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Wladimir I. Lenin 19091103 Entwurf einer Resolution über die Festigung der Partei und ihrer Einheit

Wladimir I. Lenin: Entwurf einer Resolution über die Festigung der Partei

und ihrer Einheit1

(21. Oktober/3. November 1909)

[Nach Ausgewählte Werke, Band 4, Die Jahre der Reaktion und des neuen Aufschwungs 1908–1914. Wien 1933, S. 24]

Die Redaktion des Zentralorgans erkennt an, dass die Festigung unserer Partei und ihrer Einheit im gegenwärtigen Moment ausschließlich durch die bereits angebahnte Annäherung bestimmter starker und in der praktischen Arbeiterbewegung einflussreicher Fraktionen, nicht aber durch moralisierende Nörgeleien über das Thema ihrer Vernichtung erfolgen kann, wobei diese Annäherung sich auf der Basis der revolutionär-sozialdemokratischen Taktik und Organisationspolitik zu vollziehen und zu entwickeln hat, die auf den entschiedenen Kampf gegen das Liquidatorentum sowohl von „links“ als auch von „rechts“ – und angesichts der geringeren Gefährlichkeit des bereits geschlagenen „linken“ Liquidatorentums besonders gegen das von rechts – gerichtet ist.

1 Diesen Resolutionsantrag brachte Lenin Ende 1909 in der Sitzung der Redaktion des Zentralorgans der Partei, des „Sozialdemokrat, ein. Unter der „Annäherung bestimmter starker und in der Praxis der Arbeiterbewegung einflussreicher Fraktionen“ versteht Lenin die Annäherung der Bolschewiki und der parteitreuen Menschewiki. Charakteristisch für den Resolutionsantrag ist der Hinweis Lenins auf den Zweck dieser Annäherung: den „entschiedenen Kampf“ gegen zwei Fronten und die Richtung des Hauptschlages in diesem Kampfe gegen das Liquidatorentum „von rechts" in dem Momente, wo das Liquidatorentum „von links“ nach dem entscheidenden Schlage, den es in der Beratung der erweiterten Redaktion des „Proletarij vom Juni 1909 erhalten hatte, bereits in der Hauptsache als „geschlagen“ gelten konnte. Dieser Resolutionsantrag wurde von der Mehrheit der Redaktion abgelehnt.

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