Übersicht‎ > ‎Personenverzeichnis‎ > ‎

Annenski, N. F.

Annenski, N. F. (1843–1912) – Einer der prominentesten Narodniki der 90er Jahre und zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Gehörte mit N. K. Michailowski, A. W. Pjeschechonow, W. G. Korolenko u. a. zur führenden Gruppe des legalen Narodnikitums. Von Beruf Publizist und Statistiker. Mitarbeiter der Zeitschriften „Djelo" („Die Sache"). „Otjetschestwennyje Sapiski" („Vaterländische Aufzeichnungen") und „Russkoje Bogatstwo" („Russischer Reichtum"), Redaktionsmitglied des „Russkoje Bogatstwo" und nach dem Bruch dieses Organs mit der Partei der Sozialrevolutionäre 1905 einer der Organisatoren der Volkssozialisten. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich krankheitshalber gänzlich von der politischen Betätigung zurück. War Mitarbeiter des zweibändigen Sammelwerks „Einfluss der Ernte- und Getreidepreise auf einige Seiten der russischen Volkswirtschaft", das im Auftrage des Finanzministeriums durch Narodniki- und liberale Ökonomen unter Redaktion von Professor A. I. Tschuprow und A. S. Posnikow (St~ Petersburg 1879) herausgegeben wurde. [Band 12]

Volkstümler, Publizist, Statistiker. Wurde im Jahre 1880 auf administrativem Wege in das Gouvernement Tobolsk verbannt. Leitete nach Rückkehr aus der Verbannung die statistischen Arbeiten der Gouvernements-Semstwos von Kasan (1883 bis 1887) und Nischni Nowgorod (1887–1895). Von 1896–1900 leitete er die statistische Abteilung der Petersburger Stadtverwaltung. A. spielte eine große Rolle bei der Organisierung der russischen Statistik, er schuf durch seine Arbeiten eine ganze Schule. A. war Mitarbeiter der Zeitschrift „Djelo" (Die Sache), „Otjetschestwennyje Sapiski" (Vaterländische Memoiren), er arbeitete in der Freien Ökonomischen Gesellschaft, am Literarischen Fond usw. War Mitglied der Redaktion der führenden Zeitschrift der Volkstümler „Russkoje Bogatstwo" (Russischer Reichtum). In den Jahren 1903–1905 war er einer der Führer des „Bundes der Befreiung". Im Jahre 1905 nahm er am Parteitag der Sozialrevolutionären Partei teil, und zwar als Vertreter der Gruppe „Russkoje Bogatstwo"; doch trat er der Partei nicht bei. Im Jahre 1906 gründete er zusammen mit D. Pjeschechonow, W. Mjakotin u. a. die Volkssozialistische Partei. Später zog er sich von der politischen Tätigkeit zurück.

Kommentare