„Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft“ – erste Gruppierung der zentristischen Elemente innerhalb der deutschen Sozialdemokratie. Den Anstoß zur Gründung dieser Gruppe gab die Sitzung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion vom 24. März 1916, in der durch einen mit 58 gegen 33 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen gefassten Beschluss die Tätigkeit der zentristischen Opposition verurteilt und diese faktisch außerhalb der Fraktion gestellt wurde. Darauf antwortete die Gruppe (deren parlamentarische Führer Haase und Ledebour und deren Theoretiker Kautsky war) mit der Erklärung, dass ein weiteres Verbleiben in der einheitlichen Fraktion der SPD unmöglich geworden sei und sich die Gruppe zu einer neuen „Arbeitsgemeinschaft“ zusammenschließe. Diese Erklärung war von 18 Mitgliedern der Reichstagsfraktion unterschrieben, die die Berliner Organisation hinter sich hatten. Sie wählten ein Büro, bestehend aus Haase, Ledebour und Dittmann. Als die Anhänger Karl Liebknechts die „Gruppe ,Internationale'“ bildeten, begann die „Arbeitsgemeinschaft“ eine Polemik gegen diese, die auch im Bulletin der ISK in Bern Nr. 4 in einer von A. Hoffmann und G. Ledebour gezeichneten Notiz zum Ausdruck kam. Als Organ der Gruppe erschienen zunächst die „Losen Blätter“. Bis April 1916 hatte sie auch in der Redaktion des Berliner „Vorwärts“ die Mehrheit. Nach ihrem Hinauswurf aus dem „Vorwärts“ gaben sie ein eigenes Organ, die „Mitteilungsblätter der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft“, heraus. Im April 1917 wurde dann auf ihre Initiative hin die USPD gegründet. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 19, Anm. 184] Am 21. Dezember 1915 entschlossen sich 18 Abgeordnete der Minderheitsgruppe der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion, die sich um Hugo Haase und Georg Ledebour gruppierten, endlich dem Beispiel Liebknechts zu folgen und stimmten in öffentlicher Reichstagssitzung gegen die Kriegskredite. Die Abstimmung verschärfte zwar das Verhältnis zwischen Mehrheit und Minderheit der Fraktion, führte aber noch nicht zur formellen Spaltung. Am 24. März 1916 kam es zum entscheidenden Konflikt Als ein Redner dieser Minderheit in einer Etatrede sich gegen die offizielle Politik der SPD-Fraktion wandte, wurden die 18 Abgeordneten der Haase-Ledebour-Gruppe aus der Fraktion ausgeschlossen. Die Ausgeschlossenen schlossen sich zu einer besonderen Fraktion unter dem Namen „Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft" zusammen, aus der dann die USP (Unabhängige Sozialdemokratische Partei) entstand. [Lenin, Sämtliche Werke, Band 20.1, Anm. 48] „Sozialdemokratische
Arbeitsgemeinschaft“ war
die erste Gruppierung der zentristischen
Elemente innerhalb der deutschen Sozialdemokratie. Den Anstoß zur
Gründung dieser Gruppe gab die Sitzung der sozialdemokratischen
Reichstagsfraktion vom 24. März 1916, in der durch einen mit 58
gegen 33 Stimmen bei 4 Stimmenthaltungen gefassten Beschluss die
Tätigkeit der zentristischen Opposition verurteilt und diese
faktisch außerhalb der Fraktion gestellt wurde. Darauf antwortete
die Gruppe (deren parlamentarischen Führer Haase
und Ledebour
und deren Theoretiker Kautsky
war) mit der Erklärung, dass ein weiteres Verbleiben in der
einheitlichen Fraktion der SPD unmöglich geworden sei und sich die
Gruppe zu einer neuen „Arbeitsgemeinschaft“ zusammenschließe.
Diese Erklärung war von 18 Mitgliedern der Reichstagsfraktion
unterschrieben, die die Berliner Organisation hinter sich hatten. Sie
wählten ein Büro, bestehend aus Haase, Ledebour und Dittmann.
Als die Anhänger Karl Liebknechts
die Gruppe „Internationale“
bildeten, begann die „Arbeitsgemeinschaft“ eine Polemik gegen
diese, die auch im Bulletin der ISK
in Bern, Nr. 4, in einer von A. Hoffmann
und G. Ledebour gezeichneten Notiz zum Ausdruck kam. Als Organ der
Gruppe erschienen zunächst die „Losen Blätter“. Bis April 1916
hatte sie auch in der Redaktion des Berliner „Vorwärts“
die Mehrheit. Nach ihrem Hinauswurf aus dem „Vorwärts“ gab sie
ein eigenes Organ, die „Mitteilungsblätter der
Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft“, heraus. Die Gruppe nahm
so wie ihre Führer Kautsky, Haase und Ledebour eine zentristische
Haltung ein. Anstatt die Massen für die Revolution zu organisieren,
beschäftigte sich die Gruppe mit pazifistischem Geschwätz. Später,
im Jahre 1917, organisierte die „Arbeitsgemeinschaft“ gemeinsam
mit dem zu ihr stoßenden mit der chauvinistischen Politik der
führenden Parteiorgane unzufriedenen Mitgliedern der
sozialdemokratischen Partei eine besondere Partei, die sich
„Unabhängige
Sozialdemokratische Partei Deutschlands“
nannte. Nachdem im Jahre 1920 die meisten der zu dieser Partei
gehörenden Arbeiter aus ihr ausgetreten waren und sich der
Kommunistischen Partei angeschlossen hatten, gehörte die USPD
zunächst der Wiener sogenannten 2½ Internationale an und verschmolz
später mit der sozialdemokratischen Mehrheitspartei. Wie bereits
früher, Am 21. Dezember 1915 entschlossen sich 18 Abgeordnete der Minderheitsgruppe der sozialdemokratischen deutschen Reichstagsfraktion, die sich um Hugo Haase und Georg Ledebour gruppierten, dem Beispiel Karl Liebknechts zu folgen, und stimmten in öffentlicher Reichstagssitzung gegen die Kriegskredite. Die Abstimmung verschärfte zwar das Verhältnis zwischen Mehrheit und Minderheit der Fraktion, führte aber noch nicht zur formellen Spaltung. Am 24. März 1916 kam es zum entscheidenden Konflikt. Als ein Redner dieser Minderheit in einer Etatrede sich gegen die offizielle Politik der SPD-Fraktion wandte, wurden die 18 Abgeordneten der Haase-Ledebour-Gruppe aus der Fraktion ausgeschlossen. Die Ausgeschlossenen taten sich zu einer besonderen, pazifistisch-zentristischen Fraktion unter dem Namen „Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft“ zusammen, aus der dann die USP (Unabhängige Sozialdemokratische Partei) entstand. [Lenin, Ausgewählte Werke, Band 6, Anm. 6] Sozialdemokratische
Arbeitsgemeinschaft: Am 21. Dezember 1915 hatte erstmals eine
größere Gruppe von SPD-Reichstagsabgeordneten gegen die
Kriegskredite gestimmt. Am 24. März stimmten sie gegen den Haushalt
(Notetat), was Hugo Haase
in einer Rede zu begründen versuchte. Daraufhin wurden 18
Abgeordnete aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen. Liebknecht
und Otto Rühle
waren bereits im Januar ausgeschlossen worden bzw. ausgetreten. Die
im März Ausgeschlossenen unter Führung von Haase und Ledebour
gründeten die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft (SAG). Ostern
1917 kam es auch zur Spaltung der SPD und zur Gründung der USPD.
Liebknecht hatte sich der SAG nicht angeschlossen, aber die
Spartakusgruppe trat der USPD bei (behielt aber ihre eigenen
Strukturen). |
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