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sozialistische Umgestaltung des Dorfes

Während sich die Direktiven Lenins gegen die Versuche richten, die Kollektivwirtschaften auf administrativem Wege zu dekretieren, ohne die notwendigen Voraussetzungen für ihre Entwicklung zu schaffen, wandten sich die Rechtsopportunisten gegen die Kollektivierung überhaupt [...].

Die Aufgabe, kommunistische Ideen auf das flache Land zu verpflanzen, brachte Lenin mit der politischen Kernfrage in Verbindung, die „für unsere Revolution von entscheidender Bedeutung ist“, nämlich mit der Frage der Beziehungen zwischen Stadt und Land, mit der Frage der Aufhebung des Gegensatzes zwischen Stadt und Land, der vom Kapitalismus geschaffen wurde. „Unter der Herrschaft des Kapitalismus gab die Stadt“ – sagte Lenin in demselben Artikel – „dem Dorf das, was das Dorf politisch, wirtschaftlich, moralisch, physisch usw. demoralisierte. Bei uns beginnt die Stadt von selbst dem Dorf das gerade Gegenteil davon zu geben“.

Gleichzeitig verwies Lenin darauf, dass die Stadt dem Dorf für dessen Vorwärtsbewegung auf dem Wege der sozialistischen Umgestaltung noch viel zu wenig gegeben hat.

Von der Notwendigkeit, die Arbeit auf dem Lande zu verstärken, dem flachen Land die Hilfe der Stadt zu bringen und den städtischen Arbeiter in einen Träger der kommunistischen Ideen auf dem Lande zu verwandeln, hat Lenin während der ganzen Dauer der Revolution gesprochen und sie stets mit der Aufgabe der Aufhebung des Gegensatzes zwischen Stadt und Land, mit der Aufgabe der sozialistischen Umgestaltung des Dorfes in Verbindung gebracht. Dabei hat Lenin jedoch stets betont, dass eine solche Umgestaltung nur dann vor sich gehen kann, wenn für sie die notwendige materielle Basis vorhanden ist. (Siehe z. B. seinen Bericht über die Arbeit auf dem Lande auf dem VIII. Parteitag der KPR[B) oder seinen Bericht über die Naturalsteuer auf dem X. Parteitag der KPRIB]). [...] [Ausgewählte Werke, Band 9, Anm. 134]

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