Hervé, Gustave (1871-1944): propagierte erst Antimilitarismus und Antipatriotismus und den Generalstreik gegen den Krieg und gab ab 1906 die Zeitung „La Guerre Sociale" („Der soziale Krieg") heraus. Ab 1911/12 bewegte er sich nach rechts, war im Ersten Weltkrieg Kriegspropagandist, nannte seine Zeitung in „Victoire“ (Sieg) um. Nach dem Ersten Weltkrieg propagierte er einen autoritären nationalen „Sozialismus“, ab 1935 eine Diktatur Marschall Petains, die dann 1940mit Hilfe der Nazis verwirklicht wurde. Nachdem er 1941 von Petain enttäuscht war, erhoffte er sich die Verwirklichung des autoritären Staats von Charles de Gaulle. Früher
französischer Anarchist, später Mitglied der sozialistischen
Partei, Journalist, Professor und Rechtsanwalt. In der von ihm 1906
gegründeten Zeitung „La Guerre Sociale" („Der soziale
Krieg") trieb er antimilitaristische Propaganda. Teilnehmer des
Stuttgarter Sozialisten-Kongresses, vertrat dort den Standpunkt, der
Krieg müsse mit Streik und Aufstand beantwortet werden. Wandelte
sich mit Ausbruch des imperialistischen Krieges zum begeisterten
Sozialchauvinisten, änderte den Namen seiner Zeitung in „La
Victoire" („Der Sieg") und verlangte dort völlige
Zerschlagung Deutschlands. Nach Schluss des Krieges stellte er sein
journalistisches Temperament in den Dienst der Hetze gegen
Sowjet-Russland und die Bolschewiki. Schließlich wurde seine ganze
Einstellung selbst der Sozialistischen Partei zu viel, und er wurde
September 1918 aus ihr ausgeschlossen. [Band 12] Hervé,
Gustave (geb. 1872) – Französischer Anarcho-Syndikalist, gehörte vor
dem Kriege dem äußersten linken Flügel an, propagierte den
Antimilitarismus und Antipatriotismus, gab die Zeitung „La Guerre
Sociale" („Der soziale Krieg") heraus. In den
Kriegsjahren ausgesprochener Sozialimperialist, trat für die
vollständige Vernichtung Deutschlands ein und taufte sein Organ in
„La Victoire" („Der Sieg") um. Leidenschaftlicher
Gegner Sowjetrusslands, nächster Gesinnungsgenosse Burzews
in der „russischen Frage". [Band 18] französischer Politiker und Journalist, aus
dem anarchistischen Lager hervorgegangen. Vor dem Krieg wurde er
durch seine antimilitaristische Tätigkeit bekannt. 1906 begründete
er die Zeitung „La Guerre Sociale" („Der soziale Krieg"),
die das Organ des französischen Antimilitarismus und der „äußersten
Linken" der französischen Sozialistischen Partei wurde. Er
setzte diesen literarischen Kampf gegen den Militarismus unter
durchaus anarchistischen Losungen trotz vielfacher Gefängnisstrafen
bis zu Kriegsausbruch fort, wo er sich dann mit einem Schlage in
einen Sozialimperialisten schlimmster Sorte verwandelte. Er änderte
den Titel seiner Zeitung in „La Victoire" („Der Sieg")
und betrieb in ihr eine Kriegshetze ohnegleichen. Nach dem Kriege
entwickelt er sich weiter nach rechts; gegenwärtig steht er
faschistischen Gruppen nahe. [Band 19] Gustave
Hervé
war anfangs Anarchist gewesen und dann in die französische
sozialistische Partei eingetreten, Im Jahre 1906 begann er unter dem
Titel
„La Guerre Sociale“
(„der soziale Krieg“) eine Zeitung herauszugeben, in der er
antimilitaristische Propaganda betrieb und die Idee entwickelte, das
Proletariat müsse jeden Krieg mit Streik und Aufstand „beantworten“.
Mit dieser Idee trat er auch auf dem Stuttgarter Kongresse auf. Nach
Ausbruch des imperialistischen Krieges ging Hervé vollständig ins
Lager des extremsten Kriegspatriotismus über. Der vorliegende Artikel Lenins ist ein glänzendes Beispiel des Leninschen
Zweifrontenkampfes gegen rechten Opportunismus und linke „Torheiten“
in der Kriegsfrage. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 140] Hervé, Gustave – ehemaliger französischer Anarchist, bis zum Krieg leitete er den linken Flügel der Sozialistischen Partei. In der Zeit des Krieges verwandelte er sich in einen offenen Chauvinisten, aber danach auch in einen eifrigen Monarchisten. [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 31] |
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