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Knipowitsch, L. M.

Knipowitsch, L. M. (in den Protokollen des Zweiten Parteitags – Djedow) (1856–1920) – Sozialdemokratin, Iskristin, später Bolschewikin; hervorragende Praktikerin und Organisatorin. Begann ihre revolutionäre Tätigkeit Ende der 70er Jahre als Anhängerin der „Narodnaja Wolja". Lebte von 1889 an in Petersburg, wo sie neben ihrer revolutionären Tätigkeit in einer Organisation der „Narodnaja Wolja" auch eine umfassende kulturell-aufklärende Arbeit unter den Arbeitern betrieb. Im Sommer 1895 vermittelte K„ die sich der Sozialdemokratie angeschlossen hatte, um ein Abkommen zwischen dem Petersburger Kampfbund und der „Narodnaja Wolja"-Gruppe über die gemeinsame Herausgabe einer Arbeiterzeitung und die Ausnutzung der Lachta-Druckerei der „Narodnaja WoIja"-Gruppe für den Druck der Schriften des Kampfbundes zustande zu bringen. Im Jahre 1896 wurde K. verhaftet, saß lange im Gefängnis und wurde dann nach Astrachan verbannt. Als im Auslande die „Iskra" zu erscheinen begann, wurde K. ihre eifrige Anhängerin; sie arbeitete energisch an der Schaffung einer Agentur der „Iskra", an der Organisierung des Literaturtransports nach Russland und des Vertriebs der Zeitung. Nach Rückkehr aus der Verbannung arbeitete K. im Komitee von Twer, um die Positionen der „Iskra" im Nord-Bund zu festigen. Der Nord-Bund entsandte sie als Delegierte zum Zweiten Parteitag. Im Jahre 1905 arbeitete sie in Odessa, wo sie dem Odessaer Komitee nahestand. Sie nahm am Stockholmer (Vereinigungs-) Parteitag teil. In den Jahren 1905–1908 arbeitete K. in bolschewistischen Organisationen. Später entfernte sie sich von der Bewegung, um im Jahre 1917, nach der Februarrevolution, wieder zu den Bolschewiki zurückzukehren.

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