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Leo Trotzki 19361108 Brief an Leo Sedow

Leo Trotzki: Brief an Leo Sedow

[Nach der maschinenschriftlichen Abschrift, Lev Davidovič Trockij / International Left Opposition Archives, inventory number 328, International Institute of Social History, Amsterdam.]

8. XI. 1936

Lieber Ljowa,

1. Es scheint, dass die Manuskripte des Buches über [die] UdSSR endlich abgesandt werden – mit zweimonatlichen Verspätungen! Im Vorwort muss die Sache erklärt werden!

2. „Livre Rouge" erhalten. Dein Vorwort ist seht gut; ruhig und würdig. So sieht die ganze Arbeit viel besser aus. lhre Wirkung wird sie nicht verfehlen.

3. „Liivre Rouge" wie die Broschüre von Serge muss man so weit wie möglich verschicken in Begleitung von persönlichen Briefen. Eine Zahl dieser Briefe könntest Du schreiben – als Verfasser, als Angeklagter u. als mein Sohn. Weißt Du nicht wie es mit Jules Domains steht?

4, lch lege das größte Gewicht auf einen Prozess in der Sohweiz, falls dort die Pressegesetzgebung günstig ist: die politischen Voraussetzungen sind dort die günstigsten.

5. Eine Reihe meiner Briefe sind von der Zensur beschlagnahmt, ich weiß noch nicht warum.

6. Hast Du meinen großen Brief an Puntervold vom 26. Okt. erhalten (mit dem Zitat aus Burians Brief)? Sehr wichtig!

7. In der „Rev. trahie" gibt es leider ziemlich viel Druckfehler. Bekomme ich noch Exemplare? Ich brauche noch 5, wenigstens 4.

8. Deine Blumen und die Begrüßung am 7. XI. dankend erhalten … just bei Zahnarzt. Auch zwei Telegramme aus Prag.

9. Wie steht es mit Tukalewsky. Nichts Neues erfahren?

10. Das Buch von Marx für Nik. zurückgeschickt. Hast Du es erhalten?

11. Van hat mir versprochen viel zu schreiben. Kein Wort! Die Franzosen zeichnen sich durch ihr systematisches Schweigen aus.

12. Anbei ein Brief für Zeman: ich besitze nicht seine Adresse.

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