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Wladimir I. Lenin 19030400 Herr Struve, von seinem Mitarbeiter entlarvt

Wladimir I. Lenin: Herr Struve, von seinem Mitarbeiter entlarvt

[Iskra" Nr. 37, April 1903. Nach Sämtliche Werke, Band 5, 1930, S. 359--367]

Nr. 17 des „Oswoboschdenije"1 hat für die „Iskra" im Allgemeinen und insbesondere für den Schreiber dieser Zeilen viel Angenehmes gebracht. Für die „Iskra" – weil es ihr angenehm war, einen gewissen Erfolg ihrer Bemühungen, Herrn Struve nach links zu schieben, feststellen zu können, weil es ihr angenehm war, bei Herrn S. S. eine scharfe Kritik der Halbheit ru finden, weil es ihr angenehm war, von der Absicht der „Oswoboschdenije"-Leute zu lesen, eine „offen und entschieden konstitutionelle Partei" – mit der Forderung des allgemeinen Wahlrechtes im Programm – zu gründen. Für den Schreiber dieser Zeilen – weil Herr S. S., der an der Ausarbeitung der Erklärung der russischen Konstitutionalisten in Nr. 1 des „Oswoboschdenije" „hervorragenden Anteil genommen hat", und der folglich kein einfacher Mitarbeiter, sondern bis zu einem gewissen Grade der Vorgesetzte des Herrn Struve ist, uns unerwarteterweise in dem Streit gegen Herrn Struve einen großen Dienst erwiesen hat. Ich erlaube mir, mit diesem, dem zweiten Punkt zu beginnen. In Nr. 2/3 der „Sarja" habe ich in dem Aufsatz „Die Hetze gegen das Semstwo9 und die Hannibale des Liberalismus" gegen Herrn R. N. S., den Verfasser des Vorwortes zu der bekannten Denkschrift Wittes, geschrieben. Ich habe dort die Zweideutigkeit der ganzen Haltung des Herrn R. N. S. nachgewiesen, der von einem Hannibalschwur des Kampfes gegen den Absolutismus sprach, sich zugleich mit salbungsvollen Reden an die Machthabenden, an die weisen Konservativen wandte, und gleichzeitig die „Formel" aufstellte: „Rechte und ein machtvolles Semstwo" usw. usw. Die Öffentlichkeit hat jetzt aus der zweiten Ausgabe der „Denkschrift" erfahren, dass Herr R. N. S. – Herr Struve ist. Meine Kritik hat Herrn Struve im höchsten Grade missfallen, und er fällt mit einer sehr langen und sehr zornigen „Bemerkung zur Bemerkung" über mich her.

Sehen wir uns die Einwände des Herrn Struve an.

Das erste Beispiel für die „Grundlosigkeit und Ungerechtigkeit" meiner „polemischen Redeschönheiten" sei der Umstand, dass ich von der Abneigung des Herrn Struve gegen die Revolutionäre gesprochen habe, trotz seiner angeblich „völlig klaren Erklärung". Führen wir diese Erklärung ungekürzt an:

Das Zeugnis, das das Beamtentum selbst dem Semstwo ausgestellt hat – schrieb Herr Struve –, ist eine ausgezeichnete Antwort an alle, die aus Mangel an politischer Bildung oder aus Begeisterung für die revolutionäre Phrase die große politische Bedeutung des russischen Semstwos und seiner legalen kulturellen Tätigkeit nicht sehen wollten und nicht sehen wollen."

In einer Bemerkung zu diesem Wortschwall macht Herr Struve folgenden Vorbehalt:

Mit diesen Worten wollten wir die Revolutionäre, an denen man vor allem ihren moralischen Mut im Kampfe gegen die Willkür schätzen muss, durchaus nicht kränken."

So sehen die „Beweise in Sachen" der unbegründeten und ungerechten Kritik aus. Wir überlassen es dem Leser, zu urteilen, wer recht hat: derjenige, der diese Erklärung für vollkommen klar ansah, oder derjenige, der sagte, dass Herr Struve vom Regen in die Traufe kommt, wenn er die (von ihm nicht genau bezeichneten) Revolutionäre nicht nur durch den „anonymen" (man weiß nicht gegen wen gerichteten) Vorwurf des Mangels an Bildung „kränkt", sondern auch noch durch die Annahme, man könne sie die Pille dieses Vorwurfs schlucken lassen, wenn man diese Pille mit der Anerkennung ihres „moralischen Mutes" verzuckert.

Ich will von mir aus nur sagen: über den Geschmack lässt sich nicht streiten. Viele Liberale halten es für den Gipfel des Taktgefühls und der Weisheit, den Revolutionären Zeugnisse über ihren Mut auszustellen, während sie gleichzeitig ihr Programm einfach als leeres Wort, als einen Ausdruck ungenügender Bildung behandeln, ohne auch nur eine sachliche Analyse ihrer Anschauungen zu unternehmen. Unserer Meinung nach ist das weder Taktgefühl noch Weisheit, sondern unwürdige Ausflucht. Es ist eine Frage des Geschmackes. Den russischen Thiers gefallen natürlich die salonfähigen, parlamtarisch-einwandfreien opportunistischen Redensarten der wirklichen Thiers.

Gehen wir weiter. Ich soll angeblich „so getan haben", als hätte ich nicht „verstanden", dass die Formel „machtvolles allrussisches Semstwo" die Forderung der Verfassung bedeutet. Und meine Erörterungen hierüber „haben (Herrn Struve) wieder bestätigt, wie weit die wahre revolutionäre Phrase, und dazu noch eine bösartig-tendenziöse, in unserer ausländischen Literatur verbreitet ist" (dieser wenig anziehende literarische Stil treibt besonders seine Blüten auf den Seiten der „Iskra" und der „Sarja", S. XII der zweiten Ausgabe der „Denkschrift"). Nun, was die tendenziöse Bösartigkeit anbelangt, so fällt es uns schwer, hierüber mit Herrn Struve zu streiten: er sieht als Vorwurf an, was wir als Anerkennung betrachten. Als tendenziös bezeichnen die Liberalen und viele Radikalen unbeugsame Festigkeit der Überzeugung, scharfe Kritik an irrigen Anschauungen aber nennen sie „Bösartigkeit". Dagegen kann man nichts machen. Mea culpa, mea maxima culpa!2 Ich war und werde dem Herrn Struve gegenüber immer „bösartig tendenziös" sein. Dann die andere – sachliche – Beschuldigung. Habe ich so getan, als hätte ich nicht verstanden, oder habe ich in der Tat nicht verstanden, oder war es unmöglich, zu verstehen? Das ist die Frage.

Ich behauptete, dass die Formel „Rechte und ein machtvolles Semstwo" ein unwürdiges Liebäugeln mit den politischen Vorurteilen der breiten Masse der russischen Liberalen ist, dass es „nicht ein Banner ist, das erlaubt, die Feinde von den Bundesgenossen zu scheiden" (das beachte man), sondern „ein Lappen, der nur den unzuverlässigsten Leuten helfen wird, sich an die Bewegung anzuschmieren". (S. 95 in Nr. 2/3 der „Sarja".) Ich frage alle und jeden: wo habe ich hier so getan „als ob"?? Ich sage geradeheraus, dass ich dieses Banner als einen Lappen betrachte, und man antwortet mir: Sie tun so, als hätten Sie nicht verstanden! Das ist ja wiederum nichts anderes als ein neues Ausweichen vor einer sachlichen Analyse der Frage, vor der Analyse der Frage: eignet sich die „Formel" besser für ein Banner oder für einen Lappen!

Mehr als das. Ich kann jetzt dank der liebenswürdigen Hilfe des Herrn S. S. etwas viel Wichtigeres an Hand von Tatsachen beweisen. Ich kann beweisen, dass es ein „unwürdiges Spiel" des Herrn Struve war – nicht nur im Sinne eines philisterhaften Doktrinarismus, der die Regierung durch seine Bescheidenheit milde zu stimmen wünscht, nicht nur im Sinne des unvernünftigen Wunsches, „die Liberalen" auf der Grundlage einer Mindestforderung zu vereinigen, sondern auch im Sinne eines offenen, dreisten Liebäugelns mit den Herrn Struve wohlbekannten Anhängern des Absolutismus. Herr S. S. entlarvt Herrn Struve schonungslos und ein für allemal, wenn er sagt, dass „die unklare und zweideutige (hört! hört!) slawophile Losung des „Semski Sobor" aufgestellt werde zur Erleichterung des unnatürlichen Bündnisses der liberalen Konstitutionalisten mit den liberalen Anhängern eines vollkommenen Absolutismus". Herr S. S. nennt das nicht mehr und nicht weniger als „politische Seiltänzerei"!! Und Herr Struve bestätigt den Empfang…, indem er die Losung des Semski Sobor als „unklar und durch ihre Unklarheit wertvoll (von uns gesperrt) und zugleich gefährlich" bezeichnet.

Nicht wahr, das ist gut? Als ein Sozialdemokrat eine noch zweideutigere Losung (machtvolles Semstwo) als unwürdiges Liebäugeln bezeichnete, da hüllte sich Herr Struve in die Toga der beleidigten Unschuld und redete geziert von heuchlerischem Nichtverstehenwollen. Als aber ein Liberaler, Herr S S.. dasselbe wiederholte, da machte Herr Struve eine höfliche Verbeugung und bestätigte dankend den Empfang! Die unklare Losung war gerade durch ihre Unklarheit wertvоll für Herrn Struve, der sich durchaus nicht schämt, zuzugeben, dass er bereit ist, auch gefährliche Losungen aufzustellen, je nachdem wie der Wind weht. Erscheint Herr Schipow stark und tonangebend, so spricht der Redakteur des liberalen Organs von dem machtvollen Semstwo. Erscheint Herr S. S. stark und tonangebend, so spricht der Redakteur des liberalen Organs von der Verfassung und dem allgemeinen Wahlrecht! Das ist kein übles Bild der politischen Sitten und des politischen Anstände im liberalen Lager… Herr Struve vergisst nur zu überlegen, welchen Wert seine Erklärungen nach dieser prachtvollen Wandlung haben werden: im Januar 1901 verlangt Herr Struve „Rechte und ein machtvolles Semstwo"; im Dezember 1902 erklärt es Herr Struve für „Heuchelei", wenn man nicht verstehen will, dass das die Forderung der Verfassung bedeutet; im Februar 1903 erklärt Herr Struve, dass er eigentlich niemals an der Berechtigung des allgemeinen Wahlrechtes gezweifelt habe und dass die unklare Losung des Semski Sobor gerade durch ihre Unklarheit wertvoll gewesen sei. Es fragt sich: Hat jetzt nicht jeder beliebige Politiker, jeder beliebige russische Bürger das Recht, zu behaupten, dass Herr Struve morgen vielleicht eine neue, „durch ihre Unklarheit wertvolle" Losung aufstellen wird??

Gehen wir zum letzten Punkt der Antwort des Herrn Struve über:

Ist es nicht eine revolutionäre Phrase – fragt er – oder ein ganz lebloser Doktrinarismus, wenn Herr Т. P. von der Bedeutung des Semstwos als eines Werkzeugs zur Festigung des Absolutismus spricht?"

Herr Struve sieht hierin eine Übernahme des Gedankens der Slawophilen, eine Übereinstimmung mit Goremykin, die Herkulessäulen einer toten Doktrin. Herr Struve ist durchaus nicht imstande, eine revolutionäre Einstellung zu halben Reformen zu begreifen, die zur Vermeidung der Revolutiоn unternommen werden. Herr Struve hält jeden Hinweis auf das Doppelspiel der Reformer von oben für slawophil und reaktionär, ebenso wie alle europäischen Yves Guyot die sozialistische Kritik am Privateigentum für reaktionär erklären! Kein Wunder darum, dass der zum Reformer gewordene Herr Struve die Fähigkeit verloren hat, die Doppelseitigkeit der Reformen und ihre Bedeutung als Werkzeug zur Festigung der Gewalt der Machthaber – zu einer Festigung um den Preis aufgezwungener Reformen –- zu verstehen. Aber es gab eine Zeit, da Herr Struve dieses erstaunlich verwickelte Räderwerk verstanden hat. Das ist lange her, damals war er noch „ein ganz klein wenig Marxist", und wir kämpften zusammen auf den Seiten des seligen „Nowoje Slowo" gegen die Volkstümler. In dem Juliheft dieser Zeitschrift im Jahre 1897 schrieb Herr Struve über N. W. Wodowosow:

Ich erinnere mich noch, wie wir im Jahre 1890 auf der Straße – ich war gerade von einer an neuen und starken Eindrücken reichen Sommerreise aus Deutschland zurückgekehrt – auf die Politik und die Reformpläne Wilhelms II. zu sprechen kamen. Wodowosow maß ihnen Bedeutung bei und war nicht einverstanden mit mir, für den schon damals (und jetzt um so mehr) die Bedeutung der Tatsache und des Gedankens der sogenannten ,sozialen Monarchie' eine unwiderruflich abgetane Frage war. Wodowosow fasste den Gedanken der sozialen Reform losgelöst von den realen sozialen Kräften, die sie erzeugen, auf. Darum ist für ihn der katholische Sozialismus hauptsächlich eine eigenartige ideologische Bewegung zugunsten der sozialen Reformen, nicht aber eine besondere Form der vorbeugenden Reaktion der europäischen Bourgeoisie und z. T. der Überreste des europäischen Feudalismus gegen die wachsende Arbeiterbewegung…"

Da sieht man: in längst entschwundenen Zeiten, in den Jahren der jugendlichen Begeisterungsfähigkeit begriff Herr Struve, dass Reformen eine vorbeugende Reaktion sein können, d. h. eine Reaktion, die die herrschenden Klassen durch eine Maßnahme vor dem Sturz schützt, die gegen die revolutionäre Klasse gerichtet ist, wenn sie auch die Lage dieser Klasse bessert. Und ich frage jetzt den Leser: wer hat nun recht? War es eine „revolutionäre Phrase", als ich die reformistische Einseitigkeit in der Einstellung des Herrn Struve zu einer solchen Reform, wie das Semstwo, entlarvte? oder ist Herr Struve vernünftiger geworden und hat die von ihm einstmals (angeblich unwiderruflich) verteidigte revolutionäre Stellung „unwiderruflich" verlassen? Bin ich ein Anhänger der Slawophilen und Goremykins geworden, oder haben die „starken Eindrücke" des Herrn Struve von seiner Reise im sozialistischen Deutschland nur für einige Jahre gereicht?

Ja, ja, es gibt verschiedene Vorstellungen von der Stärke der Eindrücke, von der Stärke der Überzeugungen, von der Bedeutung der Überzeugungen, von der Vereinbarkeit der politischen Moral und politischen Überzeugungstreue und der Aufstellung von Losungen, die durch ihre Unklarheit wertvoll sind

Zum Schluss kann ich einige Erklärungen des Herrn Struve nicht mit Schweigen übergehen, die den angenehmen Eindruck seiner Linksschwenkung bedeutend „verdüstern". Herr Struve stellt nur eine einzige demokratische Forderung (allgemeine Stimmenabgabe) auf und beeilt sich schon von einer „liberaldemokratischen Partei" zu reden. Ist es nicht ein bisschen zu früh? Wäre es nicht besser, zuerst alle die demokratischen Umgestaltungen genau aufzuzeigen, die die Partei nicht nur in ihrem Agrar- und Arbeiterprogramm, sondern auch in ihrem politischen Programm unbedingt verlangt, und erst dann das Schild auszuhängen, erst dann darauf Anspruch zu erheben, aus dem „Rang" der Liberalen in den Rang der liberalen Demokraten erhoben zu werden? Die allgemeine Stimmenabgabe ist ja das Mindestmaß an Demokratismus, das sogar von manchen Konservativen, die sich (in Europa) mit den Wahlen überhaupt abgefunden haben, anerkannt wird. Über diese Mindestforderung geht aber Herr Struve aus irgendeinem Grunde nicht hinaus, weder in Nr. 17 noch in Nr. 183. Wir wollen weiter nebenbei die absonderliche Bemerkung des Herrn Struve verzeichnen, dass die liberal-demokratische Partei die Frage des Sozialismus ganz beiseite lassen muss, „vor allem darum, weil der Sozialismus in Wirklichkeit ja nur erst eine Frage ist". Und nicht darum, verehrtester Herr Struve, weil die „liberal-demokratischen" Kreise der russischen Gesellschaft die Interessen von Klassen zum Ausdruck bringen, die sich den sozialistischen Forderungen des Proletariats widersetzen? Das – ich wiederhole es – nur nebenbei, um die neuen Methоden der „Ablehnung" des Sozialismus durch die Herren Liberalen zu vermerken. An sich hat Herr Struve natürlich recht, wenn er sagt, dass die liberal-„demokratische" Partei keine sozialistische Partei ist, und dass es unanständig wäre, sich für eine solche auszugeben.

Über die Taktik der neuen Partei spricht sich Herr Struve so ausweichend wie möglich aus. Das ist sehr schade. Und es ist noch mehr schade, dass er immer wieder die Notwendigkeit einer „zwei-einigen Taktik" im Sinne einer „geschickten, elastischen und untrennbaren Vereinigung" legaler und illegaler Aktionsmethoden wiederholt und betont. Bestenfalls ist das ein Umgehen der dringenden Fragen der illegalen Aktionsmethoden. Diese Frage aber ist dringend, weil nur eine planmäßige illegale Tätigkeit tatsächlich das Gesicht einer Partei bestimmt. Schlimmstenfalls aber ist es eine Wiederholung der Winkelzüge, auf die sich Herr Struve beschränkte, als er von den „Rechten und einem machtvollen Semstwo", nicht aber von einer offen und entschieden konstitutionellen und „demokratischen" Partei schrieb. Jede illegale Partei „vereint in sich" illegale und legale Aktionen in dem Sinne, dass sie sich auf Massen stützt, die nicht unmittelbar an der „illegalen Arbeit" beteiligt sind, dass sie legale Proteste unterstützt, legale Möglichkeiten der Propaganda, der Organisation usw. ausnutzt. Das ist allgemein bekannt und nicht darum geht es, wenn man von der Taktik einer illegalen Partei redet. Es geht darum, dass diese Partei unwiderruflich den Kampf anerkennt, dass sie Kampfmethoden ausarbeitet, dass die Parteimitglieder verpflichtet sind, sich nicht auf legale Proteste zu beschränken, sondern dass alles und jedes den Bedürfnissen und Forderungen des revolutionären Kampfes unterzuordnen ist. Wenn es keine planmäßige legale Tätigkeit und keinen revolutionären Kampf gibt, so gibt es auch keine Partei, die wirklich konstitutionell sein könnte (ganz davon abgesehen, dass sie keine demokratische Partei sein könnte). Und man kann der Sache des Kampfes keinen größeren Schaden zufügen, als wenn man die revolutionäre Arbeit, die sich auf die breiten Massen stützt, die breite Organisationen ausnützt, die die politische Schulung zur legalen Tätigkeit fördert, mit einer Arbeit verwechselt, die sich auf den Rahmen der Legalität beschränkt.

1 In Nr. 16 des „Oswoboschdenije" (vom 1. März 1903 n. St.) erschien der Artikel von S. S. „Zu den aktuellen Fragen", der mit einem langen Nachwort des „Redakteurs", d. h. P. Struves, versehen war. Außer der Nr. 17 des „Oswoboschdenije" befasst sich Lenin in diesem Artikel („Herr Struve, enthüllt von seinem Mitarbeiter") mit dem im Jahre 1903 erschienenen Vorwort Struves zur zweiten Auflage der vertraulichen Denkschrift (1899) des Finanzministers Witte, „Selbstherrschaft und Semstwo".

2 meine Schuld, meine größte Schuld. Die Red.

3 Nr. 18 des „Oswoboschdenije" erschien am 15. März 1903 n. St.

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