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Revolutionäre Kommunisten

Die „Revolutionären Kommunisten“ waren linke Sozialrevolutionäre, die nach der Ermordung des Grafen Mirbach und dem Aufstand der linken Sozialrevolutionäre im Juli 1918 mit ihrer Partei brachen. Ende Juli 1918 beriefen sie eine Konferenz der Organisationen und Gruppen ein, die mit der Partei der linken Sozialrevolutionäre gebrochen hatten. Auf dieser Konferenz wurde beschlossen, einen Parteitag einzuberufen und eine neue Partei zu schaffen. Auf Grund eines Beschlusses dieser Konferenz begann in Moskau die Zeitung „Wolja Truda“ („Freiheit der Arbeit“) zu erscheinen, und zwar unter der Redaktion von A. Alexandrow, W. Besel, A. Bizenko, M, Dobrocholow, A. Kolegajew und A. Ustinow.

Am 25. Dezember fand in Moskau ein Kongress der Anhänger der Zeitung „Wolja Truda“ statt, auf dem eine neue linke Narodniki-Partei gegründet wurde, die sich „Partei des revolutionären Kommunismus“ nannte. In den Parteitagsbeschlüssen wurden die taktischen Positionen der Partei hervorgehoben: „Die neue Partei bleibt ihrer Ideologie und ihrem Programm nach eine Partei der Narodniki, ist aber für eine wirkliche, aufrichtige Zusammenarbeit mit den Bolschewiki und tritt ehrlich für die Sowjetmacht ein … Sie verzichtet auf die unterirdische Arbeit, ebenso auf die Durchkreuzung der äußeren und inneren Politik der Kommunisten und ist der Auffassung, dass sie die führende Kraft in der Revolution sind … Die Partei erkennt an, dass .die Sowjetmacht eine notwendige Bedingung für den Sieg der Werktätigen ist, dass sie die objektiven Voraussetzungen für die Errichtung der sozialistischen Ordnung schafft … Da die Partei nur die Sowjetmacht als die einzige und wirkliche Trägerin der Idee der III. Internationale und des Sozialismus ansieht, so wird sie in den Fragen der internationalen Politik nur diejenigen Methoden für zweckmäßig anerkennen, die die Sowjetmacht nicht schwächen und untergraben, sondern stärken.“

M. A. Natanson solidarisierte sich damals in einem Schreiben an die Redaktion der Zeitung „Wolja Truda“ mit den Beschlüssen dieses Kongresses.

Die Partei der „Revolutionären Kommunisten“ versuchte sich hauptsächlich auf die Bauern zu stützen, hatte aber keinen nennenswerten Einfluss unter ihnen. Später entstanden große Reibungen innerhalb dieser Partei, die rechten Elemente wollten auf dem Parteitag im April 1920 den Kampf gegen die Bolschewiki. Nach dem 2. Kongress der Kommunistischen Internationale beschloss die Organisation den Übergang zur KPR, Die Verschmelzung fand im September 1920 statt. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 25]

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