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Guesde, Jules

Guesde, Jules (1845–1922) Begründer und langjähriger Führer der Arbeiterbewegung und der marxistischen Arbeiterpartei in Frankreich. Gründer der ersten marxistischen Zeitung in Frankreich „L'égalité" („Die Gleichheit"). Im Jahre 1881 arbeitete er gemeinsam mit Marx und Engels das Programm der französischen sozialistischen Partei aus. Er führte in der französischen Partei und ebenso auf der internationalen Arena den Kampf einerseits gegen die anarcho-syndikalistischen und Proudhonistischen, andererseits gegen die opportunistischen, possibilistischen, bernsteinianischen Richtungen und Gruppen und verfocht die Theorie und Taktik des orthodoxen Marxismus, Einen besonders harten Kampf hatte G. gegen die jaurèsistische Politik der Blocks und Abmachungen mit der Bourgeoisie zu führen. In der vereinigten sozialistischen Partei Frankreichs (die Guesde-Gruppe hatte sich mit der Gruppe Jaurès nach dem Amsterdamer Internationalen Kongress 1904 zusammengeschlossen) bildeten die Guesdisten nach wie vor den linken, marxistischen Flügel und setzten den Ideenkampf gegen den Opportunismus fort. Im Jahre 1907 gründete G. das theoretische Organ der französischen sozialistischen Partei „Le Socialisme", war auch einer seiner Redakteure. Zu Beginn des imperialistischen Kriegs übte G. krassen Verrat an seiner ganzen revolutionären Vergangenheit; er vermochte dem „patriotischen" Strom nicht zu widerstehen, ging mit der Bourgeoisie ein „heiliges Bündnis" ein und nahm teil an der bürgerlichen Regierung der Nationalen Verteidigung, Redakteur der Zeitung „En Garde". [Band 18]

Begründer und langjähriger Führer der marxistischen Arbeiterbewegung und der Arbeiterpartei in Frankreich. Begründer der ersten marxistischen Zeitung in Frankreich. Im Jahre 1881 arbeitete er zusammen mit Marx und Engels das Programm der französischen sozialistischen Partei aus. Sowohl in der Partei als auch international bekämpfte er die anarcho-syndikalistischen und Proudhonistischen, die opportunistischen, possibilistischen und Bernsteinschen Tendenzen, verteidigte in der Theorie und in der Taktik die Prinzipien des orthodoxen Marxismus. Einen besonders erbitterten Kampf führte G. gegen die Jaurèssche Politik der Blocks und der Kompromisse mit der Bourgeoisie. Sein Verdienst war die Durchführung einer breiten revolutionären Kampagne im Zusammenhang mit dem Eintritt von Sozialisten in das bürgerliche Ministerium (Millerandismus). In der Vereinigten Sozialistischen Partei Frankreichs (die Guesdisten vereinigten sich mit den Jaurèsisten nach dem Amsterdamer Internationalen Kongress 1904) blieben die Guesdisten der linke marxistische Flügel der Partei und setzten den ideologischen Kampf gegen den Opportunismus fort. Als der imperialistische Krieg ausbrach, verriet Guesde seine revolutionäre Vergangenheit, er widerstand den „patriotischen" Stimmungen nicht, schloss die „Union sacrée" mit der Bourgeoisie und trat in die bürgerliche Regierung der nationalen Verteidigung ein. [Band 4]

Begründer und langjähriger Führer der marxistischen Arbeiterbewegung und der marxistischen Arbeiterpartei in Frankreich. Begründer der ersten marxistischen Zeitung in Frankreich. 1881 arbeitete er zusammen mit Marx und Engels das Programm der französischen sozialistischen Partei aus. Sowohl innerhalb der Partei wie auf internationalem Gebiet führte er einen Kampf gegen die anarchosyndikalistischen (Proudhonistischen) und gegen die opportunistischen (Possibilisten, Bernsteinianer) Strömungen und Gruppen. Einen besonders erbitterten Kampf musste er gegen die Jaurèssche-Politik der Blocks und Abkommen mit der Bourgeoisie führen. G. entfaltete insbesondere eine umfassende revolutionäre Kampagne im Zusammenhange mit dem Eintritt von Sozialisten in eine bürgerliche Regierung („Millerandismus"). In der Vereinigten Sozialistischen Partei Frankreichs (die Vereinigung der Guesdisten und Jaurèsisten erfolgte nach dem Amsterdamer Internationalen Kongress 1904) blieben die Guesdisten der marxistische Flügel und setzten den ideologischen Kampf gegen den Opportunismus fort. Zu Beginn des imperialistischen Krieges konnte G. den „patriotischen" Stimmungen nicht standhalten, übte Verrat an seiner revolutionären Vergangenheit, schloss „Burgfrieden" mit der Bourgeoisie und trat in die bürgerliche Regierung der Nationalen Verteidigung ein. [Band 12]

Guesde, Jules war der Leader der marxistischen Richtung im französischen Sozialismus. In der Jugend war er Blanquist, zum Marxismus ging er Ende der 70er Jahre über. Zusammen mit Lafargue ist Guesde Begründer der französischen Arbeiterpartei. Von den alten Führern der II. Internationale war Guesde der allerkonsequenteste Verteidiger des revolutionären Marxismus und führte im Verlauf einiger Jahrzehnte einen unversöhnlichen Kampf mit reformistischen Tendenzen in der französischen Bewegung. Zu Anfang des Weltkriegs verwandelt sich Guesde in einen Sozialpatrioten und tritt sogar als Minister ohne Portefeuille ins Kabinett Viviani ein. In den letzten Jahre nahm der betagte Guesde bereits nicht mehr am politischen Leben teil. [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 4]

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