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Leo Trotzki 19171204 Rede in der ZEK-Sitzung zur Einberufung der Konstituierenden Versammlung

Leo Trotzki: Rede in der ZEK-Sitzung zur Einberufung der

Konstituierenden Versammlung

(21. November)1

[„Protokoll der Sitzungen des ZEK der 2. Einberufung", Protokoll Nr. 14. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 2. Москва-Ленинград, 1925]

Es gab keine grundsätzlichen Einwände gegen das Projekt: Was dagegen gesagt wurde, hatte nicht prinzipiellen, sondern Zweckmäßigkeitscharakter. Genosse Kramarow sagte, dass dies eine Kriegslist ist, aber wenn es zu einer Demokratie führt, bringt die Konstituierende Versammlung eine direkte, direkte und dauerhafte Beziehung zum Volk, dann gibt es mehr solche Listen. Die Formulierung der Frage des Genossen Kramarow läuft darauf hinaus: je demokratischer, desto näher den Bolschewiki.

Die Konstituierende Versammlung muss so einberufen werden, dass das Volk ihre Existenz nicht chirurgisch durch ihre Zerstreuung beenden kann. Wenn die Kadetten eine Mehrheit sind, was nicht glaubhaft ist, das nehme ich nur als Beispiel, dann würde die Konstituierende Versammlung natürlich keine Macht erlangen. Das Abberufungsrecht umgeht und korrigiert diese Frage auf einfache Weise. Wir wollen für das Volk die Möglichkeit von Wahlen schaffen. Im Zeitalter der Revolution lernt das Volk jeden Tag und hasst oft den gestrigen Tag. Und es besitzt das Recht auf Kontrolle und das Recht auf Abberufung. Den Änderungsantrag des Genossen Karelin über zügige Nachfolge werden wir unbedingt akzeptieren, der Änderungsantrag zur Einführung von Neuwahlen durch Volksabstimmung wird irrtümlicherweise gestellt. Zum ersten ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung in den Sowjets organisiert, und zum zweiten nimmt die Sowjetentscheidung keine Neuwahlen vorweg.

1 Diese Rede wurde in der Debatte über das Dekret über das Abberrufungsrecht, d. h. über das von Lenin angekündigte Recht auf Wiederwahl, gehalten.

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