Leo Trotzki: Schlusswort in der Sitzung des Sowjetkongresses

des Nordbezirks über den aktuellen Moment

(12. Oktober)

[„Rabotschij Putj" Nr. 36, 14./27. Oktober 1917. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 3, часть 2. Москва-Ленинград, 1925]

Genosse Trotzki stellt fest, dass in der Pause eine vollständige Einigung über die Resolution zwischen der bolschewistischen Fraktion und den linken Sozialrevolutionären erzielt wurde.¹

Genosse Trotzki beschäftigt sich ausführlich mit dem Verlauf der Revolution, mit der allmählichen Entwicklung des revolutionären Bewusstseins unter den Massen und kommt zu dem Schluss, dass das Volk gegenwärtig genügend reif ist, trotz aller Hindernisse die Macht zu übernehmen. Nur so können das Land und die Revolution gerettet werden.

„Die ganze Lage des Landes sagt uns, dass wir verpflichtet sind, die Aufgaben zu lösen, vor denen das Land steht, und selbst um den Preis des Lebens alle Macht in unsere eigenen Hände zu nehmen." Unser Kongress muss zeigen, dass wir die materielle Stärke haben, auf die wir uns verlassen können.

Das Volk retten kann nur die sofortige Übertragung aller Macht in die Hände der Organe der Revolution – der Sowjets der Arbeiter-, Soldaten- und Bauerndeputierten – im Zentrum und vor Ort.

Die Sowjetregierung wird sofort einen Waffenstillstand an allen Fronten und einen ehrlichen demokratischen Frieden anbieten, sofort und ohne Ablösung die Landgüter in die Hände der Bauern bringen, verborgene Vorräte requirieren und die Besitzenden rücksichtslos besteuern.

Die provisorische Regierung muss abtreten. Auf der Seite der Sowjets sind sowohl das Recht als auch die Stärke. Die Zeit der Worte ist vorbei. Nur eine entschiedene und einmütige Aussage aller Sowjets kann das Land und die Revolution retten.