Glossar‎ > ‎

Liquidatoren

Liquidatoren – die Anhänger der Abschaffung, Auflösung (Liquidierung) der geschlossenen revolutionären Sozialdemokratischen Partei und ihrer illegalen Organisation. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 1]

Über das menschewistische Liquidatorentum siehe Bd. IV der vorl. Ausgabe, „Jahre der Reaktion und des neuen Aufschwungs“; insbesondere den Artikel „Streitfragen“. Die Kerntruppe der Liquidatoren, welche sich um die Zeitschrift „Nascha Sarja“ („Unsere Morgenröte“) gruppierte, verwandelte sich in den Kriegsjahren in die Kerntruppe der direkten, offenen Sozialpatrioten und Vaterlandsverteidiger, die den Zarismus und die Bourgeoisie im imperialistischen Kriege unterstützten. Das menschewistische OK, d. h. Organisationskomitee, das im Jahre 1912 auf der von Trotzki geführten liquidatorischen Augustkonferenz formiert wurde, bestand hauptsächlich aus den menschewistischen „Golos-Leuten“ so genannt nach ihrem Organ „Golos Sozialdemokrata“ („Stimme des Sozialdemokraten“). Die „Golos“-Leute nahmen in der Periode der Reaktion und des neuen Aufschwungs die Haltung eines verkappten, daher noch viel schädlicheren Liquidatorentums ein. Während des Krieges nun verwandelte sieh Im menschewistischen OK diese Haltung des verkappten Liquidatorentums in die Haltung des ebenfalls verkappten, zentristischen Sozialchauvinismus. Am prägnantesten kam dies im Kampfe der „Okisten“ (der Anhänger des Orgkomitees) gegen die bolschewistische Losung der „Niederlage der eigenen Regierung“ zum Ausdruck [...]. Dieser Losung stellten die Okisten [...] die Losung „weder Siege noch Niederlagen“ entgegen, eine Losung, die – wie Lenin sagte – „nichts anderes ist, als eine Umschreibung der Parole ,Vaterlandsverteidigung'!“ [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 28]

Kommentare