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Lafargue, Paul

Lafargue, P. (1842–1911) Schwiegersohn von Karl Marx, einer der geistvollsten Vertreter des Marxismus in Frankreich. In der Jugend Anhänger von Proudhon. L. war tätiges Mitglied der Internationalen Arbeiterassoziation (1. Internationale) und nahm an dem Aufstand der Pariser Kommune regen Anteil. Im Auftrag der Kommune ging er nach dem südwestlichen Frankreich, um dort den Aufstand zu entfachen. Nach der Niederschlagung der Kommune entging L. den Schergen der wütenden Bourgeoisie durch die Flucht nach Spanien. In Spanien beteiligte er sich an der sozialistischen Propaganda und kämpfte gegen den Bakunismus. Nach der Amnestie der Kommunekämpfer, Anfang der achtziger Jahre nach Frankreich zurückgekehrt, gründete L. mit Jules Guesde zusammen die marxistische „Parti ouvrier français" (die französische Arbeiterpartei). Kam wiederholt in Konflikt mit der Klassenjustiz und musste oft Bekanntschaft mit den Gefängnissen machen. Kurze Zeit auch Parlamentsabgeordneter. Die Hauptleistungen L.s liegen auf dem Gebiete der Schriftstellerei. L. schrieb viel und vielerlei: über ökonomische und historische, literarische und philosophische Fragen. In seiner glänzenden Handhabung der historisch-materialistischen Methode, wie in seinem Charakter als Schriftsteller erinnert L. sehr stark an Franz Mehring. Einige seiner Schriften, wie „Das Recht auf Faulheit", „Die Religion des Kapitals" u. a. sind auch in deutscher Übersetzung erschienen. Zahlreiche Aufsätze von L. finden sich in den alten Jahrgängen der „Neuen Zeit". Kurz vor Vollendung des 70. Lebensjahres machte er gemeinsam mit seiner Frau seinem Leben freiwillig ein Ende. [Band 4]

Einer der Führer der Französischen Sozialistischen Partei, Gesinnungsgenosse und nächster Mitarbeiter Guesdes. Nationalökonom, Marxanhänger. Nahm teil an der Internationale, an der Pariser Kommune, an der spanischen sozialistischen Bewegung. War der Verfasser einer Reihe von Artikeln und Büchern, die die marxistischen Ideen popularisieren, und einer Reihe von Pamphleten („Das Recht auf Faulheit", „Die Religion des Kapitals" usw.), die sich gegen die bürgerliche Ordnung richteten.

Lafargue, Paul (1842-1911) war einer der folgerichtigsten französischen Marxisten; er war persönlich mit Karl Marx bekannt, welcher auch entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung seiner politischen und wissenschaftlichen Ansichten aufwies. Er nahm aktiven Anteil an der Tätigkeit der Pariser Kommune, nach deren Niederlage er nach Spanien floh. Nach Frankreich kehrte er nach einer Amnestie zurück und rückte schnell in die Reihen der einflussreichsten Führer der französischen Arbeiterbewegung vor. Der Feder Lafargues gehören eine Reihe hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten und Broschüren. Im Alter beendete er sein Leben mit Selbstmord, weil er seine Untauglichkeit zu fernerer Arbeit erkannte. [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 4]

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