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Leo Trotzki 19171022 Resolution des Petrograder Sowjets über den Abzug von Truppen aus Petrograd

Leo Trotzki: Resolution des Petrograder Sowjets

über den Abzug von Truppen aus Petrograd

(9. Oktober)

[„Rabotschij Putj“ Nr. 32, 23. (10.) Oktober 1917. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 1. Москва-Ленинград, 1924]

In einem Augenblick der tödlichen Gefahr für das Volk und die Revolution erklärt der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten:

Die Kerenski-Regierung ruiniert das Land. Nachdem sie ihre völlige Unfähigkeit, Krieg zu führen, bewiesen hat, wagt sie nicht, Frieden anzubieten. Gemeinsam mit der Bourgeoisie bereitet Kerenski die Übergabe Petrograds, der Hauptfestung der Revolution, an die Deutschen vor. Die alliierten Imperialisten haben die Bewegung Wilhelms nach Petrograd eindeutig gebilligt. Die sterbenden heroischen Matrosen sehen nach ihren eigenen Worten im Bonapartisten Kerenski keinen Freund, sondern einen Feind. Bei einer von den Kornilows befleckten Regierung, bei einem allgemeinen, fest begründeten Misstrauen der Soldaten, der Arbeiter und Bauern gegen die jetzige Regierung, kann der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten keine Verantwortung für die sogenannte Strategie der Provisorischen Regierung und insbesondere für den Abzug von Truppen aus Petrograd übernehmen.

Die Rettung Petrograds und des Landes liegt in der Übertragung der Macht an die Sowjets. Die Sowjetregierung muss allen Völkern einen sofortigen Waffenstillstand anbieten und bis zu einem Friedensschluss die Kampfbereitschaft der Armee, die Verteidigung Petrograds und des Landes sichern.

Gleichzeitig fordert der Petrograder Sowjet der Arbeiter- und Soldatendeputierten die Garnison von Petrograd auf, alle Maßnahmen zu ergreifen, um seine Kampfbereitschaft zu entwickeln und zu festigen.

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