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Kritschewski, B. N.

Kritschewski, B. N. (gest. 1919) – Einer der ersten russischen Sozialdemokraten, Publizist, betätigte sich Anfang der 90er Jahre in sozialdemokratischen Zirkeln in Russland, emigrierte dann ins Ausland und schloss sich dort der Gruppe „Oswoboshdenije Truda" („Befreiung der Arbeit") an. Bald jedoch nahm er in der Gruppe eine oppositionelle Haltung ein und bildete zusammen mit L. Tyszka (Jogiches) eine eigene Gruppe zur Herausgabe populärer sozialdemokratischer Schriften. Neigte dem „Ökonomismus" zu; nach dem Sieg der „ökonomischen" Strömung im „Verband russischer Sozialdemokraten im Ausland1' erhielt er hier die Mehrheit und wurde Redakteur des Verbandsorgans „Rabotscheje Djelo" (1898–1902). Mitarbeiter der „L'Humanité" und des „Vorwärts", Bernsteinianer, Jaurèsist. „Iskra" und „Sarja'' führten einen scharfen Kampf gegen ihn und machten seinen Einfluss in der Partei ganz zunichte. Nach dem 2. Parteitag spielte K. keine Rolle in der Partei mehr. [Band 12]

Einer der ersten russischen Sozialdemokraten, Publizist. Ende der neunziger Jahre trat K. an die Spitze der die Gruppe „Oswoboschdenije Truda" bekämpfenden Opposition, die sich auf die „ökonomistischen" Stimmungen in der russischen Sozialdemokratie stützte. Diese Stimmungen erhielten die Oberhand im „Auslandsbund der russischen Sozialdemokraten", und K. wurde, gestützt auf die Mehrheit in diesem Bund, Redakteur des Bundesorgans „Rabotscheje Djelo" („Arbeiter-Sache" – 1898-1902). „Iskra" und „Sarja" führten einen scharfen Kampf gegen K. und untergruben vollständig seinen Einfluss in der Partei. Nach dem 2. Parteitag spielte K. in der Partei keine Rolle mehr. [Band 18]

Kritschewski, B. N. (1866–1919) – Einer der ersten russischen Sozialdemokraten, Publizist. Nachdem er in sozialdemokratischen Zirkeln in Russland zu Beginn der 90er Jahre gearbeitet hatte, emigrierte er ins Ausland, schloss sich der Gruppe „Befreiung der Arbeit" an und arbeitete an den Blättern der Gruppe mit (B. Naumow). Bald befand er sich in Opposition zur Gruppe und gründete zusammen mit L. Tyszko (Jogiches) eine eigene Gruppe, die populäre sozialdemokratische Literatur herausgab. Nach Ansicht K.s und Tyszkos widmeten die „Alten" (Plechanow, Axelrod) dieser Literatur nicht genügende Aufmerksamkeit. Ende der 90er Jahre stand K. an der Spitze einer breiteren und mehr prinzipiellen Opposition gegen Plechanow, die sich auf neue „ökonomistische" Stimmungen in der russischen Sozialdemokratie stützte. Im Auslandsbund der russischen Sozialdemokraten siegten diese Stimmungen, und K., der die Mehrheit im Auslandsbund erhielt, wurde Redakteur des Organs des Auslandsbundes „Rabotscheje Djelo" (1898–1902). Auf dem Pariser Internationalen Sozialistenkongress von 1900 stand K. an der Spitze der Mehrheit der russischen Delegation (die Minderheit war vertreten durch Plechanow, Axelrod u. a.). Gleichzeitig nahm K. am Leben der europäischen Sozialdemokratie teil, er war Mitarbeiter der „Humanite" und Pariser Korrespondent des „Vorwärts". Sowohl in russischen als auch in internationalen Angelegenheiten neigte K. dem Bernsteinianertum und Jaurèsismus zu. Die „Iskra" und die „Sarja" führten einen scharfen Kampf gegen K. und untergruben seinen Einfluss in der Partei. Nach dem Zweiten Parteitag spielte K. keine Rolle mehr in der Partei. [Band 6]

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