Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Hilferding, Rudolf

Hilferding, Rudolf (geb. 1877) – einer der bedeutendsten Vertreter der austromarxistischen Schule. Gab in Wien zusammen mit Otto Bauer, Max Adler u. a. die „Marx-Studien" heraus, in denen sein theoretisches Hauptwerk „Das Finanzkapital" erschienen ist. Seit 1906 arbeitet H. mit kurzen Unterbrechungen in der deutschen Sozialdemokratie, wo er rasch maßgebenden Einfluss erlangte. Zeitweise gehörte er der Redaktion des „Vorwärts" an. Während des Krieges gehörte er zu den Kautskyanern. Nach Gründung der USPD wird H. Chefredakteur ihres Zentralorgans „Freiheit". Nach der Novemberrevolution spielte er eine führende Rolle in der deutschen Sozialisierungskommission. In dieser Zeit vollzieht sich seine völlige Abkehr vom Marxismus in der Theorie, zu dessen maßgebenden Werken nach wie vor „Das Finanzkapital" gehört. Er entwickelt sich über die Theorie der „funktionellen Demokratie" und des „friedlichen Imperialismus" zum theoretischen Vorkämpfer des neuen deutschen Imperialismus, dessen Interessen er als Finanzminister des deutschen Reiches 1923 und besonders 1929 gut zu wahren verstand. In der USPD war er einer der schärfsten Gegner des Anschlusses an die Kommunistische Internationale und später Wortführer der Verschmelzung der Reste der USPD mit dem Reformismus.

Hilferding, Rudolf (geboren im Jahre 1878) – deutscher Sozialdemokrat, angesehener ökonomischer Theoretiker, Gleichgesinnter Karl Kautskys. Im Jahre 1922, nach der Verschmelzung der Unabhängigen mit den Scheidemännern, wird Hilferding ein Leader der vereinten Partei. Er entwickelte sich die ganze Zeit nach rechts und trat im Jahre 1923 ins Kabinett Stresemann in der Eigenschaft als Finanzminister ein. Autor der bekannten Arbeit „Finanzkapital". (s. ausführlich. Band XII, Anm. 121.) [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 23]

Kommentare