Die
Zeitschrift des Metallarbeiterverbandes erschien vom 12. September
(30. August) 1906 bis zum 25. (12.) Juni 1914, aus Zensurgründen
unter sieben verschiedenen Bezeichnungen. Der „Metallist"
erschien von Oktober 1911 bis Juni 1914, im ganzen 45 Nummern. Die
Leitung des Metallarbeiterverbandes war anfangs ganz in den Händen
der Liquidatoren, die auch das Organ allein leiteten. Der teilweise
Sieg der Bolschewiki bei der Wahl der Verbandsleitung am 4. Mai (21.
April) 1913 und ihr endgültiger Sieg am 7. September (25. August)
1913 führten zu einer Änderung des Kurses der Zeitschrift. Es
erschienen in ihr Artikel von Lenin,
Sinowjew,
Kamenew,
Olminski,
Petrowski,
Badajew
u. a. Wegen Mangels an bolschewistischen Mitarbeitern setzten auch
die Liquidatoren Jeshow, Baturski u. a. ihre Mitarbeit fort. Die
Redaktion bestand aus den Bolschewiki: A. S. Kisselew, Arbeiter des
Betriebes Siemens (heute Sekretär des Zentralexekutivkomitees der
Sowjetunion) und A. A. Mitrewitsch, Arbeiter der Putilowwerke, sowie
aus den Liquidatoren Baturski und Schwarz, die ihre Linie
weiterführten und sogar die aus dem Auslande kommenden Artikel der
Bolschewiki zurückhielten. Schließlich geschah es, dass am 16. (3.)
Juni 1913 infolge einer Fahrlässigkeit des bolschewistischen Teils
der Redaktion ein Artikel Baturskis „Gewerkschaften und Partei"
veröffentlicht wurde, in welchem die illegale Arbeit offen
angegriffen und eine ganze Reihe von liquidatorischen Ideen in der
Gewerkschaftsfrage entwickelt wurden. Wie Bulkin
erzählt, stellte Lenin in einem scharfen Briefe an die
Verbandsleitung die Frage folgendermaßen: „Wollt Ihr denn,
Genossen, Blindekuh spielen, oder wollt Ihr uns zum Narren halten,
wenn Ihr uns versichert, dass die Redaktion unser sei?". Infolge
dieses Zwischenfalles wurden Baturski und Schwarz gezwungen, aus der
Redaktion auszutreten, und es wurden Mitarbeiter aus der „Prawda"
in die Redaktion aufgenommen. Die Zeitschrift des
Metallarbeiterverbandes spielte eine gewaltige
agitatorisch-propagandistische und organisatorische Rolle, und in der
Zeit, wo der Verband selbst von der Polizei geschlossen worden war,
war die Zeitschrift das einzige Verbindungsglied zwischen den
Mitgliedern des Verbandes. [Band 17] |
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