„Nasche Djelo" („Unsere Sache") – Wochenschrift der Moskauer Menschewiki. Begann am 7. Oktober (24. September) 1906 zu erscheinen. Als verantwortlich zeichnete der Redakteur und Herausgeber J. W. Sornew. An der Wochenschrift beteiligten sich eine Reihe führender Menschewiki, die in fast allen Fragen des politischen Lebens eine rechte Stellung einnahmen und in einer Reihe von Fragen sogar mit L. Martow Differenzen hatten, so W. Mirow, A. Zalikow, Wl. Horn (Groman), N. Valentinow, P. Iwanowski, P. Maslow, N. Tscherewanin, W. Malischewski, El (Lusin, I. I.), Schtscheglo (Chejssin) u. a. Bis zum 8. Dezember (25. November) 1906 waren zehn Nummern erschienen, ab 2. Februar (19. Januar) 1907 erschien an ihrer Stelle „Djelo Schisni" („Die Sache des Lebens") mit dem gleichen Mitarbeiterstab und mit dem Herausgeber I. Sobolewski als Verantwortlichem. Insgesamt sind bis 9. März (24. Februar) 1907 fünf Nummern erschienen. Die Zeitschrift verteidigte in einer Reihe von Artikeln die Abkommen mit den Konstitutionellen Demokraten bei den Wahlen zur Duma, propagierte energisch die Idee des „Arbeiterkongresses" und billigte die Spaltungspolitik der Petersburger Menschewiki, das Verlassen der Konferenz durch die 31 Menschewiki usw.

Das Erscheinen der Zeitschrift wurde sofort von der Presse der Konstitutionellen Demokraten vermerkt: „Rjetsch" brachte in Nr. 175 vom 10. Oktober (27. September) 1906 einen Artikel – „Charakteristische Symptome", in dem das Blatt einen ausführlichen Auszug aus dem Leitartikel der Nr. 1 der Zeitschrift „Nasche Djelo" brachte und ihn mit folgender Bemerkung versah: „Nunmehr, nachdem die Nüchternsten unter den Linken begriffen haben, dass es nicht um die in der nächsten Zukunft bevorstehende Verwirklichung auch nur des Minimalprogramms, sondern um die Eroberung der grundlegenden konstitutionellen Garantien geht, beginnen sie anscheinend das Verhängnisvolle und absolut Unangebrachte der unversöhnlichen Haltung sowohl gegenüber der verstorbenen ,konstitutionell-demokratischen' Duma wie auch gegenüber den Konstitutionellen Demokraten einzusehen. In dieser Hinsicht sind die Ausführungen charakteristisch, die wir in dem Leitartikel der Nr. 1 der Wochenzeitschrift: ,Nasche Djelo' finden, an deren Spitze so angesehene Vertreter des menschewistischen Flügels der sozialdemokratischen Partei, wie Groman, P. Maslow, Valentinow, Tscherewanin u. a. stehen."

Am anderen Tage berichtete auch „Towarischtsch" in Nr. 73 vom 11. Oktober (28. September) über das Erscheinen von „Nasche Djelo", wobei das Blatt ausführlich den Leitartikel von „Nasche Djelo" zitierte und unter Bezugnahme auf die Zeitung „Rjetsch" schrieb: „Wie zu erwarten war, steht die Zeitung „Rjetsch" dem Gedanken eines Abkommens auf dem Boden der Realpolitik mit der ,stärksten und diszipliniertesten der linken Parteien', mit der Partei der Sozialdemokraten, äußerst sympathisch gegenüber."