Wladimir I. Lenin und Leo Trotzki: Erklärung der Zustimmung

zur Unterzeichnung des Friedens

(Funktelegramm an die Regierung des Deutschen Reiches)

[„Iswestija WZIK", 20. Februar 1918. Eigene Übersetzung nach Л. Троцкий. Сочинения. Том 17, часть 1. Москва-Ленинград, 1926, S. 117]

Der Rat der Volkskommissare erhebt Einspruch dagegen, dass die deutsche Regierung den Vormarsch der Truppen gegen die Russische Sowjetrepublik angeordnet hat, die den Kriegszustand für beendet erklärt und die Demobilisierung der Armee an allen Fronten begonnen hat. Die Arbeiter- und Bauernregierung Russlands konnte einen solchen Schritt um so weniger erwarten, als keine der Waffenstillstandsparteien sieben Tage vor der Beendigung des Waffenstillstands vorwarnte, wozu sich beide Seiten aufgrund des Vertrag vom 15 (2) Dezember 1917 verpflichtet haben. Der Rat der Volkskommissare sieht sich unter der bestehenden Situation gezwungen, seine Zustimmung zur Unterzeichnung des Friedens unter den Bedingungen, die von den Delegationen des Vierbundes in Brest-Litowsk vorgeschlagen wurden, zu erklären. Der Rat der Volkskommissare erklärt, dass die Antwort auf die von der deutschen Regierung vorgeschlagenen genauen Friedensbedingungen unverzüglich gegeben wird.

Vorsitzender des Rates der Volkskommissare

W. Uljanow (Lenin).

Volkskommissar für auswärtige Angelegenheiten

L. Trotzki.

19. Februar 1918