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Lengnik, F. W.

LENGNIK, Th. W. (Wassiljew, Kol, Kurz) (geb. 1873) – Iskrist, nach dem Zweiten Parteitag Bolschewik, hervorragender Organisator. Begann seine revolutionäre Tätigkeit im Jahre 1893 in Petersburg, wo er 1896 wegen seiner Arbeit im „Kampfbund zur Befreiung der Arbeiterklasse" verhaftet wurde. Nach zweijähriger Gefängnishaft wurde L. im Jahre 1898 für drei Jahre nach Ostsibirien verbannt. Nach Rückkehr aus der Verbannung im Jahre 1901 trat L. der „Iskra" bei und arbeitete in Jekaterinoslaw, Samara und Kiew. Nach der Konferenz in Pskow im November 1902 wurde er Mitglied des Organisationskomitees zur Vorbereitung des Zweiten Parteitags. Auf dem Zweiten Parteitag wählte man ihn in seiner Abwesenheit in das Zentralkomitee. Im September 1903 wurde er auf Bestehen Lenins vom Zentralkomitee als Auslandsvertreter des Zentralkomitees und als Vertreter des Zentralkomitees im Parteirat nach Genf geschickt. Im Herbst verhandelte er, zusammen mit Lenin und Plechanow, mit der Opposition über die Bedingungen einer Verständigung. L. nahm am Zweiten Kongress der Liga teil; nach der Weigerung der Menschewiki, das vom Zentralkomitee vorgeschlagene Statut für die Liga anzunehmen, erklärte er die weiteren Verhandlungen des Kongresses für unrechtmäßig und verließ, zusammen mit der Gruppe der Bolschewiki, die Mitglieder der Liga waren, den Kongress. Während seines Aufenthaltes im Ausland vertrat er – ebenso wie Lenin – im Zentralkomitee die Notwendigkeit, der Opposition gegenüber eine streng konsequente Haltung einzunehmen, und kämpfte im Parteirat für die Einberufung des Dritten Parteitags. Im Februar 1904 kehrte L. nach Russland zurück, wo er sehr bald wegen seiner Mitarbeit im Nordrussischen Büro des Zentralkomitees verhaftet wurde. Im Frühjahr 1905 emigrierte L., der gegen Kaution bis zur Gerichtsverhandlung freigelassen wurde, ins Ausland, kehrte aber bald wieder nach Russland zurück. Nach der Oktoberrevolution arbeitete er im Kommissariat für Volksaufklärung, im Obersten Volkswirtschaftsrat und im Volkskommissariat für Außenhandel. Seit dem Zwölften Parteitag (1923) ist er Mitglied des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, und sehr bald nach dem Zwölften Parteitag wurde er zum Mitglied des Kollegiums des Volkskommissariats der Arbeiter- und Bauerninspektion der Sowjetunion ernannt. [Band 6]

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