Kossowski,
W. (M. J. Lewinson; geb. 1867) –
Einer
der ältesten Funktionäre der jüdischen sozialdemokratischen
Bewegung, Mitbegründer des „Bund"
und Theoretiker seines Nationalismus. 1894 trat er der sozialdem.
Gruppe in Wilna bei, 1897 war er Vertreter dieser Organisation auf
dem ersten Kongress des „Bund" und wurde in dessen ZK gewählt.
1898 war er Delegierter des „Bund" auf dem 1. Parteitag der
SDAPR in Minsk. 1900 ging er ins Ausland. In der Organisationsfrage
polemisierte er gegen die „Iskra".
Zusammen mit Kritschewski
verfasste er den Bericht des Verbandes der russischen
Sozialdemokralen im Auslande an den Pariser Kongress der II.
Internationale (1900). 1901 nahm er in Genf als Vertreter des
Auslandskomitees des „Bund" an der „Vereinigungs"-Konferenz
der russischen sozialdemokratischen Auslandsorganisationen teil. Er
polemisierte gegen die Artikel Lenins
in der „Iskra" über die Frage des „Bund". 1903 nahm er
als Delegierter des Auslandskomitees des „Bund" am II.
Parteitage der SDAPR teil; desgleichen beteiligte er sich auch am
Londoner Parteitage 1907. K war Liquidator und Mitarbeiter der
bundistischen Zeitung „Zait"
und der „Nascha Sarja". Während des Weltkrieges neigte er auf
die Seite des deutschen Imperialismus und bekämpfte heftig die
Zimmerwalder Linke und die Agitation für die III. Internationale. [Band 17] |
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