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Wie gewöhnlich in ähnlichen Fällen, je weniger die vom „Proletariat" angenommenen taktischen Anschauungen auf günstigen Boden fielen und Anwendungsmöglichkeiten fanden, um so schärfer und gellender drückten sie sich in den von der Partei verkündeten Losungen aus. Insbesondere in dem Maße, wie die polizeilichen Repressalien die ältere Generation der Funktionäre des „Proletariat" vom Schauplatz verdrängten, wie die Parteiagitation im Lande schwächer wurde und sich trotz der aufopferungsvollen Bemühungen mutiger einzelner, die die Fahne des „Proletariat" bis zuletzt anzog, notwendig in einer unfruchtbaren Zirkelarbeit abgrenzte, griff in der Parteiliteratur schnell die vulgäre „revolutionäre" Phrase um sich, die aller sie vertiefenden theoretischen Besprechungen beraubt ist. Schon der „Przedświt" aus dem Jahre 1885 betreibt die gedankenloseste Apotheose der Mittel der Gewalt, indem z. B. in neun langen Spalten die Frage des Königsmordes behandelt und mit vollem Ernst die Frage untersucht wird, ob man die Herrscher erst nach der begonnenen Revolution durch ein Volksurteil töten soll oder ob es praktischer wäre, die Revolution gleich mit der Tötung der Herrscher zu beginnen.M

Zweifellos gibt sich heute keiner der Sozialisten mit Ausnahme von Phantasten Bernsteinschen Schlages den Illusionen hin, dass irgendein ernsthafter politischer Umsturz, noch weniger ein sozialistischer Umsturz, auf „legalem", friedlichem Wege möglich ist, dass konterrevolutionäre Mächte ohne Anwendung von Gewalt gestürzt werden können. Es wird auch niemand leugnen, dass in revolutionären Zeiten unter anderem die Notwendigkeit eintreten kann, ein gekröntes Haupt zu beseitigen, wie das mit Ludwig XVI. der Fall war, der als Staatsverräter mit dem äußeren Feind des Landes konspirierte und dadurch als Stützpunkt der konterrevolutionären Partei für das Schicksal der Revolution eine ernsthafte Gefahr darstellte. Aber es ist zweifellos ein origineller Einfall, im „Schafott für die herrschenden Dynastien" von vornherein ein unerlässliches und wichtiges Attribut jeder Volksrevolution zu sehen. Unwillkürlich kommen einem die Worte von Engels in den Sinn, die er einmal wegen ähnlicher revolutionärer Exzesse französischer Blanquisten ausgesprochen hat: „Zu solchen Kindereien führt es, wenn im Grund ganz gutmütige Leute dem Drang, haarsträubend zu erscheinen, freien Lauf lassen."1

Jedoch hatte die „Kinderei" der polnischen Revolutionäre in der Emigration eine bestimmte charakteristische Grundlage. Durch diese auffallenden „revolutionären" Ideen drang die Hoffnung auf einen sehr baldigen „Ausbruch" der sozialen Revolution im russischen Zarismus sichtbar durch und, was wichtiger ist, der sichtbare Glaube daran, dass die Garantie für einen erfolgreichen Umsturz vor allem eine reichliche und richtige Anwendung von Gewalt ist. Die Details der Anwendung von physischer Gewalt in einer künftigen Revolution, die vom Standpunkt einer Entwicklung zum Sozialismus vorläufig noch eine ziemlich gleichgültige Frage sind und vielmehr für erwachsene Menschen heute überhaupt keine Frage der Untersuchung darstellen, diese Details gewinnen vom Verschwörungsstandpunkt eine erstrangige Bedeutung. Der Glaube an die Allmacht des politischen Faktors, der den Ausgangspunkt des Blanquismus bildet, nimmt bei der Vulgarisierung der Agitation die Form des Glaubens an die Allmacht der nackten physischen Gewalt an – der Barrikaden, „Schafotte", „Dreschflegel und Rungen".

Ein nicht minder charakteristisches Symptom ist z. B. der zweite Einfall des „Przedświt" aus derselben Periode, nämlich seine Agitation für eine „Fachausbildung" der Arbeiter, um sie zu befähigen, „sofort nach der Revolution" die Produktion zu organisieren.N

Die Theoretiker des „Przedświt", die nicht verstehen, dass die sozialistische Produktion in technischer Hinsicht schon jetzt im Schoße des Kapitalismus heranreift, dass infolgedessen das siegreiche Proletariat ihre Organisation vor allem in fertiger Gestalt von der bürgerlichen Gesellschaft übernehmen wird, um auf einer historisch gegebenen Grundlage weiterzubauen, die Eigentumsverhältnisse zu reformieren usw., nahmen offensichtlich an, dass die gesellschaftliche Wirtschaft „nach der Revolution" gewissermaßen eine Tabula rasa darstellen wird, auf der die Produktion erst nach dem „besten" ausgedachten Plan mit vereinten Kräften der heutigen Schuster, Tischler, Schlosser usw. erneut organisiert wird.

Die rein mechanistische Auffassung des sozialistischen Umsturzes und das künstliche „Machen" einer Revolution sind hier aus der politischen in die ökonomische Sphäre übertragen. Und es ist unbekannt, was diese vollkommene Lostrennung von der gesellschaftlichen Entwicklungstheorie und dem historischen Materialismus besser herausstellt: die Annahme, dass die „Revolution" und der Sieg des Proletariats überhaupt möglich sind, bevor der Produktionsprozess nicht schon so weit sozialisiert und die Produktivkräfte entwickelt sind, dass der politische Akt der Revolution nur die sie hindernden Fesseln der bürgerlichen Gesellschaftsordnung sprengt, oder die Annahme, der „Plan" für diese sozialistische Organisation der Produktion könnte schon jetzt jederzeit ausgedacht werden – und das für jedes Arbeitsgebiet gesondert.

Die Sorge um die rechtzeitige Vorbereitung von Technikern für die zukünftige Ordnung ist die logische Ergänzung der Sorge um die „Schafotte" für die heutigen herrschenden Dynastien, zusammengenommen aber ist das ein Bild vollkommener Verflachung der sozialistischen Theorie bis hinab zum Vulgarismus.

Nach dem Jahre 1886 beginnt die ausländische Herausgebergruppe des „Przedświt" und der „Walka Klas" (Klassenkampf), sich selbst überlassen, wie ein Schwungrad, das sich von seinem Mechanismus gelöst hat, über Höhen und Tiefen der verschiedensten theoretischen Anschauungen zu setzen, unterwegs – z. B. in der Broschüre „An die Offiziere der russischen Armee" – gerät sie einen Moment sogar in den gewöhnlichsten Panslawismus hinein und wirbelt immer schneller, um schließlich in eine „serienweise" Änderung der politischen Überzeugungen zu stürzen, bis es, durch den vollen Schwung aus seinem alten Geleise hinausspringend, einen plötzlichen Bogen in der Luft beschreibt und tief im Sumpf des Nationalismus steckenbleibt. Gehören doch die Geschicke des „Przedświt" nach dem Jahre 1886/1887 schon nicht mehr so sehr zur Geschichte der polnischen sozialistischen Bewegung als vielmehr zur Geschichte der sozialistischen Emigrantenmakulatur.

Die ideologische Entwicklung des polnischen Sozialismus in der ersten Periode endet eigentlich schon mit dem Jahre 1884, das heißt in dem Moment, als die Wandlung der Partei „Proletariat" in blanquistischer Richtung alle Konsequenzen zeigte.

Der letzte Lichtstrahl, der auf das Blatt der Geistesgeschichte des „Proletariat" fällt und an den Augenblick des anfänglichen geistigen Aufblühens des polnischen Sozialismus erinnert, sind die Worte Waryńskis, die nicht mehr inmitten einer fieberhaften Tätigkeit, in der Parteizeitung oder auf einer Versammlung von Revolutionären verkündet wurden, sondern nach achtundzwanzigmonatiger Haft unter dem Mob von Gendarmen und Spionen im Gerichtssaal im Dezember 1885.

Aus dieser Rede scheint mit Sicherheit hervorzugehen, dass wenigstens dieser hervorragendste Vertreter des sozialistischen Denkens in Polen persönlich keiner so radikalen Veränderung seiner Anschauungen erlegen ist, wie man das in der polnischen sozialistischen Bewegung jener Epoche konstatieren kann. Es fehlen uns jedoch leider Hinweise, die gestatten würden, die eigenen Gedanken und die Tätigkeit Waryńskis von der gemeinsamen Tätigkeit seiner Gruppe sichtbar zu trennen, weshalb wir uns infolgedessen seinen Standpunkt in bezug auf die deutliche blanquistische Evolution, die im Jahre 1883, als er noch frei war, zutage trat, nicht genau klarmachen können. Auch scheint es uns schwierig, anzunehmen, dass sich Waryński selbst angesichts dieser Erscheinungen vor den Einflüssen der „Narodnaja Wolja" hätte ganz schützen können. Denn seine damaligen Ansichten über die politischen Aufgaben der Sozialisten sind uns in den Dokumenten des Prozesses gegen die Mitglieder des „Proletariat" leider nicht erhalten geblieben. Aber aus der Zusammenfassung seiner Rede, die wir in ihnen finden, geht immerhin mit voller Sicherheit hervor, dass sich Waryński völlig vor der Vulgarisierung der sozialistischen Theorie in ihren wichtigsten Grundsätzen bewahrt hat, dass die Grundlagen seiner Weltanschauung bis zum letzten Moment die allgemeinen Anschauungen der marxistischen Doktrin in ihrer eigentlichen Tiefe und ihrem theoretischen Gehalt waren.

In der Rede Waryńskis fällt vor allem die charakteristische Betonung der aktiven Rolle der Arbeiterklasse als solcher in den sozialistischen Bestrebungen auf, der Hervorhebung des täglichen Klassenkampfes.

Wenn die Arbeiterklasse die politische Arena betritt", sagt Waryński, „muss sie Organisation gegen Organisation stellen und im Namen bestimmter Ideale den Kampf gegen die bestehende Gesellschaftsordnung führen. Das ist die Aufgabe der Arbeiterpartei, die unter dem Banner des Sozialismus kämpft. Sie bildet das Gegengewicht zu den anderen sozialen Klassen und errichtet einen Damm gegen die reaktionären Bestrebungen. In ihrem Streben nach einer radikalen Änderung der Gesellschaftsordnung führt die Arbeiterpartei in der gegenwärtigen Zeit die Vorbereitungsarbeit dazu durch. Ihre Aufgabe besteht darin, die Arbeiter zu einem bewussten Verhalten gegenüber ihren Interessen zu veranlassen und sie zu einer ausdauernden Verteidigung ihrer Rechte aufzurufen. Die Arbeiterpartei erzieht die Arbeiterklasse zur Disziplin, organisiert sie und führt sie zum Kampf gegen die Regierung und die privilegierten Klassen."

Nicht weniger bezeichnend ist, dass Waryński über den Terror nur als von einem Hilfsmittel im täglichen Kampf spricht, freiere Bedingungen der Organisation und Massenaktion zu erlangen. Die Rolle des Terrors als Mittel zur Verwirklichung des gesellschaftlichen Umsturzes negiert er dagegen ausdrücklich. „Mit Hilfe von Gewalt zu handeln", sagt er, „ist eine traurige, aber unvermeidliche Folge der heutigen fehlerhaften Gesellschaftsordnung. Der ökonomische Terrorismus ist keineswegs ein Mittel, um unsere gesellschaftlichen Aufgaben zu erreichen; aber unter bestimmten Bedingungen ist er das einzige Mittel im Kampf gegen das Böse, das in dem gegenwärtigen Gesellschaftssystem verwurzelt ist."

Obwohl diese Ansicht über die Taktik des ökonomischen Kampfes vollkommen falsch war, unterliegt es keinem Zweifel, dass auch in diesem Punkte die Illusionen Waryńskis in bezug auf die heilsamen Folgen des Terrorismus keineswegs das Ergebnis einer verschwörerischen Anschauung über den sozialistischen Kampf waren, sondern nur eine falsche Einschätzung der praktischen Methoden des Klassenkampfes. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass Waryński als Beispiel für seine Auffassung des ökonomischen Terrorismus die ursprüngliche Taktik der englischen Gewerkschaften zu Beginn des vorigen Jahrhunderts anführt, die eine Folge der damaligen politischen Verhältnisse in England war, welche die offene Organisation und einen gewerkschaftlichen Kampf unmöglich machten; sie war ebenfalls eine Methode, sich die entsprechenden Freiheiten zu erkämpfen.

Überaus wichtig ist aber der Nachdruck, den Waryński in seiner Rede auf die Rolle der objektiven Faktoren der spontanen gesellschaftlichen Entwicklung legt, der gegenüber der sozialistischen Partei hauptsächlich die Rolle zufällt, Aufklärungsarbeit über die historische Richtung des Klassenkampfes der Arbeiter zu leisten.

Wir wissen", sagt er, „dass die wachsenden gesellschaftlichen Antagonismen und die am Körper der Gesellschaft anschwellenden Wunden unvermeidlich zum Ausbruch führen werden. Wir wissen auch, welche schreckliche Verwüstung folgt, wenn die Volksmassen durch die Not an den äußersten Rand der Verzweiflung getrieben werden und die entfesselten Elemente mit wilder Kraft sich auf die bestehende Ordnung stürzen. Gerade deshalb ist es unsere Aufgabe, die Arbeiterklasse auf die Revolution vorzubereiten, ihre Bewegung bewusst zu machen, sie zur Parteidisziplin zu erziehen und ein bestimmtes Programm der Ziele und Mittel aufzustellen."

Wir stehen nicht über der Geschichte; wir sind ihren Gesetzen unterworfen. Den Umsturz, den wir anstreben, betrachten wir als Ergebnis der historischen Entwicklung und der gesellschaftlichen Verhältnisse. Wir sehen ihn voraus und bemühen uns, dass er uns nicht unvorbereitet antrifft."

Schließlich lehnt Waryński ganz kategorisch die Taktik der unmittelbaren Vorbereitung auf die soziale Revolution, auf den „Ausbruch" ab.

Wir", sagte er, „organisierten die Arbeiterklasse für den Kampf gegen die jetzige Ordnung. Wir organisierten nicht den Umsturz, sondern wir organisierten für den Umsturz"

Kann man", ruft Waryński auf Grund seiner Charakteristik der Ziele und Grundsätze der Partei „Proletariat", „kann man unsere Tätigkeit als Verschwörung bezeichnen, die mit dem Ziel eines gewaltsamen Umsturzes der bestehenden staatlichen, ökonomischen und sozialen Ordnung angezettelt wurde?"

Aus der vorangegangenen Analyse wissen wir bereits, dass in dem Augenblick, als Waryński die obigen Worte ausrief, seine Partei sich von seinen vor Gericht dargelegten Ansichten sehr weit entfernt hatte. Der Leitgedanke der Tätigkeit Waryńskis, die geistige Verbindung des polnischen Sozialismus mit dem russischen, die sogleich nach der Gründung des „Proletariat" Gestalt annahm, führte unter den gegebenen konkreten Bedingungen zu Konsequenzen, die schon zu seiner Zeit sichtbar waren, die aber Waryński weder voraussah noch sich ihrer bewusst war.

Wenn wir uns allerdings heute die Geschichte des „Proletariat" im Ganzen vergegenwärtigen, so stellt sie eine vollkommen logische Entwicklung dar.

Die gesellschaftlichen Verhältnisse Polens, durch einen stark entwickelten Kapitalismus sowie die westeuropäischen Einflüsse gestaltet, führten den polnischen Sozialismus bereits im Jahre 1881 zum sozialdemokratischen Standpunkt. Der aus diesem Standpunkt geschlussfolgerte Grundsatz eines gemeinsamen Programms und einer gemeinsamen Aktion mit dem russischen Sozialismus lieferte den polnischen Sozialismus in den achtziger Jahren dem Einfluss der „Narodnaja Wolja" aus. Dieser Einfluss brachte ihn auf die Bahnen des Blanquismus, wo er nach wenigen Jahren zusammen mit der russischen Bewegung schwinden musste.

Damit schließt das erste Kapitel der Geschichte des sozialistischen Denkens in Polen, aber die Schlussfolgerungen, die man a priori mit voller Sicherheit daraus ziehen konnte, sind folgende: Wenn der polnische Sozialismus seine Bewegungsfreiheit wiedererlangt, um sich lediglich an die eigene Tendenz seiner inneren Entwicklung zu halten, die dem System der gesellschaftlichen Verhältnisse im Königreich entspricht, muss er zum sozialdemokratischen Standpunkt zurückkehren. Andererseits wird die Entwicklung der sozialdemokratischen Bewegung im Königreich erst dann auf die Dauer garantiert sein, wenn der russische Sozialismus sich gleichfalls auf den Boden der Sozialdemokratie stellt.

Die erste dieser Bedingungen erfüllte die Periode der Stagnation der sozialistischen Bewegung, die nach dem Zerfall der „Narodnaja Wolja" eintrat und während der der polnische Sozialismus, von den Einflüssen der „selbständigen" russischen Theorien befreit, bereits zu Anfang der neunziger Jahre zu einer Massenbewegung im Königreich und zuerst faktisch und kurz danach (im Jahre 1893) formell zur Organisierung der Sozialdemokratie des Königreichs Polen führte.

Die zweite Bedingung wurde durch die Massenbewegung des Industrieproletariats in Russland verwirklicht, das, in der Mitte der neunziger Jahre entstanden, den „einheimischen" Theorien des Sozialismus, die durch die Kritik der russischen Marxisten bereits seit langem widerlegt waren, ein für alle Male den materiellen Boden entzog und für die russische Sozialdemokratie ein dauerhaftes Fundament schuf.

M Siehe den Artikel „Wie Könige enden sollten". In: Przedświt, 1885, Nr. 6-8. In Bezug auf das politische Niveau kommt dieser Artikel eigentlich einem interessanten Gedicht gleich, das bereits im „Przedświt", Nr. 1 vom 1. Oktober 1883, abgedruckt wurde:

Vorwärts, vorwärts, Arbeiter!

Heda, die Waffen schnell gegriffen!

An den Dreschflegel, an die Runge.

Wir befreien uns vom Elend!

Was tut's, dass der Blutstrom fließt,

Was tut's, dass das Erz uns anbrüllt,

Was tut's, dass viele von uns fallen

Bei den Foltern, in Sibirien,

Unser Opfer bleibt nicht unbelohnt,

Wenn nach dem Morden und Zerstören

Das Morgenrot der Freiheit leuchtet.

N „Unser ,Przedświt' wird stets gern jede Hilfe leisten – Einmal schreibt uns ein Tischler, wie sich seiner Meinung nach die Tischler nach der Revolution einzurichten haben werden, ein andermal schreibt uns ein Schuhmacher, dann wiederum wird uns ein Schlosser seine Gedanken sagen. Was uns nicht gefällt, das schreiben wir." (Przedświt, 1885, Nr. 2.) Interessant ist, wie infolge dieser eiligen Vorbereitung auf die „Revolution" das Verständnis für die einfachsten Tatsachen der Arbeiterbewegung des Auslandes verlorenging. Die ausländische Gewerkschaftspresse, die in Deutschland wie überall das Organ des täglichen ökonomischen Kampfes war, schien dem „Przedświt" eine journalistische Schule zur Ausbildung von Verwaltern der Produktion in der zukünftigen Ordnung zu sein. „Wir sehen deshalb auch", schreibt sie, „wie die Arbeiter im Ausland Fachzeitschriften herausgeben, mit deren Hilfe sie sich darauf vorbereiten, in Zukunft das Steuer der Regierung und der Wirtschaft in ihre Hände nehmen zu können." (i. c.)

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