Die Gruppe „Befreiung der Arbeit“ war eine der ersten sozialdemokratischen Organisationen auf marxistischer Grundlage und wurde 1883 in der Schweiz von den ins Ausland emigrierten Führern der Gruppe der „Schwarzen Umteilung“ – Plechanow, Axelrod, Vera Sassulitsch, Leo Deutsch und Ignatjew – gegründet. Die Gruppe übte an der Theorie und der Praxis des Narodnikitums Kritik und schuf die theoretische Grundlage für die aufkommende Arbeiterbewegung.
Die
Gruppe suchte sofort Verbindung mit Russland, aber ihre
organisatorische Arbeit hatte wenig Erfolg. Sie gab vor allem eine
Reihe von Schriften heraus. 1884 verfasste die Gruppe den ersten
sozialdemokratischen Programmentwurf.
Derselbe wies noch einige Überreste des Narodnikitums auf: die
Überschätzung der Rolle der Intelligenz, die Forderung des Terrors
usw. 1887 erschien der zweite
Programmentwurf der Gruppe, in welchem die Forderung der
Eroberung der politischen Macht durch das Proletariat aufgestellt
wurde. 1888 gründete die Gruppe den „Russischen
sozialdemokratischen Verband“, der die russischen Sozialdemokraten
im Auslande zusammenfasste. 1895 trat Lenin im Namen des
„Petersburger
Kampfbundes“ mit der Gruppe „Befreiung der Arbeit“ in
Verbindung. Zusammen mit ihr gründeten Lenin und die anderen
Funktionäre des Petersburger Kampfbundes nach ihrer Rückkehr aus
der Verbannung das sozialdemokratische Blatt „Iskra“
(Funke). Formell hörte die Gruppe nach dem zweiten Parteitage im
Jahre 1903 zu bestehen auf. [Ausgewählte Werke, Band 1] Die Gruppe „Befreiung der Arbeit“ war die erste auf dem Marxismus fußende russische sozialdemokratische Organisation. Sie wurde 1883 in der Schweiz von einigen Anhängern der „Schwarzen Umteilung“, und zwar von Plechanow, Axelrod, Vera Sassulitsch, Leo Deutsch und W. Ignatow gegründet. Die Gruppe übte an der Theorie und der Praxis des „Narodnikitums“ (Anm. 8) Kritik und schuf die theoretische Grundlage für die damals im Entstehen begriffene russische Arbeiterbewegung. Das Bestreben der Gruppe, mit Russland Verbindung anzuknüpfen, hatte jedoch wenig Erfolg. 1884 und 1887 wurden von der Gruppe Programmentwürfe ausgearbeitet, und 1888 gründete sie die erste russische sozialdemokratische Auslandsorganisation. 1895 trat Lenin im Namen des Petersburger Kampfbundes zur Befreiung der Arbeiterklasse zum ersten Male mit der Gruppe in Verbindung, und 1900 vereinbarte er mit ihr die Herausgabe der „Iskra“. Nach dem Parteitag von 1903 hörte die Gruppe formell zu bestehen auf. [Ausgewählte Werke, Band 2] Die Gruppe „Befreiung der Arbeit" war eine sozialdemokratische Organisation, die im September 1883 von den ins Ausland emigrierten Narodniki-„Tschernoperedjelzy" (Gruppe der „Schwarzen Umteilung" – Die Red.) – G. V. Plechanow, P. B. Axelrod, V. I. Sassulitsch, L. G. Deutsch und dem bald darauf verstorbenen W. I. Ignalow – gegründet wurde und bis zum zweiten Parteitag (August 1903) bestand, auf dem die Gruppe, im Zusammenhang mit der Gründung einer einigen Partei, ihr selbständiges Bestehen aufgab. Die Gruppe hat in der Geschichte der russischen Sozialdemokratie, deren Tätigkeit sie eine theoretische und programmatische Begründung gab, eine außerordentlich wichtige Rolle gespielt. Als die Gruppe, die auf dem ersten Kongress des „Auslandsbundes der russischen Sozialdemokraten" (November 1898) auf das Redigieren der Schriften des „Auslandsbundes" – mit Ausnahme der (letzten) Nummer 5/6 des von dem Auslandsbund herausgegebenen „Rabotnik" und zweier Broschüren Lenins („Das neue Fabrikgesetz" und „Die Aufgaben der russischen Sozialdemokraten") verzichtet hatte, das Anwachsen der opportunistischen und revisionistischen Ansichten und Stimmungen sowohl innerhalb des „Auslandsbundes" als auch in den russischen sozialdemokratischen Organisationen sah, beschloss sie, ihre selbständige literarische Tätigkeit wieder aufzunehmen und veröffentlichte zu diesem Zweck Ende 1899 die von P. B. Axelrod verfasste „Ankündigung über die Wiederaufnahme der Verlagstätigkeit der Gruppe „Befreiung der Arbeit". |
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