Winnitschenko, W. K. (geb. 1880) – einer der Führer der ukrainischen Sozialdemokratischen Partei, Schriftsteller. Nahm an der Revolution von 1905 teil. 1907-1914 nimmt er an der ukrainischen revolutionären Bewegung teil und gehört zum ZK der Ukrainischen Sozialdemokratischen Partei. In seinen Werken jener Zeit spiegelte er den Zerfall und die Zersetzung der kleinbürgerlichen Intelligenz wider. Anfang 1917 organisiert er in Kiew die ukrainische sozialdemokratische „Arbeiterzeitung“. Einer der Organisatoren der Zentralrada. Führt im Sommer 1917 Verhandlungen mit der Provisorischen Regierung unter Kerenski über eine Autonomie für die Ukraine. Verfasser des III. Und IV. Universals, die die „selbständige Ukrainische Volksrepublik proklamierten. Stand kurze Zeit an der Spitze dieser Republik und machte Petljura Platz. 1918 stand er an der Spitze des Direktoriums, das die nationale Erhebung gegen die deutschen Okkupationstruppen leitete und nach dem Sturz des Hetmans Skoropadski zur Regierung wurde. Nach dem Siege der Sowjetmacht in der Ukraine schwankte er lange Zeit zwischen der Unterstützung des bewaffneten Kampfes gegen die Sowjetmacht und der Aussöhnung mit ihr. Eine Zeitlang arbeitete er in der Sowjetukraine. Gegenwärtig befindet er sich in der Emigration. [Band 22]

Winnitschenko ist ein prominenter Vertreter der ukrainischen Sozialdemokratie. Während seiner gesamten sozialdemokratischen Tätigkeit schloss er sich den Menschewiki an. Nach dem Scheitern der Revolution von 1905 war Winnitschenko von Niedergangsstimmungen durchdrungen, die sich in seinen Romanen äußerten. In den Jahren 1917-1919 war Winnitschenko einer der Minister der ukrainischen Rada. Nach dem Sieg der Sowjetmacht in der Ukraine emigrierte er nach Österreich. In Jahren 1920-1922 veröffentlichte Winnitschenko eine Zeitschrift in Wien, deren Richtung sich zunehmend der kommunistischen näherte. Zu dieser Zeit hat Winnitschenko quasi seine Fehler völlig anerkannt, trat in die Kommunistische Partei ein und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden des ukrainischen Rates der Volkskommissare ernannt. In den letzten Jahren wandte er sich jedoch nach rechts. [Trotzki, Sotschinenija 3.2]