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Verlag „Priboj"

Hier ist in der Hauptsache der im Januar 1913 als legale Genossenschaft gegründete Parteiverlag „Priboj" („Brandung") gemeint, der unter Kontrolle und Leitung des ZK stand.

Der Gedanke, einen Verlag zu gründen, kam im Zusammenhang mit der gelungenen Verbreitung der vom Verlag der „Prawda" herausgegebenen Broschüre B. G. Danskis: „Die Arbeiterversicherung", auf.

Aktive Teilnehmer an diesem Buchverlag waren: N. N. Krestinski, A. I. Jelisarowa, F. I. Drabkina, T. Gnewitsch (S. Faberkewitsch), B. G. Danski (K. A. Komarowski), S. M. Sachs (J. Gladnew), K. A. Gailis und S. S. Danilow. Der Verlag, der während der Versicherungskampagne entstand, widmete sich in der ersten Zeit hauptsächlich dieser Kampagne.

Zum eingehenderen Studium der Versicherungsfrage begann die Herausgabe des auf 12 Bände berechneten Werkes „Die Arbeiterversicherung in Russland und im Westen" (von dem die zweite und die dritte Lieferung erschienen sind). Der „Priboj"-Verlag erstreckte seine Verlagstätigkeit auch auf andere Fragen der Arbeiterbewegung und auch auf kulturelle Bedürfnisse der Arbeiter. So wurde Ende 1913 ein „Arbeiterkalender für 1914" herausgegeben, ferner die Broschüren: „Um die Pressefreiheit" und „Die Koalitionsfreiheit" von Sinowjew, „Die nationale Frage und der Marxismus" von Stalin, „Karl Marx" von P. Orlowski, „Erziehungsfragen" von Otto Rühle (Übersetzung und Vorwort von Skworzow-Stepanow). Den Parteifragen war ein Sammelbuch von Artikeln Lenins, Sinowjews und Kamenews „Marxismus und Liquidatorentum" gewidmet…

Wegen der Herausgabe der Arbeit A. Bogdanows „Einführung in die politische Ökonomie (in Fragen und Antworten)" durch den Verlag „Priboj" kam es zwischen dem ZK und dem Verlag zu Differenzen, die dazu führten dass der Verlag es ablehnte, Arbeiten Bogdanows herauszugeben.

Der Ausbruch des Krieges im Jahre 1914 verstärkte die Verfolgungen der Arbeiterpresse, und im Herbst desselben Jahres war der Verlag gezwungen, seine Tätigkeit einzustellen. Erst 1917 nahm er seine Arbeit wieder auf, und er besteht heute noch, organisatorisch und wirtschaftlich mit dem Staatsverlag verschmolzen. [Band 17]

Priboj" („Die Brandung") – bolschewistischer legaler Verlag in Petrograd, bestand schon vor der Revolution; nahm 1917 seine Tätigkeit wieder auf. Er wurde später in „Kommunist" umbenannt. [Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 181]


 

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