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Bebel, August

Bebel, August (1840-1913): hervorragendster politischer Führer und Taktiker der deutschen Sozialdemokratie und der ganzen II. Internationale vor dem Ersten Weltkrieg. Gelernter Drechsler, wurde Bebel Mitte der sechziger Jahre nicht zuletzt auch unter dem Einfluss Wilhelm Liebknechts (des Vaters von Karl Liebknecht) aus einem Demokraten ein revolutionärer Sozialist und Mitglied der von Marx geleiteten Internationalen Arbeiterassoziation. Aus der Mehrheit der Arbeiterbildungsvereine schufen dann Bebel und Liebknecht 1869 in Eisenach die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei", einer Vorläuferpartei der SPD. Bis zu seinem Tode war er der unbestrittene Führer der Partei. In den letzten Jahren seines Lebens war er zu allerlei Konzessionen an den Reformismus bereit.

Bebel, August (1840–1913) – Einer der bedeutendsten Vertreter der internationalen Arbeiterbewegung in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, einer der Begründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie und der II. Internationale. Ursprünglich Drechsler. Unter dem Einfluss Wilhelm Liebknechts trat er der Internationale bei und schloss sich der Marxschen Lehre an. Mit Liebknecht zusammen begründet er 1869 in Eisenach die Sozialdemokratische Arbeiterpartei, die sich 1875 mit den Lassalleanern zur einheitlichen Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands vereinigte, die später in „Sozialdemokratische Partei Deutschlands" umbenannt wurde; war wiederholt Mitglied des Reichstags. 1872 wurde gegen ihn und Liebknecht wegen ihres Protestes gegen die Annexionspolitik Deutschlands die Hochverratsanklage erhoben, und B. wurde zu zweijähriger Festungshaft verurteilt; er wurde wiederholt auf dem Verwaltungswege ausgewiesen und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Nahm an allen Parteitagen teil. Spielte eine hervorragende Rolle in der internationalen Bewegung. Im Kampfe gegen das Bernsteinianertum und den Opportunismus stellte B. die formale Einheit der Partei über alles andere und war infolgedessen oft zu Kompromissen mit den Rechten gezwungen. Verfasser einer Reihe von Büchern und Broschüren, die in weiten Kreisen verbreitet waren. Sein Hauptwerk ist „Die Frau und der Sozialismus". [Band 12]

Der hervorragendste politische Führer und Taktiker der deutschen Sozialdemokratie und der ganzen II. Internationale. Von proletarischer Herkunft, gelernter Drechsler, wurde Bebel Mitte der 60er Jahre nicht zuletzt auch unter dem Einfluss Wilhelm Liebknechts aus einem Demokraten ein revolutionärer Sozialist und Mitglied der Internationalen Arbeiterassoziation. Aus der Mehrheit der Arbeiterbildungsvereine schufen dann Bebel und Liebknecht 1869 in Eisenach die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei". Bis zu seinem Tode war B. der unbestrittene Führer der Partei, zugleich einer der gewaltigsten Parlamentsredner aller Zeiten. Lenin sagte (1908) von ihm: „Bebel ist eine so überragende Autorität in der internationalen Bewegung des Proletariats, ein so erfahrener sozialistischer Führer, ein Sozialist von so feinem Gefühl für die Erfordernisse des revolutionären Kampfes, dass er in 99 von 100 Fällen selber den Weg aus dem Sumpf herausfand, wenn ihm ein Fehltritt passierte. Und dass er auch die herausführte, die willens waren, ihm zu folgen." (Siehe „Lenin über Gewerkschaften", S. 53.) Im letzten Jahrzehnt seines Lebens erschien jedoch Bebels revolutionäre Energie sehr gedämpft. Aus Angst vor Spaltung der Partei war Bebel zu allerlei Konzessionen an den Reformismus bereit und unterstützte die zentristische Politik, mit der die Partei alsdann in den Verrat vom 4. August 1914 hinabglitt. Das literarische Hauptwerk Bebels: „Die Frau und der Sozialismus", das seit 1879 unzählige Auflagen erlebt hat, kennzeichnet den rastlos an seiner marxistischen Weiterbildung arbeitenden Autodiktaten. Bebel war durch und durch wissenschaftlicher Sozialist und Materialist, ein grimmiger Feind der Kirche und aller übernatürlichen Glaubenswelt. In seiner kleinen Streitschrift „Christentum und Sozialismus" (1874) prägte er das Wort: „Christentum und Sozialismus stehen sich gegenüber wie Feuer und Wasser." Von den anderen Schriften B.s seien erwähnt: „Charles Fourier - Sein Leben und seine Theorien" (1888), „Aus meinem Leben", 3 Bände (1910–1914). [Band 13]

Einer der Gründer und Führer der deutschen Sozialdemokratie und der II. Internationale, von Beruf Drechsler. Unter dem Einfluss W. Liebknechts trat er 1865 der Internationale bei und schloss sich der Lehre Marx' an. Zusammen mit W. Liebknecht gründete er im Jahre 1869 die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei", die sich im Jahre 1875 mit den Lassalleanern zur einheitlichen „Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands" vereinigte, die später den Namen „Sozialdemokratische Partei Deutschlands" annahm. Wurde mehrfach von der Sozialdemokratischen Partei in den Reichstag geschickt. Wurde im Jahre 1872 zusammen mit Liebknecht zu zweijähriger Festungshaft verurteilt, mehrfach ausgewiesen und ins Gefängnis gesetzt. Nahm an allen Parteitagen teil. Spielte eine hervorragende Rolle in der internationalen proletarischen Bewegung. Bekannte sich stets als Schüler von Marx und Engels. Stand auf dem linken Flügel der Partei, trat mehrfach sehr scharf gegen das Bernsteinianertum und den Opportunismus in der Partei und in der Internationale auf. Am Ende seines Lebens nahm er eine zentristische Haltung ein. War der Verfasser einer Reihe von Büchern und Broschüren, die weite Verbreitung fanden. [Band 6]

Bebel, August (1840-1912) – einer der hervorragendsten Persönlichkeiten der deutschen Sozialdemokratie, anerkannter politische Führer der Partei in der Periode des Kaiserreichs. In der deutschen Arbeiterbewegung begann er im Jahre 1862 zu arbeiten; im Jahre 1865 war er Vorsitzender des Leipziger Arbeiterbildungsvereins; vom Jahr 1864 bis zum Jahre 1867 war er Mitglied des ständigen Büros des Bundes deutscher Arbeitervereine, von 1867 bis zum Jahr 1869 war er Vorsitzender von dessen Büro. Drechsler von Beruf, schloss sich Bebel zu Anfang seiner politischen Karriere dem äußersten linken Flügel des bürgerlichen Liberalismus an, und erst im Jahre 1865, unter unmittelbarem Einfluss W. Liebknechts, geht er auf die Sichtweise des revolutionären Marxismus über. Im Jahre 1869, auf dem Parteitag in Eisenach, organisiert Bebel zusammen mit W. Liebknecht die deutsche sozialdemokratische Partei, welche er bis zum Ende seines Lebens leitet. In der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung machte Bebel sich für die orthodox-marxistische Linie stark. Im Verlauf seiner vieljährigen Tätigkeit zeigte sich Bebel als glänzender Organisator, Ausnahmetaktiker, erstklassiger Redner und Parlamentspersönlichkeit. Der Feder Bebels gehört eine ganze Reihe literarischer Werke, von welchen das Buch „Die Frau und der Sozialismus" den größten Erfolg hatte. Im in diesem Band untergebrachten Artikel „Eine Epoche vergeht" wird der Leser die von L. D. Trotzki im Jahre 1915 gegebene Charakteristik Bebels finden. [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 1]

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