Gleich nach dem ZK-Plenum vom Januar 1910 begannen die in die Redaktion des Zentralorgans „Sozialdemokrat“ aufgenommenen Menschewiki Martow und Dan die Beschlüsse des Plenums in Wirklichkeit zu durchbrechen: sie forderten die Aufnahme von Artikeln, die der Linie des Plenums widersprachen, protestierten gegen die Veröffentlichung von Material, das diese Beschlüsse erläuterte, und gegen die Entlarvung der Liquidatoren im Zentralorgan usw., wobei sie der Ansicht waren, dass das Zentralorgan der Partei nicht die politische Linie der Partei durchzuführen hat, sondern auch den von der Partei verurteilten parteifeindlichen Elementen die Möglichkeit zu gewähren hat, ihre Artikel zu veröffentlichen. Ihr Verhallen trug offen den Charakter der Doppelzüngigkeit; sie saßen zugleich im Zentralorgan der Partei und in dem die Liquidatoren verteidigenden „Golos“. Im Juni 1911 erklärten sie schließlich ihren Austritt aus der Redaktion des Zentralorgans „aus eigener Machtvollkommenheit, erklärten das Zentralorgan selbst als ,nicht bestehend' und forderten alle Genossen auf, alle Materialien, Briefe usw. nicht an die rechtmäßige Mehrheit der Redaktion des Zentralorgans, das natürlich zu erscheinen fortfuhr, sondern persönlich an Dan und Martow zu adressieren“ (Lenin). [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 4, Anm. 28]