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Wladimir I. Lenin 19050527 Über die Konstituierung des Parteitages

Wladimir I. Lenin: Über die Konstituierung des Parteitages

[Proletarij" Nr. 1 14./27. Mai 1905. Nach Sämtliche Werke, Band 7, 1929, S. 403 f.]

In Ergänzung zu dieser Resolution1, die zu Beginn des Parteitages angenommen wurde, hält es das ZK für notwendig, auf Grund späterer Angaben noch folgendes hinzuzufügen. Die Gesamtzahl der voll berechtigten Stimmen in unserer Partei wurde vom Parteitag endgültig auf 71 festgesetzt, d. h. 62 Stimmen von 31 voll berechtigten Organisationen und 9 Stimmen der zentralen Parteiinstanzen. Die Komitees von Krementschug, Kasan und Kuban sind vom Parteitag nicht als voll berechtigt anerkannt worden. Auf dem Parteitag waren anwesend mit beschließender Stimme die Delegierten der Komitees von: Petersburg, Moskau, Twer (erschien gegen Ende des Parteitages), Riga, Norden, Tula, Nischni-Nowgorod, Ural, Samara, Saratow, dem kaukasischen Verband (8 Stimmen, also gleich 4 Komitees), Woronesch, Nikolajew, Odessa, Polessje, Nordwest, Kursk und Orel-Brjansk. Insgesamt 21 Organisationen mit 42 Stimmen, dann die Delegierten des ZK und die Vertreter des ZK im Parteirat, im ganzen mit 4 Stimmen. Insgesamt 46 Stimmen von 71. Mit beratender Stimme waren anwesend die Delegierten des Komitees von Archangelsk, des Ural-Verbandes (ein zweiter Delegierter, der gegen Ende des Parteitages eintraf), der Komitees von Kasan und Odessa; der Gruppen von Jekaterinoslaw, Charkow, Minsk, der Redaktion des „Wperjod" und des Komitees der ausländischen Organisation. Der Delegierte des Krementschuger Komitees sprach den Wunsch aus, an den Verhandlungen des Parteitages teilzunehmen, kam aber zu spät. Ferner erhielten die Delegierten des III. Parteitages während der Tagung ein Dokument, aus dem hervorging, dass dank den Bemühungen des Organisationskomitees, einen Kongress der Gesamtpartei zustande zu bringen, Vertreter folgender Organisationen ins Ausland gekommen waren: der Petersburger Gruppe des ZK, der Odessaer Gruppe des ZK, des Nikolajewer Komitees, des Charkower Komitees, des Kiewer Komitees, des Jekaterinoslawer Komitees, des Kubaner Komitees, des Don-Komitees, des Donez-Verbandes, des sibirischen Verbandes, der Peripherie des Moskauer Komitees, der Peripherie von Sormowo, des Smolensker Komitees, des Verbandes der Krim und des Ukrainischen Sozialdemokratischen Verbandes. Dieses Dokument ist ein Brief, adressiert an die „Genossen, die sich zu dem von dem Organisationskomitee einberufenen Parteitag versammelt haben", unterzeichnet von den Vertretern aller genannten Organisationen. Daraus ersieht man, dass es dem Organisationskomitee wirklich gelungen ist, die Möglichkeit eines Parteitages der Gesamtpartei im vollen Sinne des Wortes zu gewährleisten.

Der Parteitag hielt im ganzen 26 Sitzungen ab. Auf der Tagesordnung standen Fragen der Taktik: 1. der bewaffnete Aufstand; 2. die Stellung zur Politik der Regierung am Vorabend und im Augenblick des Umsturzes; 3. die Stellung zur Bauernbewegung. Dann Fragen der Organisation: 4. das Verhältnis zwischen Arbeitern und Intellektuellen in den Parteiorganisationen; 5. das Parteistatut. Ferner die Frage des Verhältnisses zu den anderen Parteien und Organisationen, nämlich: 6. das Verhältnis zum abgespaltenen Teil der SDAPR; 7. zu den nationalen sozialdemokratischen Parteien; 8. zu den „Sozialrevolutionären"; 9. zu den Liberalen. Ferner: 10. Verbesserung der Propaganda und Agitation; 11. Bericht des ZK; 12. Berichte der Delegierten der lokalen Komitee; 13. Wahlen; 14. Bestimmungen über die Veröffentlichung der Protokolle und der Parteitagsbeschlüsse und über den Dienstantritt der neugewählten besoldeten Personen.

Mit der Herausgabe der Parteitagsprotokolle wurde eine besondere vom Parteitag gewählte Kommission beauftragt, die ihre Arbeit bereits begonnen hat.

Zentralkomitee der SDAPR

1 Diese Notiz schrieb Lenin als redaktionellen Kommentar zu der Resolution „Über die Konstituierung des Parteitages"

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