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Subjektive Methode in der Soziologie LW

Subjektive Methode in der Soziologie" unwissenschaftliches idealistisches Herangehen an den historischen Prozess, das die objektiven Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung leugnet und diese auf die willkürliche Tätigkeit „hervorragender Persönlichkeiten" zurückführt. In den dreißiger bis vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts zählten zu den Anhängern der subjektiven Schule in der Soziologie die Junghegelianer B. Bauer, D. F. Strauss, M. Stirner und andere; sie erklärten das Volk zu einer „unkritischen Masse", die den „kritisch denkenden Persönlichkeiten" blindlings folgt. Marx und Engels unterzogen die Anschauungen der Junghegelianer in der „Heiligen Familie", in der „Deutschen Ideologie" und anderen Werken einer gründlichen und allseitigen Kritik. In Russland traten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Repräsentanten der subjektiven Methode in der Soziologie die liberalen Volkstümler (P. L. Lawrow, N. K. Michailowski u. a.) auf, die den objektiven Charakter der Entwicklungsgesetze der Gesellschaft leugneten und die Geschichte auf die Tätigkeit einzelner Helden, „hervorragender Persönlichkeiten", zurückführten. Die Subjektivisten „behaupteten nämlich", schrieb W. I. Lenin 1894, „dass man die sozialen Erscheinungen, weil sie so kompliziert und mannigfaltig sind, nicht untersuchen könne, ohne die wichtigen von den unwichtigen abgesondert zu haben, für eine derartige Sonderung aber sei der Standpunkt der ,kritisch denkenden' und ,sittlich entwickelten' Persönlichkeit notwendige Voraussetzung". Die subjektive Methode wird weitgehend von der reaktionären bürgerlichen Philosophie, Soziologie und Geschichte ausgenutzt, um die Gesetzmäßigkeiten der gesellschaftlichen Entwicklung zu verfälschen und den Kampf gegen die marxistisch-leninistische Theorie zu führen.

Der Marxismus-Leninismus deckte die völlige Haltlosigkeit der subjektiv-idealistischen Richtung in der Soziologie auf und schuf eine wirklich wissenschaftliche, in sich geschlossene Lehre von der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft, von der entscheidenden Rolle der Volksmassen in der Geschichte und der Bedeutung des Handelns der einzelnen Persönlichkeit.

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