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politische Linie der Oswoboschdenije

Die politische Linie dieser liberalen Zeitung beschrieb Lenin in dem Artikel „Die demokratischen Aufgaben des revolutionären Proletariats“ folgendermaßen: „Wie alle Welt weiß, bildet sich in Russland mit großer Schnelligkeit eine sehr breite liberale Partei, der der „Bund der Befreiung“, eine Menge Semstwoleute und Zeitungen wie „Nascha Schisn“, „Naschi Dni, „Syn Otjetschestwa", „Russkije Wjedomosti“, usw. usf. angehören. Diese liberal-bürgerliche Partei lässt sich gern ,konstitutionell-demokratische' Partei nennen. In Wirklichkeit aber ist diese Partei, wie aus den Erklärungen und dem Programm des illegalen „Oswoboschdjenije“ zu ersehen ist, monarchistisch. Sie will gar keine Republik. Sie will nicht das Einkammersystem und führt für das Oberhaus ein indirektes und faktisch nicht allgemeines Wahlrecht (Ansässigkeitszensus) ein. Sie will gar nicht den Übergang der gesamten obersten Staatsgewalt in die Hände des Volkes (obwohl sie zum Schein mit großer Vorliebe von dem Übergang der Macht auf das Volk redet!) Sie will nicht den Sturz des Absolutismus, sie will lediglich eine Teilung der Macht zwischen 1. Der Monarchie, 2. einem Oberhaus (wo die Grundbesitzer und die Kapitalisten überwiegen werden) und 3. einem Unterhaus, das allein auf demokratischen Grundlagen aufgebaut wird.“ [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 3, Anm. 37]

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