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Murawjow, M. A.

Murawjow, M. A. (gest. 1918) – Oberst der Zarenarmee. Näherte sich während der Kornilowiade den linken Sozialrevolutionären und suchte eine Annäherung an die Bolschewiki. Trat sofort nach der Oktoberrevolution auf die Seite der Sowjetmacht und nahm teil an der Verteidigung Petrograds gegen den Marsch Kerenskis und Krassnows, und zwar als Oberbefehlshaber des Petrograder Militärkreises. Wurde bald darauf infolge mangelnden Kontakts mit dem Revolutionären Militärkomitee abgesetzt. Befehligte 1918 die Truppen gegen Kaledin und die ukrainische Zentralrada. Nach der Besetzung Kiews wurde er Oberbefehlshaber der Südarmeen und der Überreste der Armee der früheren rumänischen Front. Wurde am 13. Juni 1918 zum Befehlshaber der Ostfront (tschechoslowakischen) ernannt. Auf Befehl des ZK der linken Sozialrevolutionäre machte er im Juni 1918 in Simbirsk den Versuch, eine Erhebung gegen die Sowjetmacht unter der Losung „Frieden mit den Tschechen, Krieg mit Deutschland!" zu organisieren. Er versuchte ein Abkommen mit den Tschechen zu schließen, richtete an die Deutsche Botschaft ein Telegramm, in dem er Deutschland den Krieg erklärte, versandte Befehle, die die Front zersetzen sollten, und wollte Truppen zur Unterstützung des Aufstandes der linken Sozialrevolutionäre nach Moskau schicken. Diese großangelegte Provokation Murawjows, die sich auf die linken Sozialrevolutionäre stützte, wurde rechtzeitig entdeckt und liquidiert. Murawjow wurde bei seiner Verhaftung, als er sich zur Wehr setzte, getötet. [Band 22]

Murawjow – Oberstleutnant, der sich in die Kerenski-Ära den linken Sozialrevolutionären anschloss. Dieses Neigen nach links machte Murawjow eher, weil er unter Kerenski in Ungnade gefallen war, als aus Überlegungen prinzipieller politischer Natur. In den ersten Tagen der Oktoberrevolution leistete Murawjow der Sowjetregierung große Dienste als Kommandant der Truppen, die gegen die Gatschina-Abteilungen von Kerenski und General Krassnow vorgingen. Inmitten der vollständigen Sabotage des Kommandostabes und der unentschiedenen Position der linken Sozialrevolutionäre profitierte die Revolution zweifellos von Murawjows Tätigkeit. Im Frühjahr 1918 wurde er zum Kommandeur der Ostfront ernannt, die dann im Zusammenhang mit der tschechoslowakischen Rebellion geöffnet wurde. Im Juli 1918 öffnete Murawjow gleichzeitig mit dem Aufstand der Linken Sozialrevolutionäre in Moskau die Ostfront und gab den Befehl, die meisten Einheiten zu entfernen und nach Moskau zu schicken. Von den Truppen nicht unterstützt, erschoss er sich. Für weitere Einzelheiten über ihn, siehe den Artikel „Petrograd". [Trotzki, Sotschinenija 3.2]

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