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Leo Trotzki 19301117 Brief an die Reichsleitung der Linken Opposition der KPD

Leo Trotzki: Brief an die Reichsleitung der

Linken Opposition der KPD

[Nach dem maschinenschriftlichen Text in Lev Davidovič Trockij / International Left Opposition Archives, inventory number 968, International Institute of Social History, Amsterdam]

Büyükada, den 17. November 1930

An die Reichsleitung der Linken Opposition der KPD, Berlin

Werte Genossen,

aus Ihrem Schreiben vom 12. November hebe ich nur den Punkt über die österreichischen Frage heraus und teile Ihnen den offiziellen Vorschlag mit, den ich in dieser Angelegenheit an das Internationale Büro richte. Ich bin sicher, dass Sie auch in dieser Frage sich nur von prinzipiellen Erwägungen leiten lassen werden und zur Regelung der Frage dieselben Methoden empfehlen, die Sie selber in Deutschland angewendet haben und die wir alle gemeinsam den chinesischen und griechischen Genossen empfohlen haben. Übrigens ist es auch praktisch die einzig mögliche Lösung und alles andere nur kleinbürgerliche Prätentionen, die in Österreich besonders üppig sind.

Was Ihren Eindruck in Bezug auf die beiden französischen Genossen [Molinier und Mille] betrifft, so bedaure ich sehr, dass Sie ihr Urteil in einem offiziellen Schreiben auf Grund vollständig ungenügender und einseitiger Informationen sich gebildet haben. Die Aufgaben der beiden Genossen hatten selbstverständlich nur vorbereitenden Charakter und diese Aufgabe war im Voraus ganz genau und vollkommen konkret in einer Beratung dieser zwei Genossen nicht nur mit mir, wie Sie zu meinen scheinen, sondern mit Genossen Naville (Franz. Opp.), Frankel (Tschechosl. Opp.), Markin (Russ. Opp.) diskutiert und einstimmig angenommen worden. Wie ich aus den Dokumenten sehe, haben die beiden Genossen ihre Mission ganz ernst und einwandfrei erfüllt.

Ich teile Ihnen auch die Kopie meines an die fünf Genossen um Stift gerichteten Schreibens mit, von denen Sie Erwähnung tun.

Was die übrigen Fragen, die in Ihrem Briefe aufgeworfen werden, betrifft, so nehme ich diese zur Kenntnis. Die Entscheidung in diesen, wie übrigens auch in der österreichischen Frage wird hoffentlich in nächster Zukunft vom Internationalen Büro gefällt werde.


Beilagen.

Kopie an das Internationale Büro und Sekretariat.

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