Periodika‎ > ‎

Sarja

Sarja" („Morgenröte") – theoretische Zeitschrift der russischen Sozialdemokratie, erschien in den Jahren 1901 u. 1902 im Verlag J. H. W. Dietz, Stuttgart, unter derselben Redaktion wie die „Iskra". Im Ganzen erschienen vier Nummern. Die meisten Artikel Lenins aus der „Sarja" findet der Leser im Band IV (1. u. 2. Halbband). [Lenin, Sämtliche Werke, Band 7, Anm. 4]

Die Sarja" (Morgenröte) war eine sozialdemokratische wissenschaftlich-politische Zeitschrift, die in Stuttgart unter der Redaktion von Plechanow, Lenin, Axelrod, Martow, Vera Sassulitsch und Potressow erschien. Es erschienen im ganzen drei Hefte, und zwar im April 1901 (Nr. 1), im Dezember 1901 (Nr. 2/3) und im August 1902 (Nr. 4). Die in dem Briefe Krassikows an Lenin erwähnte Nr. 5 der „Sarja" ist überhaupt nicht erschienen. Das Material für diese Nummer wurde aber gleichwohl gesammelt und es wurden sogar, als Sonderabdrucke aus Nr. 5 der „Sarja", zwei Broschüren gedruckt: „Über die Probleme des Idealismus" von Orthodox und „Sozialdemokratische Siege und bürgerlich-demokratische Revanche" von Martynow. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 8, Anm. 87]

Die „Sarja" war das theoretische Organ der russischen Sozialdemokratie, das in den Jahren 1901/02 in Stuttgart unter der Redaktion von Plechanow, Lenin, Axelrod, Martow, Sassulitsch und Potressow herausgegeben wurde. Im ganzen sind drei Hefte erschienen: Nr. 1 im April 1901, Nr. 2/3 im Dezember 1901, Nr. 4 im August 1902. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 21, Anm. 173]

Sarja" („Die Morgenröte"), eine sozialdemokratische wissenschaftlich-politische Zeitschrift, wurde in Stuttgart unter der Redaktion G. Plechanows, W. Lenins, P. Axelrods, J. Martows, V. Sassulitschs und A.Potressows herausgegeben.

Dem Erscheinen der „Sarja" ging folgende Notiz in der „Iskra" (Nr. 2) voraus: „Vom Januar dieses Jahres an wird in Stuttgart in dem bekannten Verlag Dietz die wissenschaftlich-politische Zeitschrift „Sarja" erscheinen, die von mehreren russischen Sozialdemokraten (d. h. Lenin, Martow und Potressow – Die Red.) in engster Zusammenarbeit mit G. V. Plechanow, P. B. Axelrod und V. I. Sassulitsch herausgegeben und redigiert wird.

Die Redaktion der „Sarja", deren Ansichten über die theoretischen und taktischen Fragen der russischen Sozialdemokratie mit den unsrigen völlig übereinstimmen, wird einen Teil jenes Programms durchführen, das von uns in der gleichzeitig mit der Nummer 1 der „Iskra" veröffentlichten Ankündigung der Redaktion dargelegt ist."

Das Programm der „Sarja" sollte in einem kleinen redaktionellen Artikel P. Axelrods niedergelegt werden, da man jedoch aus einigen Stellen dieses Artikels auf die Verbindung der offen erscheinenden „Sarja" mit der illegalen „Iskra", die in der gleichen Druckerei gedruckt wurde, schließen konnte, so lehnte Dietz, der Angst hatte, seinen Verlag den Verfolgungen der deutschen Polizei auszusetzen, den Druck des Artikels Axelrods ab. Um die Nummer 1 der „Sarja" nicht ohne Leitartikel zu lassen, musste man den Axelrodschen Artikel schleunigst durch folgenden kurzen, anscheinend von Potressow geschriebenen Aufruf „An die Leser" ersetzen:

Einst lautete die Losung der alten Welt: ,Le roi est mort, vive le roi' (,Der König ist tot, es lebe der Königl' – Die Red.). Indem wir unser Organ ,Sarja' erscheinen lassen, sagen wir: Der zensurfähige russische Marxismus ist gestorben, da er sich überlebt hat – Friede seiner Asche. Es lebe der freie Gedanke der revolutionären Sozialdemokratie, dieses Palladiums der russischen Befreiung!

Die Wellen der Arbeiterbewegung gehen immer höher, die soziale Erregung gegen die drückenden Kesseln des Absolutismus wächst, und dem russischen sozialdemokratischen Schriftsteller fällt immer mehr die gebieterische Aufgabe zu, jedem Schritt in der Vorwärtsentwicklung der Bewegung, im Prozess ihres halbspontanen Anwachsens einen Inhalt zu geben, die Wege und die Mittel zu zeigen, das Programm zu entwerfen, Agitatoren heranzubilden, im unerbittlichen Kampf gegen die Vertreter des ,modernen Kritizismus' den theoretischen Gedanken zu wecken und in die breiten Schichten der lesenden Massen jenen lebendigen Geist zu tragen, ohne den die große Freiheitsbewegung niemals erstarken wird.

Die Zukunft wird zeigen, ob es der ,Sarja' im gegenwärtigen Augenblick der Krise in der Theorie und des Chaos in der Praxis gelingt, zumindest einen Teil der Aufgaben, die sie sich gestellt hat, zu lösen. Wir übergeben hiermit unseren ersten Versuch dem Urteil der Leser."

Die gleichen Gründe der Vorsicht veranlassten Dietz, auch den Umschlag der Zeitschrift zu ändern; er beseitigte den Hinweis auf die Mitarbeit „mehrerer russischer Sozialdemokraten" und ließ nur die Namen von Plechanow, Axelrod und Sassulitsch stehen.

Insgesamt erschienen drei Hefte der „Sarja": Nr. 1 im April 1901 (tatsächlich erschien Nr. 1 am 23. März neuen Stils), Nr. 2–3 im Dezember 1901, Nr. 4 im August 1902. In der Zeitschrift erschienen folgende Artikel von Lenin: „Zufällige Notizen", „Die Hetze gegen das Semstwo und die Hannibale des Liberalismus", „Die Herren Kritiker in der Agrarfrage", „Innerpolitische Rundschau", „Das Agrarprogramm der russischen Sozialdemokratie"; von Plechanow – „Noch einmal der Sozialismus und der politische Kampf", „Die Kritik unserer Kritiker", „Cant gegen Kant", ferner Artikel von Potressow, Martow, Sassulitsch, Kautsky, Parvus, Lindow (Leiteisen), Rjasanow, Steklow, Deutschu. a.

Als im Jahre 1902 innerhalb der Redaktion der „Iskra" und „Sarja" Meinungsverschiedenheiten und Konflikte entstanden, machte Plechanow den Vorschlag, die Zeitschrift von der Zeitung zu trennen (wobei er die Redaktion der „Sarja" für sich behalten wollte), doch wurde dieser Vorschlag nicht angenommen und die beiden Organe behielten eine gemeinsame Redaktion.

Kommentare