Periodika‎ > ‎

Nasche Slowo

Nasche Slowo“ („Unser Wort“) – sozialdemokratische Tageszeitung, erschien in Paris; ersetzte den Golos. Die erste Nummer erschien am 16./29. Januar 1915. Die ersten sechs Monate war die Zeitung gemeinsames Organ der internationalistischen Menschewiki und einiger ehemaliger Bolschewiki verschiedener Schattierungen, die in ihren Anschauungen Trotzki nahestanden. Die „OK-Leute“ betrachteten „Nasche Slowo“ als Organ der internationalistischen Gruppe des „Augustblocks. Doch bereits am 1./14. Juni 1915 erklärte das Auslandssekretariat des OK. (Axelrod, Semkowski, Martow, Martynow, Astrow) in Nr. 2 der „Iswestija“ des Auslandssekretariats: „Wir sind naiv genug gewesen, ,Nasche Slowo' als gemeinsames Organ der russischen Internationalisten zu betrachten. Nur aus diesem Grunde ist der Vertreter unserer Richtung, Gen. Martynow, in die Redaktion eingetreten, … nur aus diesem Grunde haben wir unsere Genossen, die ein weniger einseitiges Organ, „Otkliki“ („Echo") herauszugeben beabsichtigt halten, zum Aufgeben dieses Planes überredet. Leider müssen wir unseren Fehler konstatieren“ usw.

Nach Martows Austritt aus der Redaktion ging die Zeitung gänzlich in die Hände der Trotzki-Gruppe über; für diese war charakteristisch die Ablehnung der Losung: Niederlage des eigenen „Vaterlandes“, desgleichen der Losung: Verwandlung des imperialistischen Kriegs in den Bürgerkrieg, Ablehnung der unbedingten organisatorischen Scheidung von allen Sozialchauvinisten. „Nasche Slowo“ wurde im Oktober 1916 verboten. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 18, Anm. 94]

Nasche Slowo“ („Unser Wort") – sozialdemokratische russische Tageszeitung, erschien 1915 und 1916 in Paris. Sie trat an die Stelle der seit 12. September 1914 ebendort erschienenen Zeitung „Golos“. Erstmalig erschien das „Nasche Slowo“ am 29. Januar 1915. In den ersten Monaten ihres Bestehens stand das Blatt L. Martow nahe. Nach Trotzkis Übersiedlung nach Paris nahm sie eine linkere Stellung ein. „Nasche Slowo“ vereinigte die Menschewiki-Internationalisten mit einigen ehemaligen Bolschewiki verschiedener Schattierungen („Wperjod“-Leute, „Versöhnler“). Die OK-Anhänger waren in der Redaktion durch Martow und Beer vertreten. Trotzkis Anhänger, wie Losowski, Antonow-Owsejenko, Manuilski, Tschudnowski, Pokrowski, beherrschten die Zeitung. Von Zeit zu Zeit veröffentlichte die Zeitung Artikel von Radek (Parabellum), Roland-Holst und Kollontai, die der Zimmerwalder Linken angehörten und den Bolschewiki nahestanden. Von Vertretern westeuropäischer Parteien schrieben in „Nasche Slowo" neben linken Zentristen, wie Rakowski und Merrheim, auch rechte Zentristen, wie Kautsky und Bernstein.

In den ersten sechs Monaten des Bestehens des „Nasche Slowo“ betrachteten die OK-Anhänger dieses als ein Organ aller „Internationalisten“ des Augustblockes. Im Juni 1915 erklärte jedoch das Auslandssekretariat des OK in seinen „Nachrichten“ (Nr. 2 vom 14. Juni 1915), dass die Hoffnungen, die sie in das „Nasche Slowo“ gesetzt hatten, sich nicht gerechtfertigt hätten. Im Dezember 1915 begann eine Polemik zwischen Martow und Trotzki über das „Recht“ eines Internationalisten, an dem Organ der Vaterlandsverteidiger „Nasche Djelo“ mitzuarbeiten (Nr. 245, 262 und 264 des „NS“). Diese Polemik dauerte noch im Januar 1916 (Nr. 4, 5 usw.) und im April (Nr. 85, 93 usw.) fort. Am 19. April veröffentlichte „Nasche Djelo“ die Erklärung Martows über sein Ausscheiden aus der Redaktion.

Nasche Slowo“ kritisierte die extremen Vaterlandsverteidiger, brach aber trotzdem seine Beziehungen zum OK nicht ab und verteidigte die Fraktion Tschcheïdse, wobei es gleichzeitig die Bolschewiki wegen ihres Boykotts der Kriegsindustriekomitees („NS“ Nr. 45 vom 23. Februar 1916 und Nr. 68 vom 21. März) und ihres „Spaltungswahns“ usw. kritisierte.

Die Beziehungen des „Nasche Slowo“ zu den Bolschewiki sind am klarsten ausgedrückt in dem „Brief an die Redaktion der Zeitschrift ,Kommunist'“ in Nr. 5 des „NS“ vom 4. Juni 1915. In diesem Brief stellt L. Trotzki der bolschewistischen Losung des Bürgerkriegs die Losung des „Kampfes für den Frieden“ entgegen; vom Defätismus schrieb er, dass „er sich in keinem Falle mit ihm einverstanden erklären kann“. Was den Bruch mit der Zweiten Internationale und den Kampf für die Schaffung einer Dritten Internationale anbetraf, erklärte er, dass er sich der bolschewistischen Fragestellung „nicht anschließen könne“. „Nasche Slowo“ hielt auch die Frage der Stellung zum Internationalen Sozialistischen Büro der Zweiten Internationale für eine „offene“. In Nr. 96 (483) vom 22. April 1915 schrieb A. Losowski, dass das Internationale Sozialistische Büro die „Vertretung des Weltproletariats darstelle“ und dass Zimmerwald nur „zur Eroberung des ISB“ bestehe. In einer anderen wichtigen Frage, in der der Teilnahme der Arbeiter an den Kriegsindustriekomitees, nahm „Nasche Slowo“ eine zweideutige Haltung ein und ließ indirekt sogar die Teilnahme zu, da es sich nicht energisch von jenen Petrograder Internationalisten abgrenzte, „die glaubten, dass die Arbeiter an den Kriegsindustriekomitees teilnehmen müssten“ (Nr. 229 vom 2. November 1915). Am 15. September 1916 nach der Nr. 213 (599) wurde die Zeitung von der französischen Regierung verboten und ein Teil der Mitarbeiter ausgewiesen. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Anm. 34]

Nasche Slowo" („Unser Wort") – die von Trotzki in Paris während des Krieges herausgegebene Tageszeitung. Mitarbeiter des Blattes waren Manuilski, Antonow-Owsejenko, Losowski, Lunatscharski, Martow. Das Blatt erschien vom 29. Januar 1915 bis zum 15. September 1916, wo es von der französischen Regierung verboten wurde. Insgesamt erschienen 213 Nummern. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 56]

Zu der Zeit, auf die sich die Resolution der Berner Konferenz vom März 1915 bezieht, vereinigte die Zeitung „Nasche Slowo („Unser Wort“) die sogenannten „menschewistischen Internationalisten“ und die Trotzkisten. Sie wurde in Paris herausgegeben. Das menschewistische OK war in der Redaktion durch Martow vertreten, der im Juni durch das Auslandssekretariat des OK abberufen wurde. Die Zeitung ging vollständig in die Hände der Trotzki-Gruppe über. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 5, Anm. 28]

Unser Wort" (Nasche Slowo) war eine internationalistische russische Zeitung, die in den Jahren 1915-1916 in Paris herausgegeben wurde. In dieser Zeitung waren zu Beginn verschiedene Strömungen vertreten, von Martow über ehemalige Wperjodisten bis hin zu bolschewistischen Versöhnlern. Nachdem Martow gegangen war, begann die Zeitung eine einheitlichere Linie einzunehmen. 1916 wurde die Zeitung geschlossen, wofür ein Provokateur eingesetzt wurde: einem russische Soldat, der einen Oberst tötete, wurde die Zeitung „Nasche Slowo" untergeschoben, was Material für die Anschuldigung gegen „Nasche Slowo“ lieferte, es zersetze die Armee. [Trotzki, Woina i Rewoluzija]

Nasche Slowo“ [Unser Wort] - internationalistische russische Zeitung, herausgegeben in den Jahren 1915-1916 in Paris. In dieser Zeitung waren anfangs verschiedene Strömungen vertreten, von Martow bis zu ehemaligem Wperjodisten und versöhnlerischen Bolschewiki. Nach dem Abgang Martows führte die Zeitung eine folgerichtigere Linie durch. Im Jahre 1916 wurde die Zeitung geschlossen, wofür ein provokatorischer Kunstgriff ausgenutzt wurde: einem russischen Soldaten, der einen Oberst getötet hatte, wurde eine Zeitung „Nasche Slowo" untergeschoben, was Material für die Anschuldigung der Zersetzung der Armee gegen „Nasche Slowo" lieferte. [Trotzki, Sotschinenija, Band 8, Anm. 26]

Kommentare