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Karl Kautsky 19080307 Marx als Verfechter der Sklaverei

Karl Kautsky: Marx als Verfechter der Sklaverei

[Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ - 26.1907-1908, 1. Band (1907-1908), Heft 24 (7. März 1908), S. 842-846]

Marx ein Verfechter der Sklaverei – das ist die neueste Sensation der „Sozialistischen Monatshefte". Damit feiern sie seinen 25. Todestag.

Zum Verkünder dieser neuen Wahrheit ward der richtige Mann auserkoren Max Schippel, derselbe, der als Isegrim früher einmal in der gleichen Zeitschrift ihren Lesern weiszumachen versucht hatte, Engels sei ein Gegner des Milizsystems gewesen. Warum nicht Marx ein Verfechter der Sklaverei?

Schippel stellt seine Behauptung auf in einem Artikel: „Marxismus und koloniale Eingeborenenfrage." Er verhöhnt dort die Verwerfung jeder kolonialen Unterdrückungs- und Ausbeutungspolitik als „matte, saft- und kraftlose Predigerdenkweise", die unvereinbar sei mit dem Marxismus. Die Ausbeutung der Eingeborenen in den Kolonien sei eine Notwendigkeit, die der richtige Marxist auch vollkommen begreife.

Grundsätzlich und prinzipiell können wir also in der Kolonialfrage nicht sagen: wir seien jederzeit gegen jede Kolonisation, bei der irgendwelche Ungleichheit und Ausbeutung an Stelle der älteren Stammesgleichheit tritt. Denken wir doch nicht einmal bei uns selber daran, unsere bestehende Ausbeutung, die Lohnarbeit. von heute auf morgen abschaffen zu können, und halten wir doch für manche europäische Länder die raschere Herausbildung einer Klasse von Lohnarbeitern, also Ausgebeuteten, aus Kleinbauern und Kleinhandwerk für einen großen und notwendigen Fortschritt. Um so mehr können wir für unser kolonialpolitisches Verhalten von vornherein lediglich die eine Richtlinie vorzeichnen: dass wir, gleich den weiterblickenden bürgerlichen Kolonialpolitikern, jede rohere Ausbeutungsform verwerfen und bekämpfen, die bereits durch eine höhere, mildere Form ersetzt werden kann – wobei wir die letzte konkrete Entscheidung natürlich für jeden einzelnen Fall von den vorliegenden, sehr vielgestaltigen Tatsachen und Umständen abhängig machen müssen."

Die Sophistik dieser Auseinandersetzung ist klar. Schippel legt dar, was sich in Europa ohne unser Zutun, ja gegen unseren Willen vollzieht, und erhebt es im Handumdrehen zur Regel dessen, was wir in den Kolonien zu tun haben. Weil wir heute noch nicht die Macht haben, in Europa der Ausbeutung der Lohnarbeit ein Ende zu machen, und weil sich heute bei uns ohne unser Zutun die Expropriation der Kleinbauern und Handwerker vollzieht, sollen wir kein Recht haben, es „grundsätzlich und prinzipiell" abzulehnen, dass in den Kolonien die Staatsgewalt in den Dienst der Expropriierung und Ausbeutung der Eingeborenen gestellt wird! Welche Logik!

Wir haben nach Schippel dort nur jene roheren Ausbeutungsformen zu verwerfen, die bereits durch eine „höhere, mildere Form ersetzt werden können", das heißt, wir haben nicht jede Form der Ausbeutung zu bekämpfen, ja wir haben nicht einmal die roheren Ausbeutungsformen zu bekämpfen, wenn sie nicht bereits durch „höhere" ersetzt werden können. Wo die Eingeborenen sich nicht freiwillig zur Lohnarbeit hergeben, ist die Zwangsarbeit nach Schippel erlaubt.

Dieser Gedankengang bedeutet nichts anderes als eine Verhöhnung unseres Programms, das ausdrücklich sagt: Die Sozialdemokratie „bekämpft in der heutigen Gesellschaft nicht bloß die Ausbeutung und Unterdrückung der Lohnarbeiter, sondern jede Art der Ausbeutung und Unterdrückung, ruhte sie sich gegen eine Klasse, eine Partei, ein Geschlecht oder eine Rasse".

Die Anschauung Schippels in dieser Frage ist unvereinbar mit unserem Parteiprogramm.

Mitnichten, entgegnet Schippel. Marx und Engels haben doch auch gewusst, was sozialistisch ist, und trotzdem sind sie noch viel weiter gegangen als Schippel selbst. Sie haben die Negersklaverei sogar in Fällen für notwendig erklärt, wo Schippel das für falsch hält, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten:

Im Einzelfall haben Marx und Engels zuweilen viel zögernder geurteilt als bürgerliche Reformer. Zum Beispiel über die Abschaffung der Sklaverei in den amerikanischen Südstaaten. Hierzu schreibt Marx 1847 (vergl. ,Das Elend der Philosophie', Stuttgart 1885, S. 193):

,Ohne Sklaverei keine Baumwolle; ohne Baumwolle keine moderne Industrie … Ohne Sklaverei würde Nordamerika, das vorgeschrittenste Land, sich in ein patriarchalisches Land verwandeln. Man streiche Nordamerika von der Weltkarte, und man hat die Anarchie, den vollständigen Verfall des Handels und der modernen Zivilisation. Lasst die Sklaverei verschwinden, und ihr streicht Amerika von der Völkerkarte.'“

Und Engels habe das für richtig erklärt..

Hier sagt also Schippel mit dürren Worten, Marx habe sich gegen die Abschaffung der Negersklaverei in den Vereinigten Staaten ausgesprochen und „hierzu" die zitierten Worte geschrieben. Wäre das richtig, dann dürfte sich Schippel freilich eines erlesenen Bundesgenossen rühmen: Schippel Arm in Arm mit Marx unser Parteiprogramm in den Grund bohrend!

Es ist nicht jedermanns Sache, die Schriften von Marx im Kopfe zu haben, und so dürfte mancher naive Leser, der auf Schippels Ehrlichkeit baut, mit dem Zitat in Bedrängnis kommen. Darum sei hier konstatiert, dass Schippel wieder einmal nach altem, aber nicht bewährtem Isegrimschen Muster vorgegangen ist.

Die Ausführungen, denen das Marxsche Zitat entnommen ist, behandeln mit keinem Worte die Frage, wie sich die Sozialdemokratie zur Abschaffung der Negersklaverei zu stellen habe. Sondern Marx legt dort dar, wie eng die kapitalistische Industrie mit der Negersklaverei verknüpft ist, so dass Leute, die auf bürgerlichem Boden stehen, nicht gut ohne sie auskommen.

Der Ausgangspunkt für Marx ist seine Verhöhnung der Proudhonschen Auffassung der Dialektik. Proudhon meinte, jede ökonomische Kategorie habe ihre gute und ihre schlechte Seite. Statt nun die gesamte bestehende Produktionsweise umzuwälzen, will er die gute Seite der bestehenden ökonomischen Kategorien bewahren und ihre schlechte aufheben.

Demgegenüber weist Marx darauf hin, dass auch die Sklaverei eine solche Kategorie sei:

Die Sklaverei ist eine ökonomische Kategorie wie eine andere. Sie hat also gleichfalls ihre zwei Seiten. Halten wir uns nicht bei der schlechten Seite der Sklaverei auf und sprechen wir von der schönen Seite der Sklaverei. … Die direkte Sklaverei ist der Angelpunkt der bürgerlichen Industrie, ebenso wie die Maschine usw.“

Nun kommt der von Schippel zitierte Passus, und dann fährt Marx fort: „Wie wird es Herr Proudhon anfangen, die Sklaverei zu retten? Er wird das Problem stellen: die gute Seite dieser ökonomischen Kategorie zu erhalten und die schlechte auszumerzen.“

Marx höhnt hier also Proudhon, weil die Konsequenz seines Standpunktes dahin führen würde, dass er trachten müsste, die Sklaverei zu retten. Schippel zitiert einen Satz aus dieser Darlegung, um zu beweisen, dass Marx zögerte, der Abschaffung der Sklaverei zuzustimmen! Marx führt dann weiter aus, dass die gute und die schlechte Seite einer gesellschaftlichen Einrichtung untrennbar miteinander verknüpft sind und der Fortschritt, die Überwindung dieser Einrichtung, gerade aus dem Kampf gegen ihre schlechte Seite entspringt. Die gesellschaftlichen Einrichtungen wären ewig, auch die Leibeigenschaft und Sklaverei, wenn es gelänge, ihre schlechten Seiten zu beseitigen und ihre guten zu erhalten. (Elend der Philosophie, 2. Auflage. S. 94, 105.)

Will man die Marxschen Ausführungen für unsere heutigen Fragen der Kolonialpolitik benutzen, dann wenden sie sich vor allem gegen die Idee der sozialistischen Kolonialpolitik. Was ist sie anderes, als eine Anwendung der Proudhonschen Idee von der guten und schlechten Seite?

Für Schippel und seine Leute ist die Kolonialpolitik eine notwendige ökonomische Kategorie. Es kommt nur darauf an, ihre schlechten Seiten auszumerzen und die guten zu entwickeln. Das ist Unsinn, erklärt Marx, die guten und die schlechten Seiten sind untrennbar miteinander verbunden. Man muss sie entweder beide akzeptieren oder beide verwerfen. Andererseits stehen auch die einzelnen ökonomischen Kategorien miteinander in unlöslichem Zusammenhang. Die Kolonialpolitik ist mit der kapitalistischen Industrie ebenso fest verknüpft wie die Sklaverei, und nur derjenige darf sie, ohne inkonsequent zu werden, grundsätzlich verwerfen, der die ganze kapitalistische Produktionsweise grundsätzlich verwirft.

Das ist der Standpunkt. den Marx „hierzu" entwickelt. Schippel verdreht ihn in sein Gegenteil, zu dem Zweck, die „saft- und kraftlose Predigerdenkweise" unseres Programms lächerlich zu machen. Ein löblicher Zweck, der das löbliche Mittel heiligt.

Wie Marx über die Sklaverei wirklich dachte, kann man schon aus dem „Kapital" ersehen, so aus einer Stelle, die den Schippelschen Standpunkt beleuchtet. dass die „höheren" Formen der Ausbeutung auch immer die „milderen" und daher von uns zu fördern seien:

Sobald aber Völker, deren Produktion sich noch in den niedrigeren Formen der Sklavenarbeit, Fronarbeit usw. bewegt, hineingezogen werden in einen durch die kapitalistische Produktionsweise beherrschten Weltmarkt, der den Verkauf ihrer Produkte ins Ausland zum vorwiegenden Interesse entwickelt, wird den barbarischen Gräueln der Sklaverei, Leibeigenschaft usw. der zivilisierte Gräuel der Überarbeit aufgepfropft. Daher bewahrte die Negerarbeit in den südlichen Staaten der amerikanischen Union einen gemäßigt patriarchalischen Charakter, solange die Produktion hauptsächlich auf den unmittelbaren Selbstbedarf gerichtet war. In dem Grade aber, wie der Baumwollexport zum Lebensinteresse jener Staaten, ward die Überarbeitung des Negers, hier und da die Konsumtion1 seines Lebens in sieben Arbeitsjahren2, Faktor eines berechneten und berechnenden Systems. " (I. 2. Aufl. S. 228).

Ist das auch ein Plädoyer gegen die Aufhebung der Sklaverei?

Oder jene Stelle des Kapital, in der Marx dartut. dass die Sklaverei ein Hindernis des technischen Fortschritts bildet? (A. a. O. S. 185.)

Aber wir bedürfen nicht solcher indirekten Zeugnisse, um zu erfahren, wie Marx über die Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten dachte. Die Internationale wurde gegründet, während der Bürgerkrieg um die Sklaverei in den Vereinigten Staaten tobte. In der Inauguraladresse vom 28. September 1864 hieß es:

Nicht die Weisheit der herrschenden Klassen, sondern der heroische Widerstand der englischen Arbeiterklasse gegen ihre verbrecherische Torheit bewahrte den Westen Europas vor einer transatlantischen Kreuzfahrt für die Verewigung und Propaganda der Sklaverei."3

Bald darauf sandte die Internationale eine von Marx verfasste Adresse an Lincoln, den Präsidenten der Vereinigten Staaten (5. Januar 1865 [Ende November 1864]). Es heißt dort unter anderem:

als auf dem selbigen Boden, dem kaum ein Jahrhundert vorher zuerst der Gedanke einer großen demokratischen Republik entsprungen war, von dem die erste Erklärung der Menschenrechte ausging und der erste Anstoß zu der europäischen Revolution des 18. Jahrhunderts gegeben wurde; als auf diesem selbigen Boden die Konterrevolution mit systematischer Gründlichkeit sich rühmte, ,die zur Zeit des Aufbaues der alten Verfassung herrschenden Ideen' umzustoßen, und ,die Sklaverei als eine heilsame Einrichtung - ja als die einzige Lösung des großen Problems der Beziehungen der Arbeit zum Kapital hinstellte' und zynisch das Eigentumsrecht auf den Menschen als den ,Eckstein des neuen Gebäudes' proklamierte; da begriffen die Arbeiter Europas sofort, selbst noch ehe sie durch die fanatische Parteinahme der oberen Klassen für den Konföderiertenadel gewarnt worden, dass die Rebellion der Sklavenhalter die Sturmglocke zu einem allgemeinen Kreuzzug des Eigentums gegen die Arbeit läuten würde und dass für die Männer der Arbeit außer ihren Hoffnungen auf die Zukunft auch ihre vergangenen Eroberungen in diesem Riesenkampfe jenseits des Ozeans auf dem Spiele standen. Überall trugen sie darum geduldig die Leiden, welche die Baumwollenkrisis ihnen auferlegte, widersetzten sich voll Begeisterung der Intervention zugunsten der Sklaverei, welche die höheren und ,gebildeten' Klassen mit solchem Eifer herbeizuführen suchten, und entrichteten aus den meisten Teilen Europas ihre Blutsteuer für die gute Sache.

Solange die Arbeiter, die wahren Träger der politischen Macht im Norden, es erlaubten, dass die Sklaverei ihre eigene Republik besudelte; solange sie es dem Neger gegenüber, der ohne seine Zustimmung einen Herrn hatte und verkauft wurde, als das höchste Vorrecht des weißen Arbeiters rühmten, dass er selbst sich verkaufen und seinen Herrn wählen könne – solange waren sie unfähig, die wahre Freiheit der Arbeit zu er ringen oder ihre europäischen Brüder in ihrem Befreiungskampfe zu unterstützen. Dieses Hindernis des Fortschritts ist von dem roten Meere des Bürgerkrieges hinweggeschwemmt worden.

Die Arbeiter Europas sind von der Überzeugung durchdrungen, dass, wie der amerikanische Unabhängigkeitskrieg eine neue Epoche der Machtentfaltung für die Mittelklasse einweihte, so der amerikanische Krieg gegen die Sklaverei eine neue Epoche der Machtentfaltung für die Arbeiterklasse einweihen wird. Sie betrachten es als ein Wahrzeichen der kommenden Epoche, dass Abraham Lincoln, dem starksinnigen, eisernen Sohn der Arbeiterklasse, das Los zugefallen ist, sein Vaterland durch den beispiellosen Kampf für die Erlösung einer geknechteten Rasse und für die Umgestaltung der sozialen Welt hindurchzuführen“4

Wie sagt Schippel: Marx hat viel zögernder über die Abschaffung der Negersklaverei geurteilt. als bürgerliche Reformer. Wir sehen, in welcher Weise er dies tat:

Er jubelt über die Befreiung einer geknechteten Rasse, sieht in der Sklaverei eines Landes ein Hemmnis des proletarischen Emanzipationskampfes auch in anderen Ländern, erklärt, die Sklaverei schände die Republik, und brandmarkt das Eintreten der herrschenden Klassen für Erhaltung und Verbreitung der Sklaverei als eine Infamie.

Was hätte er erst gesagt, wenn er erlebte, dass es innerhalb des Sozialismus Publizisten und Zeitschriften gibt, die sich dessen schuldig machen, was er bereits bei der Bourgeoisie als Schande und Infamie bezeichnete, die sich eifrig bemühen, den Proletariern die Erhaltung und Verbreitung der Sklaverei mundgerecht zu machen, und dazu, um ihren trügerischen Argumenten mehr Gewicht zu verleihen, Marx selbst fälschen und so zu ihrem Schwurzeugen degradieren? In der Tat, eine würdige Totenfeier des grimmigsten Hassers aller Ausbeutung, aller Lüge und Gemeinheit.

1Bei Kautsky: „der Verbrauch“

2Bei Kautsky: „Jahren“

3 Bei Kautsky: „Nicht die Weisheit der herrschenden Klassen, sondern der heldenmütige Widerstand der arbeitenden Klassen von England war es, was den Westen von Europa verhinderte, sich über Hals und Kopf in einen infamen Kreuzzug für die Verewigung und Verbreitung der Sklaverei auf dem jenseitigen Ufer des Atlantischen Ozeans zu stürzen.“

4 Bei Kautsky: „Wo vor einem Jahrhundert zuerst die Idee einer großen demokratischen Republik auftauchte, wo die erste Erklärung der Menschenrechte erlassen wurde und wo der erste Anstoß zu der europäischen Revolution des achtzehnten Jahrhunderte ausging: wenn eben dort die Gegenrevolution sich rühmen konnte, mit systematischer Endlichkeit die Ideen über den Haufen geworfen zu haben, ,die zur Zeit der Bildung der alten Verfassung' herrschten; wenn sie behaupten durfte, ,die Sklaverei sei eine wohltätige Einrichtung und sie bilde in der Tat die einzige Lösung des Problems der Beziehungen der Arbeit zum Kapital', und wenn sie zynisch das Eigentum am Menschen proklamieren durfte als ,den Eckstein des neuen Gebäudes', da verstanden die arbeitenden Klassen Europas sogleich, bevor noch die fanatische Parteinahme der oberen Klassen für die konföderierten Junker die Pflanzer der Südstaaten es ihnen gesagt hatte, dass die Rebellion der Sklavenhalter die Sturmglocke zu einem allgemeinen Kreuzzug des Eigentums gegen die Arbeit läutete und dass für die Männer der Arbeit nicht nur ihre Hoffnungen auf die Zukunft, sondern auch ihre Errungenschaften der Vergangenheit in dem furchtbaren Kampfe jenseits des Ozeans auf dem Spiel standen. Überall ertrugen sie daher geduldig die Leiden, welche die Baumwollenkrisis ihnen auferlegte, sie widersetzten sich begeistert den aufdringlichen Versuchen der herrschenden Klassen, zugunsten der Sklaverei einzuschreiten, und aus den meisten Teilen Europas trugen sie ihr Teil bei zu den Blutopfern für die gute Sache.

Solange die Arbeiter, die wirkliche politische Macht der Nordstaaten, es zugaben, dass die Sklaverei ihre Republik schände; solange sie vor dem Neger, der kommandiert und verkauft ward, ohne um seine Einwilligung gefragt zu werden, sich mit dem hohen Privilegium des weißen Arbeiters brüsten konnten, sich selbst verkaufen und den Herrn auswählen zu dürfen: so lange waren sie unfähig, die wahre Freiheit der Arbeit zu erlangen oder ihre europäischen Brüder in ihrem Emanzipationskampf zu unterstützen: aber diese Schranke des Fortschritts hat das rote Meer des Bürgerkriegs hinweggeschwemmt.

Die Arbeiter Europas fühlen, dass, wie der amerikanische Unabhängigkeitskrieg sie die Bourgeoisie, so der amerikanische Krieg gegen die Sklaverei für die arbeitenden Klassen eine neue Ära politischen Aufschwungs eröffnet. Sie betrachten es als einen Vorboten der kommenden Epoche, dass Abraham Lincoln, dem einfachen Sohne der Arbeiterklasse, die Ausgabe zufiel, sein Land durch den erhabenen Kampf für die Befreiung einer geknechteten Rasse und für den Aufbau einer neuen gesellschaftlichen Welt zu führen.“

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