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Zereteli in der Duma gegen Nationalisierung

Zereteli, Menschewik, Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion der II. Duma, trat in seiner Dumarede zur Agrarfrage am 8. Juni (26, Mai) 1907 scharf gegen die Forderung der Sozialrevolutionäre nach Abschaffung des Privateigentums an Grund und Boden auf und bekundete offen seine Annäherung an die Kadetten in dieser Frage. So wie Plechanow und Maslow auf dem IV. Parteitag die Bolschewiki mit der Restauration zu schrecken suchten, drohte Zereteli den Sozialrevolutionären damit, dass die Aufhebung des Privateigentums an Grund und Boden „eine schreckliche konterrevolutionäre Bewegung, einen selbstmörderischen Krieg unter den Bauern, einen Krieg aller gegen alle“ usw. usw. hervorrufen werde. Dabei erklärte Zereteli entschieden, dass die Idee der Nationalisierung des Bodens der sozialdemokratischen Fraktion ganz fern liege. Dafür zählte Zereteli alle Wohltaten der Munizipalisierung auf. Er hielt die lokalen Selbstverwaltungen für außerhalb der Klassen stehende Organe, die nach seiner Meinung eine Politik im Interesse der gesamten Bevölkerung betreiben und imstande sein werden, „sich allen Versuchen einer Restauration und der Vernichtung des neuen Systems, seiner Ersetzung durch das alte System zu widersetzen.“ [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3]

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