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Karl Kautsky 19051108 Der Journalismus in der Sozialdemokratie

Karl Kautsky: Der Journalismus in der Sozialdemokratie

[Nach „Die Neue Zeit: Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie.“ - 24.1905-1906, 1. Band.(1905-1906), Heft 7 (8. November 1905), S. 216-225]

1. Pressekommission und Redaktion

Der Konflikt mit den sechs Redakteuren des „Vorwärts" hat einige Fragen allgemeinerer Natur aufgeworfen, die zu untersuchen, auch nach alle dem Gesagten nicht überflüssig sein dürfte.

Über die Frage, was die „Freiheit der Meinungsäußerung" für die Parteiredakteure in ihren Parteistellungen bedeute, habe ich schon in der „Neuen Zeit" gehandelt, sowie im „Vorwärts" in dem Artikel über Vertrauensamt oder Brotstelle. Eine andere ist die, ob die von den Parteiorganisationen über den Parteiredakteuren eingesetzten Instanzen – die wir der Kürze halber hier alle als Pressekommissionen bezeichnen wollen – verpflichtet seien, zu allen ihren Beratungen die Redakteure zuzuziehen. Und diese Frage scheint der Kernpunkt des jetzigen Streites werden zu wollen. Die Behauptung, dass einem Parteiredakteur wegen seiner politischen Anschauungen nicht gekündigt werden dürfe, dass eine derartige Kündigung eine Einschränkung der freien Meinungsäußerung, eine Maßregelung, eine Verletzung des demokratischen Prinzips bedeute, wird nur von wenigen Parteiorganen unterstützt, und fast ausschließlich von solchen, die bisher stets auf der revisionistischen Seite zu finden waren. Dagegen aber finden wir auch Organe, die nie derartigen Anwandlungen unterlagen und die dem Parteivorstand wie der Berliner Pressekommission das volle Recht einräumen, die Redakteure des Organs, für dessen Haltung sie verantwortlich sind, nach ihrem besten Ermessen auszuwählen, und die doch jetzt gegen diese Instanzen den Vorwurf erheben, sie hätten das demokratische und parteigenössische Empfinden dadurch verletzt, dass sie über die Kündigung einiger Redakteure berieten, ohne diese zu ihren Verhandlungen heranzuziehen.

Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Pressekommission und Redaktion ist keine unwichtige. Von ihrer richtigen Lösung hängt das Gedeihen unserer Parteipresse zum großen Teile ab.

Dass dieses Verhältnis ein möglichst kameradschaftliches sein soll, nicht das Verhältnis von Unternehmer und Lohnarbeiter, sondern das von Genossen, die gemeinsam nach dem gleichen Ziele streben, nicht bloß nach dem allgemeinen, durch das Parteiprogramm festgesetzten Endziel, sondern auch nach den besonderen näherliegenden Zielen, die in unseren praktischen Kämpfen zunächst erreicht werden sollen, ist selbstverständlich, wird niemand bestreiten. Die Schwierigkeit entsteht aber dann, wenn diese Gemeinsamkeit brüchig wird, wenn über die näheren Ziele und die Wege zu ihrer Erreichung, die Taktik, Differenzen auftauchen, so dass an Stelle des gemeinsamen Strebens ein Gegeneinanderstreben tritt. Gerade weil zwischen Pressekommission und Redakteur ein kameradschaftliches Verhältnis bestehen soll, liegt es im Interesse des Blattes, dass beide Teile auseinandergehen, wenn dieses Verhältnis dauernd gestört wird.

Solange aber die unerlässliche Übereinstimmung über Ziele und Mittel zwischen beiden Faktoren besteht, liegt es im Interesse der Redaktionsführung, wenn sich die Pressekommission möglichst wenig in sie einmischt. Es wäre ein trauriger Redakteur, der sein Geschäft nicht besser verstünde als die Pressekommission, in der meist keine Fachleute sitzen, und sein Bestes kann jeder nur dann leisten, wenn er die Möglichkeit hat, sich frei zu betätigen.

Die Frankfurter „Volksstimme" ist völlig auf dem Holzweg, wenn sie mir die Ansicht unterschiebt, die Parteiredakteure hätten einfach die Arbeitsaufträge der Pressekommissionen nach deren Wünschen auszuführen. Derartiges habe ich nie gesagt; diesen Schluss zieht die „Volksstimme" aus einem Bilde, das ich anführte, um zu zeigen, dass das Recht, einen politischen Redakteur wegen seiner politischen Anschauungen zu entlassen, keine Beeinträchtigung der Meinungsfreiheit bedeute. Die Freiheit der Entlassung der Redakteure darf den Vertretern der Partei nicht genommen werden, aber ebenso wenig die Freiheit der Redaktionsführung den Redakteuren. Das sind zwei Dinge, die man nicht durcheinander werfen darf.

Ergibt sich aber die Notwendigkeit, dass eine Pressekommission in die Redaktionsführung ihrer Redaktion eingreift, und ganz lassen sich solche Fälle auch beim besten Einvernehmen nie vermeiden, dann ist es allerdings unbedingt geboten, dass sie keine Entscheidung trifft, ehe sie sich mit der Redaktion verständigt hat. Nicht bloß die Rücksicht auf die Redakteure, sondern auch die Rücksicht auf die Zeitung gebietet das. Die Redakteure werden mit ganz anderem Eifer an die Ausführung der Beschlüsse der Pressekommission gehen, wenn sie bei ihrer Fassung beteiligt waren, als wenn sie wie bloße Werkzeuge behandelt werden, ganz abgesehen davon, dass kein Schriftsteller, der etwas auf sich hält, eine derartige Behandlung ertragen würde.

Das dürfte wohl keinen Widerspruch erfahren, ebenso wenig der Grundsatz, dass es unbedingt notwendig ist, die Redaktion auch stets dann heranzuziehen, wenn über die Einstellung neuer Mitglieder verhandelt wird. Dieses neue Mitglied könnte ja gar keine gedeihliche Wirksamkeit entfalten, wenn es sich nicht in den Organismus der Gesamtredaktion einfügte. Einheitlichkeit der Anschauungen und gute Kameradschaft unter den Redakteuren sind noch weit unerlässlichere Vorbedingungen jeder guten Redaktionsführung, als gutes Einvernehmen zwischen Pressekommission und Redaktion. Es könnte nichts Unerfreulicheres und Unersprießlicheres geben, als einer Redaktion einen Kollegen aufzwingen zu wollen.

Ebenso muss natürlich unter allen Umständen die Redaktion gehört werden, wenn Beschwerden gegen sie vorliegen. Es ist ja selbstverständlich, dass man keinen Angeklagten richtet, ohne ihn gehört zu haben. Damit ist freilich nicht gesagt, dass die Angeklagten beanspruchen können, bei allen Stadien des Gerichtsverfahrens anwesend zu sein. Sind die Angeklagten und Zeugen über die Anklage gehört, dann wird jeder Gerichtshof sich zurückziehen, um für sich allein das Urteil zu schöpfen. Das gilt auch von demokratischen Gerichtshöfen. Die Fünfzehnerkommission in Jena zog keinen der Beteiligen hinzu, als sie über ihre Resolution beriet und entschied. Das geschah in „geheimer Sitzung", und die Resolution wurde uns, den unmittelbar daran Beteiligten, nicht früher bekannt als dem gesamten Parteitag.

Nun aber kommen wir zur strittigen Frage: Wie hat sich eine Pressekommission oder sonstige Aufsichtsinstanz gegenüber ihren Redakteuren im Falle einer Kündigung zu verhalten? Muss sie auch dann zu ihren Beratungen die Redakteure heranziehen?

Formell ist meines Wissens keine Aufsichtsinstanz dazu verpflichtet, weder nach den Bestimmungen der Parteiorganisation noch nach den Anstellungsverträgen. Die bisherige Praxis sagt darüber aber so gut wie nichts, weil die Kündigung von Redakteuren durch Parteiinstanzen glücklicherweise ein äußerst seltener Fall ist. Wo Differenzen zwischen diesen und jenen eintreten, ziehen es die Redakteure in der Regel vor, freiwillig zu gehen, sicher der für alle Beteiligten würdigste Abschluss eines unerquicklich und unfruchtbar gewordenen Verhältnisses. Es sind stets ganz ausnahmsweise Zustände, wenn es zur Kündigung eines Redakteurs durch eine Pressekommission kommt, Zustände, die in der Regel schon lange vor Lösung des Vertragsverhältnisses auf beiden Seiten große Reizbarkeit und großes Misstrauen erzeugen, was nur zu leicht bewirkt, dass diese Lösung unter wenig kameradschaftlichen Formen vor sich geht. Das ist in jedem Falle sehr bedauerlich, aber kaum vermeidbar, wenn einmal eine gespannte Situation eingetreten ist, die eine Kündigung herbeiführt.

Besonders ausnahmsweiser Natur waren aber die Umstände, die diesmal die gewaltsame Lösung des Vertragsverhältnisses erzeugten.

Es dürfte kaum je in einer Parteiredaktion vorgekommen sein, dass sich in ihrem Schoße zwei feste Fraktionen bildeten, die der Majorität und der Minorität, die einander in allen wichtigen Fragen geschlossen gegenüberstanden, und dass es dabei in der Regel die Minorität war, welche den Standpunkt der Aufsichtsinstanzen vertrat. Dieser Zustand im „Vorwärts" schrie nach Abhilfe; er war für alle Beteiligten unerträglich geworden, mit Ausnahme der Majorität der Redaktion, die merkwürdigerweise, wie sie jetzt behauptet, darin gar nichts Außerordentliches sah und keinerlei Bedürfnis nach einer Änderung verspürte.

Um so lebhafter war dieses Bedürfnis nicht bloß bei der Minorität, sondern auch bei dem Parteivorstand und der Berliner Pressekommission. Sie empfanden deutlich, dass eine innerlich so zerklüftete Redaktion auf die Dauer unmöglich sei, dass da Abhilfe getroffen, dass da Einheitlichkeit geschaffen werden müsse, und zwar nicht auf Kosten der Minorität. Darüber waren sich die beteiligten Instanzen schon vor Jena klar geworden, das drückten sie in Jena deutlich aus.

Worüber sie sich aber noch nicht klar geworden waren, das war der Weg, auf dem haltbare Zustande zu erreichen seien. Man scheint im Parteivorstand wenigstens nur darüber einig gewesen zu sein, dass man einen Weg suchen wollte, der den „Vorwärts" reformierte, ohne irgend einen der Beteiligten zu schädigen. Wenn Bebel in Jena die Reform des „Vorwärts" für unvermeidlich erklärte, so wies er gleichzeitig mit größter Energie den nächstliegenden und radikalsten Weg dazu zurück, den der Kündigung der Majorität.

Damit war das zweite ungewöhnliche Moment der Situation gegeben. Der Vorstand hatte sich ein fast unlösbares Problem gestellt: die gänzlich verfahrenen Zustände im „Vorwärts" neu zu regeln, ohne irgend ein Interesse zu verletzen.

Dazu gesellte sich aber die dritte außerordentliche Schwierigkeit: der Vorstand hatte über dieses an sich schon so schwierige Problem nicht allein zu entscheiden, er musste sich darüber mit der zweiten Aufsichtsinstanz, der Berliner Pressekommission verständigen. Hätte er allein zu bestimmen gehabt, keinem Menschen wäre es eingefallen, ein Verbrechen darin zu sehen, dass er über die Lösung des Problems für sich beriet, ehe er die Redakteure dazu heranzog. So wie die sechs Redakteure ihre „geheimen" Sitzungen abhielten, zu denen sie niemanden von ihren Kollegen zuzogen und über die sie völliges Schweigen beobachteten, so durften auch die Mitglieder der anderen Seite, ehe sie eine so verwickelte Aktion begannen, zunächst für sich allein sich darüber verständigen, wie denn diese Aktion zu denken sei. Nur dadurch, dass hier nicht eine, sondern zwei Körperschaften gemeinsam tagten, erhielten diese Sitzungen einen Anstrich, dass man sie naiven Gemütern als eine teuflische Verschwörung hinstellen konnte.

Alles das muss man im Auge behalten, wenn man begreifen will, warum weder Pressekommission noch Parteivorstand das Bedürfnis fühlten, die Redakteure in einem gewissen Stadium ihrer Beratungen zu diesen heranzuziehen. Es handelte sich nicht um neue Anklagen, die zu verhandeln gewesen wären; die Ursachen der unhaltbaren Zustände lagen klar zutage. Es handelte sich auch nicht um eine Verurteilung oder Bestrafung von Redakteuren. Die Verhandlungen mit ihnen darüber, wie man sich mit ihnen auseinandersetzen solle, auf welche Posten sie gestellt sein möchten, wurden hinausgeschoben, bis die zwei Körperschaften sich untereinander über das Ziel geeinigt, das sie sich setzen wollten.

Aber freilich würde das alles höchstens als mildernde Umstände, nicht aber als Rechtfertigung der Ausschließung der Redakteure von den Sitzungen dienen, die ihrer Kündigung vorhergingen, wenn es feste Regel in der Partei wäre, dass Redakteure bei Verhandlungen der Aufsichtsinstanzen über ihre Kündigung unter allen Umständen auch dann zuzuziehen wären, wenn keine neuen Anklagen gegen sie vorliegen. Aber wir haben schon bemerkt, dass unser Gewohnheitsrecht darüber gar nichts sagt. Man kann also nur an das parteigenössische Empfinden appellieren. Dessen Antworten sind aber in verschiedenen Parteikreisen sehr verschiedene. Die Frage ist demnach eine strittige. Sie ist eben keine Frage des Prinzips, sondern des Taktes.

Dass über Kündigungen, Gehaltsfragen und ähnliche Angelegenheiten rein persönlicher Natur nur in Anwesenheit der dabei Beteiligten verhandelt werden dürfe, ist nichts weniger als eine Konsequenz unserer demokratischen Prinzipien. Im Gegenteil. Das demokratische Prinzip hat die Tendenz, alles auszuschließen, was geeignet wäre, zu bewirken, dass bei der Wahl, der Absetzung oder Dotierung der Vertrauensmänner des Volkes oder der Partei diese Vertrauensmänner einen Einfluss auf die Entscheidung üben können.

Am klarsten erhellt die Tendenz des demokratischen Prinzips bei Erwählungen. Wenn ein Genosse für einen Redakteursposten kandidiert, wird niemand es für einen Bruch parteigenössischer Offenheit und demokratischer Gleichheit und Freiheit halten, wenn die Aufsichtsinstanzen ihre Entscheidung über die Anstellung des Kandidaten in dessen Abwesenheit treffen. Wenn dieser etwas Zartgefühl besitzt, wird er die Zuziehung zu solchen Verhandlungen sicher nicht verlangen.

Ebenso wenig wird ein Parteiredakteur von Takt seine Zuziehung fordern, wenn eine Gehaltserhöhung für ihn in Betracht kommt. Es ist eine sonderbare Begriffsverwirrung, wenn man dieser Auffassung gegenüber darauf hinweist, dass die Arbeiter den Anspruch darauf erhöben, über ihre Lohnhöhe solle der Kapitalist nicht nach eigenem Gutdünken entscheiden. Wer diese Argumentation vorbringt, kann den Klassengegner, den Kapitalisten, und den Parteigenossen, der in der Pressekommission sitzt, nicht mehr unterscheiden; er will eine Frage, die wesentlich eine Vertrauensfrage ist, durch die Methoden des Lohnkampfes entschieden wissen.

Bei der Erwählung des Parteivorstandes endlich haben wir gar geheime Abstimmung. Jeder Delegierte auf dem Parteitag hat das Recht, geheim die Personen des bisherigen Parteivorstandes abzusetzen und andere an deren Stelle treten zu lassen, ohne dass er verpflichtet ist, mit dem Parteivorstand vorher noch persönlich darüber zu verhandeln. Die Delegierten haben auch das Recht, eigene geschlossene Sitzungen abzuhalten und sich zu beraten, wem sie ihre Stimme bei der Wahl des Parteivorstandes geben wollen, ohne dass sie verpflichtet sind, diesen dazu einzuladen. Das sind Rechte, die die Demokratie nicht verletzen, sondern die die Demokratie begründen.

Was würde man aber von Genossen sagen, die etwa Mitglieder des Parteivorstandes waren und wegen politischer Meinungsverschiedenheiten nicht wieder gewählt, also „aufs Pflaster" geworfen würden und nun die „Flucht in die Öffentlichkeit" anträten; die gegen die Heimlichkeit des Verfahrens ihrer Absetzung protestierten und an die Solidarität aller Lohnarbeiter im Vorstandsbetrieb appellierten, ihre Nachfolger für Streikbrecher erklärten, die sich unwürdig gemacht hätten, die Solidarität der Ausgebeuteten gegenüber den Ausbeutern zu predigen?

Das aber war das Verfahren der Sechs. Und damit sind sie es geworden, die sich gegen die Parteitradition, die Grundsätze der Demokratie, das Parteiinteresse aufs Gröblichste vergangen haben.

Wir haben hier auf der einen Seite das Vorgehen des Parteivorstandes und der Berliner Pressekommission. Ob dieses in allen Punkten klug und zweckmäßig war und der Parteisitte entsprach, das ist eine Frage, über die man sehr wohl streiten kann, bei der Kompliziertheit des Falles sowie des Organismus der Aufsichtsinstanzen, die darüber zu entscheiden hatten, bei dem Mangel an einem festen Herkommen, bei den Verschiedenheiten von Takt und Zartgefühl in den verschiedenen Personen.

Worüber man aber auf keinen Fall streiten kann, das ist der Weg, den die Sechs einzuschlagen hatten, wenn sie sich durch dieses Vorgehen gekränkt fühlten. Dieser Weg durfte kein anderer sein als der, auf dem alle strittigen Fragen zwischen Funktionären der Partei in unseren Reihen bisher erledigt wurden, der des Appells an die oberen Parteiinstanzen. in diesem Falle die Kontrollkommission und der Parteitag. Sobald wir an Stelle dieses Weges die anarchistische Selbsthilfe setzen, säen wir den Keim der Desorganisation in unsere Reihen.

Man durfte erwarten, dass dieser Grundsatz so klar, so einleuchtend sei, dass, wie immer man über das Vorgehen des Vorstandes denken mag, die Art des Vorgehens der Sechs einstimmige Verurteilung in der Partei finden würde.

Das war aber nicht der Fall. Über diesen offenkundigen Bruch der Disziplin ging ein großer Teil der Parteipresse mit Stillschweigen hinweg, indes er ein ungeheures Hallo gegen den Parteivorstand anstimmte und eine an sich ziemlich bedeutungslose und strittige Angelegenheit zu einem frevlen Angriff auf unsere heiligsten Güter stempelte, die gegen das persönliche Regiment zu wahren die Getroffen in flammenden Worten aufgerufen wurden. Die Partei wird dadurch in solchem Maße erregt, dass sie in der beschämenden Lage ist, inmitten einer Weltenwende, wie sie seit einem Jahrhundert nicht dagewesen, ihre beste Zeit und Kraft der kleinlichen Frage zuwenden zu müssen, ob der Parteivorstand ein paar Literaten gebührend beachtet hat.

Aber mit ethischer Entrüstung ist nicht viel geholfen. Wir müssen trachten, diese Erscheinung zu begreifen. Sie erscheint uns als ein Produkt des raschen Anwachsens der Parteipresse, die den Journalismus zu einem Faktor im Parteiorganismus machte, der anfängt, nach Selbständigkeit zu ringen.

2. Bürgerliche und sozialistische Journalistik

Die kapitalistische Produktion ist Weltproduktion, ist in beständiger und rascher Umwälzung begriffene Produktion, ist eine Art der Produktion, die nur durch beständige Katastrophen im Gange gehalten wird – durch Preisrevolutionen, Bankrotte, Krisen. Diese Produktionsweise und die ihr entsprechende Politik sind unmöglich ohne Mittel des raschesten Verkehrs ungeheurer Massen von Waren, ohne Mittel der raschesten Verständigung ungeheurer Massen von Menschen; unmöglich ohne Dampfschiffe und Eisenbahnen, ohne Posten und Telegraphen und ohne Tageszeitungen – bald wird man sagen können Stundenzeitungen.

Manche dieser Mittel, so namentlich die Eisenbahnen, sind so riesenhafter Natur, dass Einzelkapitalien zu ihrem Bau und zu ihrer Erwerbung nicht ausreichen, dass nur Kapitalvereinigungen oder der Staat dazu imstande sind. Alle diese Mittel aber haben die Tendenz, zu wachsen und zu Monopolen zu werden.

Selbst die Tagespresse kann sich dieser Tendenz nicht entziehen. Eine Tageszeitung wird in den kapitalistischen Großstädten immer mehr ein riesenhaftes Ungetüm, das ungeheure Geldmittel erfordert und daher immer mehr ein großkapitalistisches Unternehmen, ein von der hohen Finanz, den Beherrschern des Kapitals abhängiges Unternehmen wird. Und gleichzeitig wächst die Zentralisation mehrerer Zeitungsbetriebe in einer Hand.

Je mehr das der Fall, desto widerspruchsvoller wird die Lage der Zeitungsschreiber in der Tagespresse. Es gibt nichts Individuelleres in der Welt als die Produkte des Kopfes, daher auch keinen Produktionszweig, der den Individualismus, das Bewusstsein der eigenen Persönlichkeit, mehr entwickelte als die sogenannte Kopfarbeit. Die Kopfarbeiter, Literaten, Künstler, Gelehrte, sind es denn auch, die heute am ehesten zum Anarchismus neigen, nicht immer zum theoretischen Anarchismus, aber vielfach zum praktischen Anarchismus, zur Auflehnung gegen alles, was Organisation und Disziplin heißt.

Andererseits aber erfordert heute kein Beruf mehr das Aufgeben der eigenen Persönlichkeit, ihre völlige Unterordnung unter die Bedürfnisse eines großen Organismus, als die Journalistik. In jedem anderen Beruf verkauft der Lohnarbeiter bloß besondere mechanische Handlungen; seine Gesinnung und, wenn er die Macht hat, auch der Ausdruck seiner Gesinnung wird dabei nicht in Frage gestellt. Der Journalist hingegen wird gerade dafür bezahlt, dass er bestimmte Gesinnungen vertritt, nicht als Individuum vertritt, sondern als anonymes Rädchen eines großen Mechanismus. Mehr als jeder andere muss gerade er sich seiner Persönlichkeit entäußern, indes seine Tätigkeit als Kopfarbeiter den Individualismus, das Gefühl der Persönlichkeit, den anarchistischen Drang bei ihm besonders stark entwickelt.

Aber zu diesem Widerspruch kommt noch ein anderer. In demselben Maße, in dem die Tageszeitung umfangreicher, ihr Mechanismus kostspieliger und das ganze Pressegewerbe immer mehr von einigen Riesenfirmen monopolisiert wird, in demselben Maße wird der Journalist abhängiger vom kapitalistischen Unternehmer; aber in demselben Maße wächst seine Macht und Unabhängigkeit dem Lesepublikum gegenüber. Immer mehr wird die Zeitung die einzige erhebliche Quelle, aus der man die Vorgänge der Welt, selbst der nächsten Umgebung erfährt. Was man erfährt, wie man es erfährt, hängt vom Journalisten ab, der dem Publikum gegenüber völlig unverantwortlich ist, den es nicht wählen kann wie einen Abgeordneten, noch abzusetzen vermag, der der Vertreter des Volkes, der „öffentlichen Meinung" aus eigener Machtvollkommenheit oder von des Kapitals Gnaden, nie aber durch Volkswahl ist.

In meiner Schrift über den „Parlamentarismus" (1893) bemerkte ich über die Konsequenzen dieses Zustandes:

Ohne jede Verantwortlichkeit ihren Lesern gegenüber ist die Presse noch viel korrumpierter geworden, als der Parlamentarismus in seinen schlimmsten Formen je gewesen. Sie herrscht unumschränkter als irgend ein Parlament, sie steht erhabener über der Kritik, als irgend ein Parlament, eine Kirche, ein Souverän jemals gestanden hat. Alles unterliegt ihrer Kritik, wehe aber dem, der sie kritisiert, er ist exkommuniziert. oder wie man heute sagt. geboykottet. Von der Kritik, die an der Presse geübt wird, dringt nie etwas in die weitere Öffentlichkeit. denn was die Presse nicht mitteilt. das ist für die Masse der Bevölkerung nicht geschehen, und wäre es noch so himmelschreiend. Die Verschwörung des Totschweigens macht unbequeme Lehren sicherer mundtot. als die Kerker der Inquisition vermochten."

Die Machtmittel, durch welche die bürgerliche Journalistik ihr unverantwortliches Selbstherrschertum gegenüber dem Publikum aufrecht erhält, sind die Solidarität und der Skandal.

Wie jede Aristokratie, fühlt auch diese „Geistesaristokratie" sich der Masse des Volkes gegenüber solidarisch, empfindet sie jeden Angriff gegen einen der Ihren als gegen sie alle gerichtet und wehrt ihn dementsprechend ab; am wütendsten dann, wenn es ein Kollege ist, der gegen Genossen der eigenen Zunft zu Felde zieht und deren Korruption an den Pranger stellt. Das ist ein unsühnbares Verbrechen.

Aber neben dieser Solidarität besitzt die Presse noch eine furchtbare Waffe in der Möglichkeit, den Gegner öffentlich zu diskreditieren und zu brandmarken.

Das ist die ihr eigentümliche Waffe, wie der Streik die des Lohnarbeiters, das Schwert die des Feudalritters bildet. Es kann unter Umständen eine höchst legitime, unerlässliche, verdienstliche Waffe sein. Heiligt auch nicht der Zweck jedes Mittel, so ist es doch sicher verkehrt, ein Mittel anders zu beurteilen als in Verbindung mit dem Zwecke, dem es zu dienen hat. Ihre größten und erhabensten Triumphe hat die Presse errungen durch den Gebrauch dieser Waffe, die Brandmarkung von Schuften, denen auf andere Weise nicht beizukommen war. Aber die persönliche Brandmarkung oder Diskreditierung wird zu elendem Skandal, wird infam, wenn man diese Waffe in den Revolver des Erpressers verwandelt, in den Dolch der Rachgier, in ein Florett für sensationelle Fechterkunststücke, um die gaffende Menge anzulocken, oder um eine Position zu verteidigen, die durch keine sachlichen Gründe zu halten ist.

Viel und oft ist gegen diese schrankenlose Herrschaft einer korrupten Journalistik gezetert worden. Der Philister schrie, wie immer, nach der Polizei um Abhilfe. Aber die wirkliche Abhilfe wurde geschaffen durch einen Faktor, der in ständigem Kampfe mit der Polizei groß geworden ist, durch die Sozialdemokratie und ihre Presse.

An Stelle der Herrschaft des Kapitals setzt die Sozialdemokratie für ihre Presse die der proletarischen Organisation. Die Organisation ist es, die die anfänglichen, stets sehr bescheidenen Geldmittel für ihre Presse aufbringt; die Organisation besorgt den Vertrieb, sie schafft die Abonnenten. Der Redakteur des Parteiorgans arbeitet aber nicht mehr unter der unumschränkten Herrschaft eines Kapitalisten, über dem keine Instanz mehr steht. Er arbeitet unter der Kontrolle von Genossen, von Kameraden, die ebenso Vertrauensmänner der Parteiorganisation sind wie er selbst und ebenso wie er ihr unterstehen; der Parteiorganisation, deren Mitglied der Redakteur ebenso gut ist wie die anderen Genossen, in der er die gleichen Rechte der Kritik an allen Parteifunktionären, also den eigenen Aufsichtsinstanzen, hat wie jeder andere.

Dieser Befreiung vom Joche des kapitalistischen Despotismus entspricht auch eine Änderung in der Organisation der Redaktion. Im kapitalistischen Zeitungsunternehmen gibt es nur eine Organisationsform, die Unterstellung des ganzen Betriebs unter einen Chefredakteur, dessen Untergebene die anderen Redakteure sind.

Die sozialistische Redaktion kennt dagegen zwei Organisationsformen; neben der Leitung des Blattes durch einen Chefredakteur wird hier auch die genossenschaftliche, kollegiale Redaktion möglich. Freilich, die erstere Redaktionsform erweist sich auch hier als die höhere, zweckmäßigere. Eine Zeitung muss ein einheitliches Gebilde sein, wenigstens wenn sie ein Parteiorgan ist. Nur als einheitliche Schöpfung kann sie wirken; widerspricht sie sich von heute auf morgen oder vorn und hinten, dann hebt sie ihre eigenen Wirkungen auf, lähmt sie sich selbst. Die Einheitlichkeit der Redaktion wird aber am sichersten gewahrt durch einen weit schauenden, sachkundigen Chefredakteur, der allen Teilen des Blattes den Stempel seines Geistes aufprägt.

Ein sozialistischer Chefredakteur ist jedoch etwas ganz anderes als ein kapitalistischer. Er ist nicht der Herr seiner Mitredakteure, sondern nur der erste unter gleichen; er kann seine Autorität nicht aus seinem Amte ziehen, sondern nur aus der Überlegenheit seines Wissens, seiner Erfahrungen, seiner Fähigkeiten und ihrer freudigen Anerkennung durch seine Kollegen. Nicht als Kommandant, nur als Lehrer kann er ihnen gegenüberstehen. Solche Männer sind aber selten. Ihre Position erheischt nicht bloß eine hohe geistige Überlegenheit, sondern auch die Kunst, Menschen zu behandeln. Marx zum Beispiel war ein ausgezeichneter Chefredakteur, wie er 1848 bei der „Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln bewies. Als er aber damals für einige Wochen nach Wien verreisen musste und für die Zeit seiner Abwesenheit Engels mit seiner Stellvertretung betraute, begannen bald Differenzen unter den Kollegen einzutreten, die Redaktion geriet außer Rand und Band und Marx hatte alle Mühe, sie wieder einzurenken.

Aber man kann sich auch in dem einen Blatte als vortrefflicher Chefredakteur bewährt haben, ohne deshalb der geeignete Chefredakteur für ein anderes Blatt mit einem anderen Redaktionsstab, mit anderen Aufgaben, in einem anderen Milieu zu sein.

Die Chefredaktion, eine unentbehrliche Einrichtung für jedes kapitalistische Blatt, setzt in einem sozialistischen Blatte so viele Vorbedingungen voraus, dass sie kaum je eine allgemeine Einrichtung in unserer Parteipresse werden wird. So sehr man sie überall anstreben muss, ein erheblicher Teil unserer Zeitungen dürfte stets auf eine kollegiale Redaktion angewiesen sein, eine Redaktion ohne Chef. Auch da kann die Einheitlichkeit gewahrt bleiben und sind gute Resultate möglich, wenn man sich nicht auf den sonderbaren Standpunkt stellt, einen Parteiredakteur dürfe man nicht nach seinen Meinungen fragen. Gerade eine kollegiale Redaktion kann nur dann ersprießlich wirken, wenn ihre Mitglieder in wesentlicher Übereinstimmung miteinander stehen, so dass sie nicht bloß nebeneinander, sondern auch miteinander und nie gegeneinander arbeiten. Natürlich muss die Uniformität nicht eine absolute sein. Ein tüchtiger Lokalredakteur revisionistischer Färbung mag auch in einem radikalen Blatte wohl am Platze sein, und umgekehrt. Dagegen müsste es freilich unerträglich wirken, wenn der gewerkschaftliche Redakteur die gewerkschaftliche Bewegung ganz anders beurteilte als der politische, oder in der Politik zwei Redakteure säßen, von denen der eine nach links und der andere nach rechts zöge. Der Redaktionskarren würde dadurch nur hin und her gerüttelt, ohne vom Fleck zu kommen.

Völlig widersinnig ist das parlamentarische System, wie wir es in der letzten Zeit im „Vorwärts" hatten, mit zwei Parteien, die einander geschlossen gegenüberstehen, einer herrschenden Majorität und einer Opposition, die nie zur Geltung kommen kann. Dieses System gefällt manchen unserer Schützer der „Meinungsfreiheit" aufs Ausnehmendste, die da meinen, in einer Redaktion müssten, wie in einem Parlament, alle Meinungen vertreten sein. Aber eine Redaktion ist keine beratende und beschließende, sondern eine ausführende Körperschaft. Sie wird, wie ein Ministerium, um so fruchtbarer wirken bei gleichen Kräften, je einheitlicher sie ist; sie wird um so mehr gelähmt und unfähig sein, je mehr sie eine Koalition widersprechender Elemente darstellt. Wie solche Ministerien enden auch derartige Redaktionen in der Regel mit einer großen Enttäuschung, oft mit einem grimmigen Krach.

Gerade je mehr die Pressekommissionen im Einvernehmen mit den Redakteuren bei kollegialen Redaktionen darauf sehen, dass diese in ihren wesentlichen Teilen stets so einheitlich als möglich zusammengesetzt seien, um so mehr wird innerhalb jeder Redaktion die Meinungsfreiheit ihrer Mitglieder gewahrt werden. Sie ist am meisten gefährdet in Redaktionen, in denen gegensätzliche Anschauungen zusammengepfercht sind, von denen die Mehrheit die Minderheit stets am freien Meinungsausdruck verhindert.

Aber abgesehen von solchen Ausnahmen ist stets die Freiheit des sozialdemokratischen Redakteurs seinem „Unternehmer" oder Verlag gegenüber eine weitaus größere, als die des bürgerlichen Redakteurs, wobei gar nicht das erhebende Moment in Betracht gezogen ist, dass jener Redakteur stets einer großen Sache dient, dieser dem Profit.

Dem Publikum gegenüber besitzt dagegen der sozialdemokratische Redakteur bei weitem nicht jene unverantwortliche Machtstellung wie der bürgerliche. Seine Leser sind auch seine Parteigenossen, großenteils Mitglieder seiner Parteiorganisation. Kann der sozialdemokratische Redakteur im Gegensatz zum bürgerlichen als Parteiangestellter an diese Organisation gegenüber seinen Aufsichtsinstanzen appellieren, so kann er, ebenfalls im Gegensatz zum bürgerlichen Redakteur, auch von seinen organisierten Lesern zur Verantwortung gezogen werden, und diese wachen oft sehr eifersüchtig darüber, dass das, was er als ihre „öffentliche Meinung" vorbringt, auch wirklich ihre und nicht bloß seine Privatmeinung sei.

Durch die Eigenschaft des Parteiredakteurs als Parteigenosse ist aber auch seine berufliche Solidarität durchbrochen. In erster Linie ist er Parteigenosse, ist er solidarisch also mit seinen Lesern; mit seinen Berufsgenossen bleibt er nur insofern solidarisch, als auch sie Parteigenossen sind. Aber als Parteigenosse wird er sich auch am nächsten verwandt mit jenen Genossen fühlen, die seine Richtung teilen, ob es Kollegen seien oder nicht, viel mehr als mit Kollegen, die dieser Richtung ablehnend gegenüberstehen. So wirkt in der verschiedensten Weise die Parteiorganisation dahin, die Macht des Parteijournalisten gegenüber seinen Lesern zu vermindern.

Wohl beseitigt sie gleichzeitig seine Abhängigkeit vom Kapital. Trotzdem werden Parteiorganisation und Parteidisziplin immer als eine Fessel von Schriftstellern empfunden, die sich zu uns gesellen, ohne die bürgerliche Denkweise völlig zu überwinden. Dies bedeutet keine neue Entdeckung, die etwa erst in den letzten Tagen gemacht worden wäre. In meiner schon oben zitierten Schrift sagte ich darüber:

Das ist ein Verhältnis, welches die bürgerlichen Literaten immer wieder abgestoßen hat, so oft sie sich von der aufblühenden sozialdemokratischen Presse angezogen fühlten und glaubten, unter den ,dummen Arbeitern' ein Publikum zu finden, dem man womöglich noch leichter imponieren, auf dessen Kosten man womöglich noch leichter emporsteigen könne, als in der bürgerlichen Presse. Wurden sie ihren Irrtum inne, dann schrien sie regelmäßig sehr über die Unterdrückung der persönlichen Freiheit und über Korruption und endeten in der Regel damit, dass sie, um der Parteityrannei und der Parteikorruption zu entfliehen, sich einem Kapitalisten verkauften." (S. 87, 88)

Das wurde vor einem Dutzend Jahren geschrieben, ich hatte dabei Erscheinungen im Auge, wie sie die Literatenrevolte gegen die Partei im Anfang der neunziger Jahre gezeitigt. Seitdem ist unsere Parteipresse kolossal angewachsen, und damit hat sich auch die Zahl der sozialistischen Berufsjournalisten vermehrt. Im Allgemeinen wurde dadurch kein neuer Geist in sie hineingetragen. Aber bei einigen unter ihnen hat es doch ein größeres Machtbewusstsein und die Anfänge einer beruflichen Solidarität entwickelt. Um so mehr, als Journalisten zu uns kamen, in denen die Tendenzen der bürgerlichen Berufsjournalistik weiterlebten. Auf der anderen Seite machte das Anwachsen der Partei einige Parteijournalisten wenn auch noch nicht hoffähig, wie manchen französischen Parteijournalisten, der den Königen von England und Italien und dem Zaren seine Aufwartung macht, so doch salonfähig, und führte engere Beziehungen zwischen manchen Parteijournalisten und bürgerlichen Literaten herbei, wie der Fall Harden seinerzeit bewies.

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Unmittelbar vor Drucklegung erfahre ich, dass die Einstellung der Polemik geplant sei. Um diese nicht zu stören, streiche ich telegraphisch den ganzen Schluss und ersetze ihn durch Gedankenstriche.

Kautsky.

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