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Proschjan, P. P.

Proschjan, P. P. (1883–1918) linker Sozialrevolutionär. Lenin charakterisiert ihn als einen Menschen, der der Revolution und dem Sozialismus außerordentlich ergeben war. Als Student der Universität in Noworossijsk arbeitete er in der illegalen Organisation der Sozialrevolutionäre. 1905 wird er zu 6 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Nach Abbüßung der Zwangsarbeit wird er in die Verbannung verschickt, von wo er flieht. Wird verhaftet und abermals zu Zwangsarbeit verurteilt. 1913 flieht er ins Ausland. Während des Weltkrieges vertritt er einen internationalistischen Standpunkt und arbeitet an „defätistischen" Zeitschriften mit. Kehrt nach der Februarrevolution nach Russland zurück und beginnt in Helsingfors die Zeitung „Sozialrevolutionär" herauszugeben. Führte einen heftigen Kampf gegen die Politik der Vaterlandsverteidigung im Zentralkomitee der Partei der Sozialrevolutionäre. Brach mit dem rechten Flügel der Sozialrevolutionäre. Wurde ins ZK der linken Sozialrevolutionäre und in das 2. Allrussische Zentralexekutivkomitee gewählt. Nahm am Oktoberaufstand teil und gehörte 1917 dem ersten Rat der Volkskommissare als Volkskommissar für Post und Telegraphie an. Stellte sich in vielen Fragen entschieden auf die Seite der Bolschewiki gegen die linken Sozialrevolutionäre. Als entschiedener Gegner des Brest-Litowsker Friedens trat er zusammen mit seinen Gesinnungsfreunden Steinberg und Kolegajew nach der Unterzeichnung des Friedens von Brest-Litowsk aus dem Rat der Volkskommissare aus. Fügte sich dem ZK seiner Partei und nahm am Aufstand der linken Sozialrevolutionäre am 6. Juli 1918 in Moskau teil. Spielte später keine aktive politische Rolle und, obwohl er aus seiner Partei nicht austrat, unterstützte er nicht ihren aktivistischen Flügel. Lenin schrieb einen Nachruf auf P. [Band 22]

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