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Leo Trotzki 19171111 Schlusswort auf der Sitzung des Petrograder Sowjets zum aktuellen Moment

Leo Trotzki: Schlusswort auf der Sitzung des Petrograder Sowjets

zum aktuellen Moment

(29. Oktober)

[„Nowaja Schisn" Nr. 167, 30. Oktober/12. November 1917. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 2. Москва-Ленинград, 1925]

Trotzki hält kurz ein Schlusswort. Er geht auf die Frage der beobachteten Trunkenheit ein und fordert jede Art von Kampf gegen die häufigen Fälle von absichtlichem Betrunkenmachen von Arbeitern und Soldaten. Trotzki erklärt, dass das Töten von Gefangenen auf keinen Fall erfolgen darf, aus Gründen der Menschlichkeit, aber auch, weil „die Lebenden für uns wertvoller sind als die Toten". Gefangengenommene werden zum Austausch gegen Gefangene der Kerenski-Truppen dienen. Trotzki berichtet dann, dass man aus Borowitschi Informationen erhalten hat, dass dort eine Strafexpedition eingetroffen sei, die die Stadt eingenommen und die Deputierten des Arbeiter- und Soldatenrats zerstreut habe.

Vor dem Abschluss der Sitzung antwortete Trotzki als Antwort auf die ihm gestellte Frage zu seiner Arbeit in der Verwaltung des Außenministeriums während der drei Tage, dass er es nur für 1½ Stunden schaffte, das Ministerium zu besuchen – er hielt es für notwendig, sich von den alten Beamten des Ministeriums zu verabschieden. Mit der Analyse der Dokumente, dem Studium der Geheimverträge konnte er in diesen Tagen nicht anfangen, denn jetzt steht der Kampf gegen Kerenski im Vordergrund.

Erst nach dem Sieg über ihn wird es möglich sein, die komplexe Arbeit mit diplomatischen Dokumenten zu beginnen.

Auf Vorschlag eines der Sowjetmitglieder, alle Presseorgane entschlossen zu schließen und nur das „Bulletin der Volkskommissare" übrig zu lassen, antwortete Trotzki, der Vorschlag werde zur Diskussion vorgelegt.

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