europa in Brand zu legen, wird der Fluch des Volkes verfolgen, sie werden von dem Fluche der Geschichte, von dem Hass und den Verwünschungen der Völker ereilt werden, und sie werden all ihrer Heldentaten nimmer froh werden. Nicht nur der Friedensengel Sozialismus schwebt über Europa, sondern auch der Sieger und Befreier Sozialismus! Und er wird die Welt befreien und die Völker aus der Sklaverei und aus den Fesseln der Ausbeutung und politischen Unterdrückung erlösen, so wahr das Volk heute unter unerträglichem Joch seufzt und so wahr es ist, dass das Proletariat der ganzen Welt nichts zu verlieren hat als seine Bürden, aber eine Welt zu gewinnen hat. Die Welt, die der Sozialismus zu erobern hat, wird besser aussehen, als sie heute aussieht, und er wird sie erobern unter dem Zeichen des Glückes, des Friedens und der Freiheit aller Völker.

Man sucht nach idealen Zielen für diesen Krieg in Österreich. Man wird kein ideales Ziel finden für den Mord und für den Raub, aber man wird ideale Ziele finden heute im Sozialismus und in den friedlichen Zielen des Sozialismus, die Ziele der Freiheit, der Gleichheit und der Brüderlichkeit ohne Rücksicht auf alle Grenzen der Staaten. Diese Ziele, so sicher es ist, dass sie wirklich ideale Ziele sind, werden sich mächtiger erweisen als alle Machenschaften der herrschenden Klassen. Und wenn das Volk aller der Länder, von denen ich sprach, heute dem internationalen Proletariat zuruft: Haltet zusammen! Haltet den Völkerfrieden aufrecht! Nieder mit den herrschenden Klassen! Nieder mit dem Kapitalismus! Nieder mit den despotischen Unterdrückern! Nieder mit allen Regierungen, die dem Volke seine Freiheit und seine natürlichen Menschenrechte nicht geben – so wird das ein so gewaltiger Zusammenklang sein, dass die herrschenden Klassen, die bereits das Schwert zur Hälfte aus der Scheide gezogen haben, es geschwächt werden wieder hinein stoßen müssen mit dem Gefühl: Unsere Macht hat ein Ende, das Volk hat entschieden, das Volk will Frieden! Der Krieg wird nicht ausbrechen, weil ihn das Volk nicht will. Und wir schließen, indem wir rufen: Alle Kriegshetzer, wo sie auch in Europa sein mögen, nieder mit ihnen! Es lebe das internationale völkerbefreiende Proletariat! Es lebe der Völkerfrieden! Nieder mit den Kriegshetzern! (Lang anhaltender, nicht enden wollender Beifall und leidenschaftliche Begeisterung.)

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