Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Wladimirow, M. K.

(L. WL.; 1879–1925) – Alter Sozialdemokrat, Bolschewik. Schon als Gymnasiast schloss er sich der Arbeiterbewegung an. 1902 trat er in die Berner Gruppe der „Iskra" ein und organisierte die „Iskra"-Gruppe in Homel, war Mitglied des Komitees der SDAPR für das Poljessie-Gebiet (das Gebiet am Dnjepr und Pripet, auf deutsch: das Waldgebiet), nahm am Londoner Parteitage teil. W. arbeitete in Petersburg, Homel und Odessa, wo er Sekretär des Parteikomitees war. In Odessa wurde er zusammen mit dem ganzen Komitee verhaftet und nach achtmonatiger Haft wieder freigelassen. Er arbeitete dann in Lugansk und Jekaterinoslaw (jetzt Dnjepropetrowsk). Er wurde neuerlich verhaftet und 1908 verschickt. Aus der Verbannung floh er ins Ausland und gehörte der bolschewistischen Gruppe zuerst in Wien und dann in Paris an. 1911 beteiligte er sich an der Pariser Parteischule, wo er Vorträge über die nationale Frage hielt. Bald nachher geriet er mit den Anhängern Lenins wegen seiner versöhnlerischen Haltung gegenüber den Menschewiki in Meinungsverschiedenheiten. Er schloss sich der Pariser Gruppe der Anhänger Plechanows an, die dort die Zeitung „Sa Partiju" herausgaben. Während des Weltkrieges arbeitete er an dem Pariser internationalistischen Organ „Nasche Slowo" (Trotzki, Manuilski, Antonow) mit. Nach der Februarrevolution kehrte er nach Russland zurück und schloss sich den Bolschewiki an. Er arbeitete hauptsächlich in den Sowjets. 1921 war er Volkskommissar des Verpflegungswesens in der Ukraine, 1922 arbeitete er im Volkskommissariat des Finanzwesens, war dort Stellvertretender Volkskommissar, und wurde 1924 Stellvertretender Vorsitzender des Obersten Volkswirtschaftsrates. [Band 17]

Wladimirow, M. K. (Ljowa), (1879-1925) – alter Bolschewik. Trat 1902 in die Organisation der „Iskra" ein. Nahm am Londoner Parteitag teil. Arbeitete in Petersburg, Gomel, Odessa, Lugansk und Jekatermoslaw. 1908 wurde er in die Verbannung geschickt, flüchtet aber aus der Verbannung nach dem Ausland. Gehörte zur Gruppe der Versöhnler unter den Bolschewiki. Während des Weltkriegs Mitarbeiter an der trotzkistischen Zeitung ,,Nasche Slowo". Nach der Februarrevolution kehrte er nach Russland zurück und trat wieder in die bolschewistische Partei ein. Nach der Oktoberrevolution arbeitete er in der Petrograder Kommunalverwaltung und im Ernährungsamt, ferner m Volkskommissariat für Ernährungswesen. Seit 1921 Ernährungskommissar der Ukraine, später Volkskommissar für Landwirtschaft,, seit 1922 stellvertretender Volkskommissar für Finanzen und seit 1924 bis zu seinem Tode Stellvertretender Vorsitzender des Obersten Volkswirtschaftsrates der Sowjetunion. [Band 22]

Kommentare