W. Nogin und andere: Erklärung über den Austritt aus dem Rat der Volkskommissare

17. (4.) XI. 1917

[„Protokolle der Sitzungen des II. Allrussischen Zentralexekutivkomitees", Moskau 1918. Nach Lenin, Sämtliche Werke, Band 22, Zürich 1934, S. 615 f.]

Wir stehen auf dem Standpunkt, dass eine sozialistische Regierung aus allen Sowjetparteien geschaffen werden muss. Wir sind der Auffassung, dass nur die Bildung einer solchen Regierung die Möglichkeit geben würde, die Früchte des heroischen Kampfes der Arbeiterklasse und der revolutionären Armee in den Oktober-Novembertagen zu sichern.

Wir sind der Auffassung, dass es außerdem nur einen Weg gibt: die Aufrechterhaltung einer rein bolschewistischen Regierung mit den Mitteln des politischen Terrors. Diesen Weg hat der Rat der Volkskommissare beschritten. Wir wollen und können diesen Weg nicht beschreiten. Wir sehen, dass das zur Ausschaltung der proletarischen Massenorganisationen von der Leitung des politischen Lebens, zur Errichtung eines unverantwortlichen Regimes und zur Zerschlagung der Revolution führt. Die Verantwortung für diese Politik können wir nicht übernehmen und erklären deshalb dem Allrussischen Zentralexekutivkomitee, dass wir von unseren Posten als Volkskommissare zurücktreten.

Volkskommissar für Industrie und Handel: W. Nogin

Volkskommissar für Inneres: A. Rykow

Volkskommissar für Landwirtschaft: W. Miljutin

Volkskommissar für Ernährungswesen: T. Theodorowitsch

Obiger Erklärung schließen sich an: Kommissar für Verkehrswesen.. D. Rjasanow, Kommissar für Presse N. Derbyschew, Kommissar der Staatsdruckerei J. Arbusow, Kommissar der Roten Garde Jurenjew Leiter der Schlichtungsabteilung im Arbeitsministerium G. Fjodorow (Vorsitzender der Arbeitersektion), Leiter der Abteilung für Gesetzesverordnungen Kommissar J. Larin.